Bauten für WM in Brasilien erst zur Hälfte fertig. Kosten schnellen in die Höhe.

DruckversionPDF version


Baumaßnahmen hinken Planungen hinterher.

Regierung betont sozialen Nutzen der Projekte.


Von Claudia Fix / amerika21.de

 

Brasília. Der größte Teil der staatlichen Ausgaben für die bevorstehende Fußball-WM ist nach Angaben der brasilianischen Regierung in die Verbesserung der Infrastruktur geflossen. Dies betont die Staatsführung in Brasilien angesichts der andauernden sozialen Proteste und internationalen Kritik an den hohen Kosten für die WM. Die Bauprojekte würden der Bevölkerung auch nach der Weltmeisterschaft zugute kommen. "Ich glaube, dass die abreisenden Touristen in ihren Koffern weder das Stadion noch die städtischen Baumaßnahmen mitnehmen werden, oder die der Hotels", sagte Präsidentin Dilma Rousseff anlässlich der Einweihung des Schnellbussystems in der Millionenstadt Belo Horizonte am 8. Juni.

Mindestens die Hälfte der im Zusammenhang mit der WM geplanten Bauprojekte sind jedoch noch nicht abgeschlossen und werden frühestens Ende 2014 zur Verfügung stehen. So sind in Belo Horizonte viele Haltebuchten des Schnellbussystems nicht fertiggestellt. In Rio de Janeiro wird die Schnellstraße Corredor Transcarioca, die den Flughafen Galeao mit der Innenstadt verbindet und die mit umgerechnet rund 600.000 Euro die teuerste Einzelbaumaßnahme ist, nur in Teilabschnitten befahrbar sein. Auch andere Straßenbauprojekte in Rio werden wohl nicht rechtzeitig fertig. In Porto Alegre ist der Umbau der Avenida Tronco in eine vierspurige Entlastungsstraße nicht abgeschlossen. Dort mussten bereits 2013 viele Anwohner ihre Häuser verlassen, die sofort abgerissen wurden.

In Cuiabá wurden erst 19 der geplanten 56 städtischen Baumaßnahmen abgeschlossen. Wenige Tage vor dem Spiel Chile gegen Australien – das erste von vier Spielen, die in Cuiabá ausgetragen werden – ist die Hauptverkehrsstraße gesperrt, um sie neu zu asphaltieren. Auch die Erweiterung des Flughafens Marechal Rondon wird frühestens im August 2014 abgeschlossen sein. Das neue Straßenbahnsystem soll bis Dezember 2014 in Betrieb genommen werden. Bereits Mitte 2013 hatte das städtische Basiskomitee zur WM von technischen Schwierigkeiten bei der Verlegung der Schienen berichtet. Ebenso wurde in Cuiabá nur eines von zwei Trainingslagern von der FIFA abgenommen, so dass die gegnerischen Mannschaften sich nun einen Vorbereitungsort teilen müssen.
 

weiterlesen

 

Wie Draghi die Wirtschaft ankurbelt. War is good business - Invest your son.

DruckversionPDF version


von Ulrich Gellermann / RATIONALGALERIE


Hat Oma schon ein Smartphone? Wenn nicht, soll sie doch ihren Sparstrumpf bei der Kreissparkasse auflösen und schnell eines von diesen schicken Dingern kaufen. Und noch drei für die Enkel dazu. Dann kann sie jeden Tag telefonisch darüber jammern, dass sie bei der Sparkasse keine Zinsen mehr bekommt und, wenn es so weiter geht, noch Geld für´s Geld-Aufbewahren zahlen muss. Das kurbelt die Wirtschaft an, meint Mario Draghi von der Europäischen Zentralbank (EZB) und hat den Leitzins auf 0,15 Prozent gesenkt. Und Draghi muss es wissen. War er doch lange Zeit bei Goldman-Sachs im Vorstand, der wichtigsten internationalen Geld-Manipulations-Maschine, und wurde für seinen Job von Silvio Berlusconi vorgeschlagen, dem Freund der Witwen und Waisen, wenn sie denn minderjährig sind.

Es gibt sie noch, die deutschen Sparer. Zwar wächst die Zahl jener, die nichts mehr zurücklegen können: Die Hartz-Vierer, die Leiharbeiter, die Niedriglöhner und die Aufstocker. Aber immer noch gibt es Millionen Deutsche, die Monat für Monat so um die 100 Euro beiseite legen. Sei es direkt auf ein Bankkonto, sei es indirekt für eine Lebensversicherung oder für Zusatz-Rentenverträge. Denn dass ihre Rente gering sein wird, davon dürfen die meisten Sparer ausgehen. Zur Zeit erleben sie das wunderbare Banken-Mirakel: Zwar zahlen die Banken fast keine Zinsen mehr wenn sie sich bei der EZB Geld leihen, aber trotzdem nehmen sie von ihren Kunden ab sechs Prozent aufwärts, wenn die sich ein paar Euro von ihnen leihen wollen. Und weil die EZB so extrem billig daher kommt, zahlen sie den Sparern zwischen nichts und gar nichts mehr für deren Einlagen.
 

weiterlesen

 

Tod für die Welt - Waffen aus Deutschland. Rüstungsexportbericht für 2013

DruckversionPDF version


Offizieller Bericht der Bundesregierung für 2013 / TV Doku etc.


Deutschland ist Exportweltmeister. Gern lassen sich Industriemanager öffentlich für ihre Erfolge feiern. Nur in einer Sparte herrscht eigentümliche Verschwiegenheit, nämlich wenn es um den Waffen-Export geht.

Deutsche Panzer nach Saudi-Arabien oder Sturmgewehre nach Mexiko, da herrscht sogar Geheimhaltung. Die einschlägigen Betriebe wie Rheinmetall, Krauss-Maffei Wegmann oder Heckler & Koch lassen sich nicht in die Karten gucken; Produktion, Verkauf, Lieferung, alles geheim. Exportiert werden darf nur, was die Bundesregierung genehmigt -- im geheim tagenden Bundessicherheitsrat.
 

 

Dagegen lehnen sich inzwischen viele Parlamentarier auf, darunter auch Vertreter der Regierungsfraktionen. Sie wollen mitreden, denn in einigen der Empfängerländer werden die Menschenrechte missachtet, herrschen Krieg und Krisen. Und wer garantiert, dass eine legal an Polizei oder Armee gelieferte Waffe nicht doch in dunklen Kanälen verschwindet?

Ein Argument der Waffen-Lobbyisten pro Export: Es geht um Arbeitsplätze in Deutschland. Kritiker wie die prominente Friedensaktivistin Margot Käßmann halten dagegen: Die Rüstungsindustrie muss sich umorientieren, zivile Produkte herstellen. Stichwort: Konversion. Aber ist das realistisch? Bislang gibt es nur vereinzelte Beispiele für Rüstungskonversion. Die Bundeskanzlerin dagegen plädiert indirekt sogar für eine Steigerung der Rüstungsexporte. Weil sie nicht in jedes Krisengebiet deutsche Soldaten schicken will, sollen stattdessen deutsche Waffen zur Friedenssicherung geliefert werden.

Jule Sommer und Udo Kilimann haben sich auf die Spur deutscher Waffen von der Genehmigung über die Produktion bis hin zur Lieferung in alle Welt gemacht. Sie fragen Arbeitnehmerinnen, Unternehmer, Parlamentarier und Friedensaktivistinnen nach dem Dilemma zwischen Friedenssicherung und zerstörerischer Gewalt mit deutschen Waffen.

 

weiterlesen

 

22. isw-forum: Ist Wohlstand ohne Wachstum möglich?

DruckversionPDF version


Im Kapitalismus gelten nur Werte, die auf dem Markt in Geld verwandelt werden können. Deshalb stehen die Profitinteressen über denen der vernünftigen Reproduktion von Mensch und Natur. In der kapitalistisch-fossilistischen Produktions- und Lebensweise dominiert in krisenhaften Sprüngen ein Wachstum, das vor allem von den Transnationalen Konzernen des Energie- und Verkehrssektors und der Finanzindustrie dominiert wird. Gute Arbeit, gutes Klima, Gesundheit sind immer weniger zu bekommen. Auch der Frieden wird angesichts der globalen Jagd nach Ressourcen und der Kontrolle der Verkehrswege zu einem immer zerbrechlicheren Gut. Wir müssen unsere Lebensweise ändern, wenn wir menschlich überleben wollen.


Wann: Samstag, 05. Juli 2014 – 10 bis 17 Uhr


Wo: 80336 München, Schwanthalerstr. 64 im Gewerkschaftshaus - (U4+U5 Theresienwiese)


Die Referate (mit jeweils anschließender Diskussion):


Prof. Ulrich Brand (Uni Wien):
Mensch und Natur verlangen die Wachstumsbremse

Franz Garnreiter (isw e.V.):
Wirtschaft, die wir dringend loswerden müssen

Sabine Leidig (MdB Die Linke):
Die Parteien, der politische Diskurs und das Postwachstum

Uwe Fritsch (Betriebsratsvorsitzender VW Braunschweig):
Wohlstand ohne Automobilproduktion?


Anschließend Podiumsdiskussion der ReferentInnen.

weiterlesen

 

Das dicke teure Ende der Atomwirtschaft

DruckversionPDF version


von Franz Garnreiter   /  isw – Institut für sozial-ökologische Wirtschaftsforschung e.V.


Mitte Mai wurde bekannt, dass die drei Atomstromkonzerne E.ON, RWE und EnBW (der vierte Atomstromkonzern Vattenfall ist hier nicht mit dabei) der Bundesregierung die Schaffung einer öffentlich-rechtlichen Stiftung anbieten wollen, in die sie alle ihre AKWs einbringen würden, daneben auch ihre Rückstellungen für die Ausstiegskosten aus der Atomenergie, und zudem würden sie ihre Schadensersatzklagen wegen des Atomausstiegs von 2011 zurück ziehen. Dafür soll der verbleibende Betrieb der AKWs und alle mit der Abwicklung der Atomenergie zusammenhängenden Fragen und Kosten in die Verantwortung der Stiftung fallen, d.h. also dem Steuerzahler auferlegt werden. Was ist von dem Vorschlag zu halten, der spontan weitgehend auf verbale Ablehnung stieß?


Die Konzerne würden sehr viel geben, um ihre AKWs los zu werden

Die erste Frage ist: Was ist es aus Konzernsicht wert, wenn sie heute ihre AKWs abgeben? Auf wie viele schon angesammelte und in der AKW-Restlaufzeit erreichbare Erlöse würden sie verzichten?

Die Atomstromkonzerne sind verpflichtet, am Laufzeitende die Stilllegungs- und Abrisskosten der AKWs zu bezahlen sowie die Endlagerkosten ihrer strahlenden Abfälle. Dafür müssen sie während des AKW-Betriebes Rückstellungen bilden, das sind Gewinne, die nicht versteuert werden müssen, weil diese Gelder schon heute reserviert sind für eben die Kosten der AKW-Entsorgung. Weil das noch jahrzehnteweit in der Zukunft lag und liegt, konnten und können die Stromkonzerne diese Milliardenbeträge für ihr übliches Geschäft profitbringend nutzen, für den Konkurrenzkampf um Marktanteile, hier und in der Welt. Das haben sie sehr ausgiebig getan.

weiterlesen

 

Warum sind Russland und China (und der Iran) vorrangige Feinde der herrschenden Elite der USA?

DruckversionPDF version

 

von John V. Walsh


Ist es nicht merkwürdig, dass die vorrangigen Feinde der Vereinigten Staaten von Amerika noch immer Russland und China sind, obwohl der Kalte Krieg schon lange vorbei ist? Das ist eine gute Frage, über die man angesichts Vladimir Putins Besuch bei Xi Jinping in Peking nachdenken sollte.


Es besteht kein Zweifel, dass Russland und China in den Augen der imperialen Elite der Vereinigten Staaten von Amerika diesen Paria-Status innehaben. In den letzten Monaten haben wir gesehen, wie die USA versucht haben, Russland nach Osten zu stoßen und auseinanderzureißen. Zur gleichen Zeit durchquerte Obama Ostasien und versuchte, eine antichinesische militärische und wirtschaftliche Allianz im Westpazifik mit Japan als Angelpunkt zusammenzuheften. Es fällt in der Tat ins Auge, dass sich die USA mit Neonazismus in der Ukraine und japanischem Militarismus am anderen Ende Asiens verbündet haben. Das geschieht trotz der beträchtlichen Änderungen, die sowohl in Russland als auch in China stattgefunden haben, wobei keiner von den beiden noch behaupten würde, an einem antikapitalistischen Kreuzzug interessiert zu sein. Das einzige Land, das ihnen bezüglich der Schmach nahekommt, mit der sie vom Westen überhäuft werden, ist der Iran. Warum bleiben diese Länder, besonders Russland und China, die Feinde des Westens? Da der Kampf gegen den Kommunismus sowjetischer Prägung lange vorbei ist, ist der Grund dafür sicher kein ideologischer.

Dieses Rätsel findet seine Antwort in einer Andeutung Jean Bricmonts in seinem Buch „Humanitarian Imperialism“ (Humanitärer Imperialismus). Er beobachtet, dass die Hauptströmung der politischen Entwicklung in den letzten 100 Jahren nicht die Niederlage des Faschismus oder der Fall des Kommunismus sowjetischer Prägung war, sondern der Kampf gegen den Kolonialismus des Westens. Und dieser Kampf ist bei weitem nicht vorbei, denn der größte Teil der Welt unterliegt nach wie vor der totalen oder teilweisen Beherrschung durch den Westen, ein Zustand, den Sartre und Nkrumah als Neokolonialismus bezeichneten. Die kolonialisierten Völker der Welt, die überwältigende Mehrheit der Menschen leben noch immer unter den schlechtesten materiellen Bedingungen. Ursprünglich beschrieb Nkrumah den Neokolonialismus folgendermaßen:

 

weiterlesen

 

Menschliche Zukunft: Über die eigentlichen Probleme und Lösungen

DruckversionPDF version

 

von Rudolf Kuhr


Immer mehr Bücher, Zeitschriften, Artikel, Tagungen und Vereine befassen sich mit dem Thema "Zukunft" in allen möglichen Bereichen. Allzu gern konzentriert man sich dabei auf Technik, Ökologie, Wirtschaft oder Politik. Was meistens fehlt, das ist das Thema "Mensch". Dabei ist der Mensch doch das eigentliche Problem des Menschen. Nicht die Technik bringt die Gefahr oder den Segen, sondern der Mensch, der sie schafft und sich ihrer bedient. Je weniger erwachsen und damit verantwortlich ein Mensch ist, um so eher läßt er sich zur Überschätzung und zum Mißbrauch der Technik verführen.


Probleme lassen sich nicht mit den Denkweisen lösen, die zu ihnen geführt haben.

Albert Einstein


Mehr ganzheitliche Denk-Ansätze sind erforderlich, Ansätze, die den Menschen mit einbeziehen, denn immer sind es Menschen in ihrer jeweiligen geistigen Grund-Einstellung und Befindlichkeit, welche die Technik, die Wissenschaft etc. entwickeln, und es sind - meist andere - Menschen, welche die Ergebnisse aus diesen Gebieten anwenden. Wenn bei dem Thema Zukunft im Vordergrund das Gebiet der Technik steht, dann ist das etwa so, als wenn beim Thema Fußball-Spiel vordergründig die technische Beschaffenheit des Balles behandelt würde. Deshalb wären bei Zukunfts-Fragen der Mensch und die Menschlichkeit vorrangig zu erörtern, wenn das Thema nicht nur eine Alibifunktion erfüllen und zur Selbsttäuschung führen soll.

 

weiterlesen

 

Fußball-WM 2014: Leidenschaft, Kommerz und soziales Elend

DruckversionPDF version


Brasilien, Fußball und Proteste


Von Ignacio Ramonet / Übersetzung: Malte Daniljuk / amerika21.de


Es ist wenig wahrscheinlich, dass die Brasilianer der dreisten Parole folgen, die Michel Platini – ehemals ein großer Fußballer und heute Präsident der Europäischen Fußballliga (UEFA) – am vergangenen 26. April ausgab: "Strengt euch an, unterlasst soziale Aufstände und haltet einen Monat Ruhe."1

Die Fußball-Weltmeisterschaft beginnt am 12. Juni in Sao Paulo, um am 13. Juli in Rio de Janeiro zu enden. Und es besteht tatsächlich Besorgnis. Nicht nur in den internationalen Sportgremien sondern auch innerhalb der Regierung von Dilma Rousseff selbst, wegen der Proteste, die sich während des Sportereignisses intensivieren könnten. Die Ablehnung der Weltmeisterschaft durch Teile der Bevölkerung hat sich seit Juni vergangenen Jahres anlässlich des Confederation Cup immer breiter ausgedrückt. Die Mehrheit der Brasilianer erklärt, dass sie sich nicht noch einmal für Brasilien als Sitz der Weltmeisterschaft aussprechen würde. Sie gehen davon aus, dass sie mehr Schaden anrichtet, als Nutzen bringt.2
 

 

Warum erlebt das wichtigste Fest des Fußballs eine derartige Zurückweisung in dem Land, das als Mekka des Fußballs angesehen wird? Seit einem Jahr versuchen Soziologen und Politiker diese Frage zu beantworten, wobei sie sich auf eine Feststellung beziehen: In den vergangenen elf Jahren – oder seit die Demokratische Arbeiterpartei (PDT) regiert – ist das Lebensniveau der Brasilianer feststellbar gestiegen. Die schrittweise Erhöhung des Mindestlohns führten dazu, dass die Einkommen der Ärmsten sich wesentlich erhöht haben.

Mithilfe von Programmen wie "Bolsa Familia"3 oder "Brasil sin miseria" konnten die unteren Klassen ihre Lebensbedingungen verbessern. Zwanzig Millionen ließen die Armut hinter sich. Auch die Mittelklasse wuchs an und heute verfügen die Menschen über Zugang zu Gesundheitsprogrammen, Kreditkarten, Eigenheimen, Privatautos, Impfungen... Aber weiterhin fehlt es an vielem, bis Brasilien ein weniger ungerechtes Land ist und würdige materielle Verhältnisse für alle bietet, denn die Ungleichheiten sind weiterhin tiefgreifend.
 

weiterlesen

 

Gauck treibt Bürgerkrieg: Tausende sind in der Ukraine auf der Flucht

DruckversionPDF version


von Ulrich Gellermann / RATIONALGALERIE


Hat die westliche Staatengemeinschaft schon eine Flugverbotszone gefordert? Gab es schon den obligaten Aufschrei in den deutschen Medien über das Regime, das sein eigenes Volk bombt? Sind französische, englische und amerikanische Jagdbomber auf der Jagd nach Regimetruppen, um die Opposition vor Angriffen zu schützen? Liefert der Westen Waffen an die kämpfende Opposition? Fragen über Fragen, die in Libyen im Jahr 2011 alle mit einem klaren JA beantwortet wurden.

Tausende sind in der Ukraine auf der Flucht. Vor den Panzern und Bombern des Kiewer Regimes. Sogenannte Antiterror-Einheiten, die für ihre Brutalität bekannt sind, machen Jagd auf oppositionelle Kräfte, die man "Separatisten" nennt. Die OSZE-Beobachtermission meldet aus Lugansk einen Luftangriff (18+) auf Gebäude der staatlichen Verwaltung im Herzen der Stadt. Rücksicht auf Zivilisten wurde offenkundig nicht genommen. Das Kiewer Regime beschuldigt die Aufständischen, sie würden Zivilisten als "Schutzschilde" missbrauchen. In der Übersetzung aus der Kriegspropaganda bedeutet das nichts anderes, als dass die Schutzschilde eben weggeräumt werden müssen. In der Ukraine herrscht Bürgerkrieg. Und wer Vernunft hat, der rät in Bürgerkriegen beiden Seiten, sie sollten vorbehaltlos miteinander reden, um den Frieden zu erreichen. Wer aber seine Interessen über die Rettung von Menschenleben stellt, der begünstigt eine der beiden Seiten. Solche Typen muss man Kriegsprofiteure nennen.
 

weiterlesen

 

G-7-Gipfel: Großes Schmollen in Paris

DruckversionPDF version


von Eric S. Margolis


Die Präsidenten Barack Obama und Vladimir Putin waren wie Schiffe, die einander nächtens passieren, während sie sich beim G7-Gipfel in Paris aufhielten. Laut Berichten weigerte sich der amerikanische Präsident mit Putin zu dinieren, der von Frankreichs Präsident François Hollande im Rahmen der D-Day-Gedenkfeiern bewirtet wurde.

So musste also Hollande, der zur Zeit auf Diät ist, nachdem er von seinem Vorgänger Nicholas Sarkozy als „kleiner fetter Mann” bezeichnet worden war, zwei Rücken-an-Rücken-Diners geben: das erste für Obama, und das zweite, auf französisch delikat als „Souper“ oder kleineres Abendessen bezeichnet, für Vlad Putin, der ohnehin kein starker Esser oder Trinker ist.
 

    

 

Wie auffallend kindisch und dumm das alles doch war. Obama und Amerikas europäische Alliierte zeigen Putin die kalte Schulter wegen der Wiedereingliederung der Krim nach Russland, wozu sie 300 Jahre lang gehört hatte, und wegen Unruhestiftens in der östlichen Ukraine. Gleichzeitig sind militärische Kräfte der Vereinigten Staaten von Amerika aktiv oder stationiert in Afghanistan, Pakistan, Dschibuti, auf den Philippinen, im Jemen, in Somalia, Uganda, in der Zentralafrikanischen Republik, in Kolumbien, Kenia, Europa, Südkorea, Japan – in der Tat rund um den Erdball.

In Paris trafen sich die führenden europäischen NATO-Mitglieder einzeln mit Präsident Putin, während Washington sein großes Schmollen fortsetzte. Die Wirtschaft der Europäischen Union ist mit Russland zu verflochten, als dass sie sich ein politisches Theater leisten könnte.
 

weiterlesen

 

Mit Vielfalt statt Einfalt - Marsch gegen Monsanto

DruckversionPDF version


Erst die Kuh, dann Du


Von Anneliese Fikentscher und Andreas Neumann


Die Artenvielfalt wird zerstört. Kreisläufe und Gleichgewicht der Natur geraten aus den Fugen. Patente auf unzählige Naturprodukte ruinieren Landwirte. Politik, Wirtschaft, Wissenschaft, Rechtsprechung und Bildungseinrichtungen stehen unter Einfluss der Konzerne. Das sind nach den Erkenntnissen der ca. 40 mit veranstaltenden Organisationen die Auswirkungen der Machenschaften von Unternehmen wie Monsanto, die mittels der so genannten Gentechnik gegen die Interessen der Menschen – insbesondere in der Landwirtschaft – eine künstliche, profit-orientierte Welt schaffen wollen. Düsseldorf ist der Ort, in dem der Konzern Monsanto, der sich selbst als „Life-Sciences-Unternehmen“ bezeichnet, seine geschäftliche Hauptniederlassung für Deutschland hat. Unter dem Motto "Vielfalt statt Einfalt" haben am 31. Mai 2014 mehr als 1.000 Menschen hier demonstriert.

1985 war die Soziologie-Professorin Maria Mies Mitveranstalterin des ersten, internationalen, feministischen Anti-Gen-Kongress „Diverse Women for Diversity“ in Bonn. Ein Satz, den die unbestechliche Ökofeministin mit geprägt hat, lautet: „Wozu brauchen wir das alles?“ Die Antworten der im Auftrag der Konzerne forschenden Wissenschaftler sind stereotyp und unzutreffend: Gentechnik sei notwendig, um den Hunger in der dritten Welt zu bekämpfen. Außerdem sei sie völlig ungefährlich. In dieses Verblendungsgebilde passt die Umbenennung von Gen- in Biotechnologie mittels manipulativem Greenwashing.

Nicht-reproduktives Saatgut und Gebärfähigkeit

„Wir haben unseren Kongreß (1985) ganz bewußt nicht nur auf die Gentechnik in der Landwirtschaft beschränkt,“ sagte die Kritikerin der neoliberalen Globalisierung anläßlich des 2004 in der Kölner Messe stattfindenden Kongresses „Agricultural Biotechnology International Conference (ABIC)“, einer Konferenz der Nahrungsmittel-Konzerne zur „Bio“technologie. In ihrem Beitrag zur damaligen Gegenkonferenz betonte sie: „Wir wussten, daß die Gentechnik die Grenzen zwischen den Arten überschreitet. Die Gentechnik, die Pflanzen verändert, ist dieselbe Gentechnik, die tierische Organismen verändert. Es ist dieselbe Gentechnik, die Menschen verändert, die Frauen ihrer Gebärfähigkeit enteignet.“ Aus dieser Erkenntnis prägten die Frauen den griffigen Slogan: „Erst die Kuh, dann du!“
 

weiterlesen

 

Obamacare for war: Die Rückversicherung des Todes

DruckversionPDF version

 

von Ulrich Gellermann / RATIONALGALERIE


Die gute alte MiG 29, Stückpreis 30 Millionen Dollar, fliegt in der Ukraine immer noch. Aber weil das Land schon die letzte Gasrechnung nicht bezahlen konnte [Anm. Admin: die Ukraine hat einen Teilbetrag überwiesen, dies wurde von Russland bestätigt] und auch die nächste nicht wird bezahlen können, verkauft der ukrainische Staat in diesen Tagen drei der bewährten Jets an den Tschad. "Vor kurzem", schreibt die österreichische Zeitung DIE PRESSE, "sahen Planespotter (deren Hobby es ist Flugzeuge zu fotografieren) das erste dieser Flugzeuge von einem Flugfeld nahe Lemberg in der West-Ukraine abheben, neulackiert und mit den Hoheitsabzeichen der tschadischen Luftwaffe in Rot/Gelb/Blau." Im Tschad hungern die Menschen. In der Ukraine, wenn der Internationale Währungsfonds mit dem Land fertig ist, bald auch. Aber wen kümmert das, außer die Hungernden?

Die viel größere Sorge hat der Drohnen-Präsident Obama soeben entdeckt: Weil die Ukraine ihre MIGs verschleudern muss, will der US-Präsident jetzt eine Milliarde Dollar spenden. Für eine "Initiative zur Rückversicherung Europas". (⇒ Quelle: SPIEGEL ONLINE) Natürlich erwartet der Friedensnobelpreisträger, dass die Europäer auch diese oder jene Milliarde locker machen. Denn ohne ein paar Kampfjets mehr, diese oder jene neue Korvette oder jede Menge prima Panzer könnten die Ost-Europäer einem Überfall durch Russland nicht standhalten. Und nachdem die "Obamacare" (nach dem Präsidenten benanntes Gesetz zum Zugang zu einer Krankenversicherung) eher schlecht als recht läuft, steigt der Mann jetzt ins Waffengeschäft ein. Davon versteht er was. Immerhin hat er schon in seinem ersten Wahlkampf den Afghanistankrieg als "seinen" Krieg bezeichnet, war in Libyen an 50.000 Toten beteiligt, im syrischen Bürgerkrieg mischt er verdeckt mit, und wer in Pakistan oder Somalia mit den falschen Leuten vor der Moschee steht, kann jederzeit mit einer erstklassigen Drohne versorgt werden.
 

weiterlesen

 

Neue Onlineaktion: Deine Antwort auf TTIP - bitte mitmachen !!

DruckversionPDF version


Unsere Meinung ist nicht gefragt - Wir sagen sie trotzdem!


Liebe Freundinnen und Freunde des Umweltinstitut München,

um Dampf aus der Debatte um das transatlantische Freihandels- und Investitionsabkommen TTIP zu nehmen, kündigte EU-Handelskommissar Karel de Gucht eine Öffentlichkeitsbeteiligung an. Noch bis 7.7.2014 werden die Bürger und Bürgerinnen zum Investitionsschutz im TTIP befragt. Allerdings werden die entscheidenden Fragen nicht gestellt und das Verfahren ist so kompliziert, dass es kaum jemand nutzt. Durch unsere neue Onlineaktion haben wir für Sie eine Möglichkeit geschaffen, sich einfach daran zu beteiligen und das Konsultationsverfahren zum Protest zu nutzen.



Der Investitionsschutz würde es Konzernen erlauben, Staaten auf Schadensersatz zu verklagen, wenn Gesetzesänderungen ihre Gewinnchancen mindern. Diese Streitfälle werden vor geheim tagenden Schiedsstellen verhandelt. So hat der Energiekonzern Vattenfall die Bundesrepublik auf der Basis von Investitionsschutzklauseln wegen des Atomausstiegs auf mehrere Milliarden Euro verklagt. Doch im Konsultationsverfahren wird nicht gefragt, ob die Bürgerinnen und Bürger in Europa Investitionsschutz wollen, noch ob sie TTIP überhaupt wollen. Stattdessen enthält es sehr viel Eigenlob und zynische Formulierungen. Die Investitionsschutzrechte für Konzerne werden gar mit Menschenrechten auf eine Stufe gestellt. Außerdem beziehen sich detailreiche Fragen auf einen juristischen Referenztext in ausschließlich englischer Sprache. Ernsthafte Bürgerbeteiligung sieht anders aus!

Das Umweltinstitut München hat deshalb für Sie Antwortvorlagen erstellt, mit der Sie einfach am Konsultationsverfahren mitmachen können. Wir machen es zu einem Protestinstrument gegen Sonderrechte für Konzerne und die Abkommen TTIP und CETA.

Funktionieren Sie hier den Fragebogen der EU-Kommission zu einem Protestinstrument gegen Sonderrechte für Konzerne und die Abkommen TTIP und CETA um.

 

weiterlesen

 

Kriminelles Fehlverhalten und die CIA

DruckversionPDF version

 

von Robert C. Koehler


Zu oft ist „das Recht” nicht mehr als Vorurteile, die in Kauderwelsch eingebettet sind.

So greift die Obama-Administration in ihrem Versuch, einen weiteren Whistleblower vernichtend zu schlagen, direkt das Recht von Journalisten an, vertrauliche Quellen zu schützen. Regierungsjuristen, die diese Woche vor dem obersten Gericht – welches die Berufung des Reporters der New York Times James Risen gegen eine Gerichtsentscheidung ablehnte, die von ihm verlangen könnte, in dem Verfahren gegen einen ehemaligen Beamten der CIA auszusagen – laut New York Times versicherten, dass „Reporter kein Privileg haben sich zu weigern, direkte Beweise für kriminelles Fehlverhalten von vertraulichen Informanten preiszugeben.“

Fehlverhalten ist eine Sache, aber, wow, „kriminelles Fehlverhalten“ ist eine ganz andere. Die Phrase strotzt vor gerechtem Zorn, und ruft ein Gefühl von Jetzt-ist-aber-Schluss-Ernst hervor, das die Fundamente unserer Gesellschaft erzittern lässt. Der ehemalige CIA-Beamte Jeffrey Sterling, den die Administration festnageln will, hat vielleicht geheime Informationen weitergegeben – das behauptet die Regierung – an den Reporter Risen, und daher die Sicherheit des Landes in Gefahr gebracht. Kriminelles Fehlverhalten! Kriminell wie Mord, Vergewaltigung und Ladendiebstahl. Die Freiheit der Presse gibt Journalisten nicht das Privileg, Menschen wie diesen zu schützen.

weiterlesen

 

Die Eroberung der Sterne. Was hat der Mensch im Weltall verloren?

DruckversionPDF version


von Rudolf Kuhr


Nachdem nun auch schon mit den Vorbereitungen für einen Raumfahrt-Tourismus begonnen wurde, scheinen ein paar grundsätzliche Gedanken zur Raumfahrt angebracht.

Die Eroberung der Sterne? - Herzen zu erobern wäre wohl wichtiger. Ein alter Schlagertext fällt mir ein zum Thema: "Ich hol dir keine Sterne mehr vom Himmel, die liegen nachher doch bloß wieder rum...".

Was der Menschheit an den Sternen wirklich wichtig sein kann, das beschränkte sich bisher im Wesentlichen auf die Nautik. Heute wissen wir mit größter Sicherheit aus praktischer Erfahrung, daß die Risiken und Nebenwirkungen der Raumfahrt, besonders die kostenmäßigen, in keinem verantwortbaren Verhältnis zum Nutzen für die Allgemeinheit stehen. Weitere Erkenntnisse über die Entstehung und Beschaffenheit von Himmelskörpern und -Systemen mögen für manche interessant sein, zur Unterhaltung und auch zum Broterwerb. Wichtiger und dringender wären Erkenntnisse in menschlichen Bereichen über Entstehung und Beschaffenheit von Kreativität, Verantwortlichkeit und Solidarität beim Menschen.

Was hat der Mensch im Weltall verloren? Meine Antwort: nichts, es sei denn, den schon jetzt immer mehr - letztlich auch für die Allgemeinheit - zum Problem werdenden Raumfahrt-Müll. Eigentlich müßte die Frage ja lauten: Was hat der Mensch im Weltall zu suchen? Sich selbst könnte man da bissig sagen, und das wäre auch gar nicht so falsch. Er könnte seine verhältnismäßige Unbedeutendheit erkennen, zu einer angemessenen Bescheidenheit gelangen und sich den wesentlichen menschlichen Aufgaben zuwenden. Statt dessen instrumentalisiert er - zumindest einige tun es - die fantastische Idee von einer dem allgemeinen Nutzen dienenden Raumfahrt, um sich damit zu beschäftigen, zu unterhalten, abzulenken, sich wichtig zu tun, persönlich zu profilieren, Geld zu verdienen und Unsummen davon zu verschwenden.

weiterlesen

 

Was uns Obama in West Point sagte

DruckversionPDF version

 

von Paul Craig Roberts


In West Point sagte uns Obama unter dem Applaus der West Point-Kadetten, dass der „Amerikanische Exzeptionalismus” eine Doktrin ist, welche rechtfertigt, was immer Washington macht. Wenn Washington inländisches und Internationales Recht verletzt, indem es „Angehaltene“ foltert, oder gegen den Nürnberger Standard verstößt, indem es in Länder einmarschiert, die keinerlei feindliche Aktivitäten gegen die Vereinigten Staaten von Amerika oder deren Alliierte gesetzt haben, ist der „Exzeptionalismus“ der Segen, der Washington von den Sünden gegen Recht und internationale Normen freispricht. Washingtons Verbrechen werden transformiert zu Washingtons Bekräftigung des Rechtsstaats. Hier Obama in seinen eigenen Worten:


„Ich glaube an den amerikanischen Exzeptionalismus mit jeder Faser meines Seins. Was uns jedoch exzeptionell macht, ist nicht unsere Fähigkeit, uns über internationale Normen und den Rechtsstaat hinwegzusetzen, es ist unsere Bereitschaft, diese durch unsere Handlungen zu bekräftigen."


Ja Handlungen. Im 21. Jahrhundert hat der “amerikanische Exzeptionalismus” sieben Länder völlig oder teilweise zerstört. Millionen Menschen sind tot, verstümmelt und vertrieben, und alle diese verbrecherische Zerstörung bildet den Beweis für Washingtons Bekräftigung internationaler Normen und des Rechtsstaats. Zerstörung und Mord sind nur Kollateralschaden von Washingtons Bekräftigung der internationalen Normen.  

„Amerikanischer Exzeptionalismus“ heißt auch, dass Präsidenten der Vereinigten Staaten von Amerika nach Strich und Faden lügen und diejenigen falsch darstellen, die sie dämonisieren wollen. Hören Sie, wie Obama die Regierungen Putins und Assads falsch darstellt:


weiterlesen

 

Merkel salbt Juncker: Das europäische Mysterienspiel

DruckversionPDF version

 

von Ulrich Gellermann / RATIONALGALERIE

 

Sie hat es getan, seufzen die Medien erleichtert: der Luxemburger Jean-Claude Juncker soll Präsident der Europäischen Kommission werden, weil Angela Merkel ihn dazu gesalbt hat: Ausgerechnet auf dem Katholikentag in Regensburg hat die Päpstin Europas das erlösenden Wort gesprochen: "Deshalb führe ich jetzt alle Gespräche genau in diesem Geist, dass Jean-Claude Juncker auch Präsident der europäischen Kommission werden sollte." In diesem Geist, dass . . . : Kaum jemand kann die deutsche Sprache besser als Nebelmaschine nutzen als Angela Merkel. Monatelang hatten deutsche Medien und die Merkel so getan, als hätten die EU-Bürger eine echte Wahl gehabt. Zwischen Jean-Claude Juncker und Martin Schulz. Ein echtes TV-Duell wurde inszeniert, allüberall gab es Kandidatenportraits. Das Volk kreißte, doch Merkel gebar.

Ausgerechnet Juncker soll es nun sein. Es ist der Juncker, der 18 Jahre lang seinem Herzogtum Luxemburg vorstand. Selbst Putin könnte über die längste Regierungszeit aller Zeiten neidisch werden. Schon die lange Verweildauer im Amt des Jean-Claude ist ein Mysterium, ein tiefes Geheimnis. Das noch bedeutender ist der Steuersatz in Luxemburg. Während man überall in der EU scheinbar über die bösen Steuervermeider klagt, die den Staaten das Geld entziehen, ist Luxemburg mit seinen 149 registrierten Banken der Hort solcher Steuerbescheisser wie Amazon, Google und Starbucks. Sie und viele andere zahlen dort einen Steuersatz von 5,7 Prozent. Nicht weit von Null entfernt. Das hindert die welken EU-GRÜNEN nicht daran, den neoliberalen Juncker zu unterstützen. Der verblühte Daniel Cohn-Bendit zum Beispiel rät den Europaabgeordneten, sich hinter Juncker zu stellen: "Denn dann erleben wir wirklich die Weiterentwicklung der europäischen Demokratie." Geht es nach Juncker, erstirbt der Rest europäischer Demokratie im Sumpf des TTIP, des euro-amerikanischen Handelsabkommen.
 

weiterlesen

 

Fracking - Hydraulische Risserzeugung

DruckversionPDF version


Fracking - der schleichende Tod. Eine Film-Doku und Buchvorstellung


Flammen aus dem Wasserhahn, kranke Menschen, tote Tiere: Trotz vieler Alarmzeichen setzen die USA flächendeckend auf Fracking. Wie gefährlich ist die Gas-Fördermethode wirklich? Das explosive dokumentarische Roadmovie von John Fox wurde für einen Oscar nominiert und mehrfach ausgezeichnet.


Überall in den USA wird intensiv nach Schiefergas gesucht. Das Ziel besteht darin, durch die Gasgewinnung unabhängig von Erdölimporten zu werden und somit die Energieautonomie des Kontinents zu gewährleisten. Halliburton, das marktführende Unternehmen für Gasförderung in den USA, hat das Fracking entwickelt. Dabei wird nach Tiefbohrungen Wasser, zumeist mit Quarzsand vermischt, in das Gestein gepresst, um dort Risse zu erzeugen und offen zu halten. Dadurch wird die Durchlässigkeit der Gesteinsschicht erhöht, und Fluide wie Erdgas, Erdöl oder Wasser können leichter zur Bohrung fließen und an die Oberfläche gefördert werden.


 

Dank dieser Fördertechnik wollen die USA zum "Saudi-Arabien des Schiefergases" werden. Aber welche Gefahren birgt diese Methode? Als der Filmemacher Josh Fox ein Schreiben erhielt, in dem er aufgefordert wurde, seinen Boden für Bohrungen zu vermieten, beschloss er, durchs Land zu fahren und den wohl gehüteten Geheimnissen, Lügen und Giften auf die Spur zu kommen. In den Staaten Colorado, Wyoming, Utah und Texas suchte der Regisseur vom neuen Gasboom betroffene Landsleute auf und sprach mit Wissenschaftlern, Politikern und Vertretern der Gasindustrie.
 

weiterlesen

 

Generationenkonflikt ?

DruckversionPDF version

 

von Peter A. Weber

 

Vor einer Woche hat der Bundestag das neue Rentenpaket verabschiedet, das den Rentnern angeblich schon ab einem Alter von 63 Jahren eine abschlagsfreie Rente gewährleisten soll. Ich möchte an dieser Stelle nicht detailliert auf die Punkte eingehen, die dieses Gesetz als Mogelpackung auszeichnen, weil nur relativ wenige Rentner wirklich davon profitieren – und dann auch noch gerade diejenigen, die es am wenigsten nötig hätten. Auch wurde verschwiegen, daß die Arbeitnehmer künftig für die Finanzierung mit einer Erhöhung der Rentenbeiträge rechnen müssen.

Jedenfalls hat eine gewaltige Empörungswelle eingesetzt angesichts der mit dem neuen Gesetz verbundenen Kosten. Arbeitsministerin Andrea Nahles beziffert die Kosten bis 2030 auf 160 Milliarden €, während andere Quellen von bis zu 233 Milliarden € sprechen. Wie dem auch sei, der Generationenkonflikt wurde durch diese Maßnahme wieder neu entfacht. Bei der allgemeinen Aufregung wird meistens vergessen, was die Hauptgründe für die Rentenmisere sind:

  • Die Tatsache, daß nicht die Demografie für die Schwundrente verantwortlich ist sondern der Umstand, daß trotz ständig steigender Produktivität sowie enormen Gewinn- und Vermögenszuwächsen die Arbeitnehmer um ihren Anteil davon betrogen werden.
  • Die Tatsache, daß das Rentensystem und die Einnahmeregelungen unsozial ausgelegt sind und die Einnahmesituation der Rentenversicherung durch ein entsprechendes Gesetz kurzfristig auskömmlich gestaltet werden könnte, falls der politische Wille dazu vorhanden wäre.

Alleine durch eine Einführung einer einheitlichen Rentenversicherung für alle, in die sämtliche Einkommensarten einbezogen werden müßten und zusätzlich einer angemessenen Anhebung der Beitragsbemessungsgrenze wäre eine auskömmliche Rente für jeden heute und in Zukunft gewährleistet. Darüber hinaus gibt noch eine Reihe von weiteren Faktoren, die eine wichtige Rolle zur Sanierung der Rente spielen, wie z. B. die politische Fehlentscheidung der Entnahme von Geldern aus der Rentenkasse zur Finanzierung von fremden Leistungen. Immer häufiger wird unkritisch in das Horn geblasen, daß die Alten den Jungen die Butter vom Brot nehmen. Damit findet eine Diskriminierung statt, die auf der Vermittlung von falschen Informationen – also Lügen – beruht. Dazu folgendes:
 

weiterlesen

 

TiSA: Abkommen zum Handel mit Dienstleistungen u. die Agenda der Konzerne

DruckversionPDF version


TiSA contra öffentliche Dienste


Von Scott Sinclair und Hadrian Mertins-Kirkwood


Wer öffentliche Dienste als Handelsgüter ansieht, hat eine fundamental falsche Vorstellung von dem, was öffentliche Dienste leisten. Das Abkommen über den Handel mit Dienstleistungen (TiSA), das zurzeit unter Ausschluss der Öffentlichkeit und außerhalb des WTO-Rahmens verhandelt wird, ist ein gezielter Versuch, den Profit der reichsten Unternehmen und Länder der Welt über die Interessen der Menschen zu stellen, die am stärksten auf öffentliche Dienstleistungen angewiesen sind.

Öffentliche Dienste sollen existenzwichtige soziale und wirtschaftliche Aufgaben übernehmen, zum Beispiel in der Gesundheitsversorgung und im Bildungsbereich. Sie sollen bezahlbar und universell verfügbar sein und nach Bedarf angeboten werden. Öffentliche Dienste gibt es, weil der Markt diese Anforderungen nicht erfüllen kann.

Ausserdem garantieren öffentliche Dienste faire Wettbewerbsbedingungen für Wirtschaft und Handel innerhalb eines effektiven Regulierungsrahmens, der darauf abzielt Umweltkatastrophen, sowie soziale und wirtschaftliche Krisen zu vermeiden – wie zum Beispiel die globale Finanzkrise und die Erderwärmung. Handelsabkommen fördern gezielt die Kommerzialisierung dieser Dienste und definieren Waren und Dienstleistungen nach ihrer Eignung, globalen Konzernen satte Gewinne in ihre Kassen zu spülen. Selbst die überzeugtesten Befürworter von Handelsabkommen geben zu, dass es in diesem gezinkten Spiel Gewinner und Verlierer gibt, die von vornherein feststehen.
 

 

Die Gewinner sind im Allgemeinen wirtschaftskräftige Länder, die ihre Machtposition ungehindert ausspielen können; multinationale Unternehmen, die am besten aufgestellt sind und die neuen Marktzugänge gewinnbringend nutzen können; und eine gut situierte Kundschaft, die sich teure Auslandsimporte leisten kann. Die Verlierer sind meistens die ArbeitnehmerInnen, die den Verlust ihrer Arbeitsplätze und Lohnkürzungen hinnehmen müssen, die NutzerInnen öffentlicher Dienste und lokale kleine Unternehmen, die im Wettbewerb mit den multinationalen Unternehmen nicht bestehen können.

TiSA gehört zu einer Reihe neuer Handels- und Investitionsabkommen, die tendenziell die alarmierende Zielsetzung verfolgen, auf der Grundlage gesetzlich verbindlicher Regelungen Investorenrechte zu institutionalisieren und Handlungsspielräume von Regierungen in Bereichen einzuschränken, die nur entfernt mit Handelsfragen zu tun haben.

TiSA wird zur Folge haben, dass Regierungen öffentliche Dienste nach gescheiterten Privatisierungen nicht wieder rekommunalisieren können, dass innerstaatliche Vorschriften zum Arbeits-, Umwelt- und Verbraucherschutz keinen Bestand haben und dass Regulierungsmöglichkeiten des Staates, wie z.B. die Lizenzierung von Gesundheitseinrichtungen, Kraftwerken und Abfallentsorgungsanlagen sowie die Akkreditierung von Schulen und Universitäten, eingeschränkt werden.
 

weiterlesen

 

Der Parteienstaat als Sackgasse

DruckversionPDF version

 

von Peter A. Weber

 

Die deutschen Parteien haben m.M.n. in ihrem Auftrag vollständig versagt und auch in der selbsternannten Zielvorgabe, nämlich der Mehrheit der Bürger zu dienen und konsequent deren Interessen wahrzunehmen. Darauf haben im Bund die Mitglieder des Kabinetts (Kanzlerin / Minister) und auf Landesebene die Mitglieder des Landeskabinetts einen Eid geleistet. Meineid ist bekanntlich strafbar, aber Politiker stehen bei uns wohl außerhalb des Gesetzes und haben einen Persilschein.

Leider verfolgen die meisten Politiker primär ihren persönlichen Vorteil und lassen sich in vielerlei Hinsicht zum Machterhalt, zur Ausweitung von Macht und / oder zur Erlangung von lukrativen Posten nach Ausscheiden aus dem Dienst korrumpieren. Somit stellen sie letztlich nur noch Marionetten der Lobbyisten dar. Das wesentliche Mittel zur Durchsetzung dieser Ambitionen ist die Parteienstruktur, die undurchlässig ist und letztlich nur die Unfähigsten bis zur Spitze gelangen läßt (Peter-Prinzip !). Durch Methoden wie den Fraktionszwang wird die meist profillose Mehrzahl der Abgeordneten auf Linie getrimmt, um die Wünsche der einflußreichsten Lobbys zu erfüllen.

Natürlich gibt es auch den ein oder anderen Politiker, der gute Absichten hegt - zumindest zeitweise. Wahrscheinlich sind sogar die meisten dieser Apologeten zu Karrierebeginn mit der naiven Vorstellung gestartet, man könne demokratische Prozesse initiieren oder sogar die Welt verändern. Aber diese Hörner werden schnell abgestoßen, wenn lukrative Pöstchen winken und Anpassungszwänge überhand nehmen. Menschen mit Ecken und Kanten, die Zivilcourage und Rückgrat besitzen, kommen in der Politik meist nicht weit. Es sei denn, sie stellen ihr Durchsetzungsvermögen in den Dienst des Kapitals. Die Parteienbürokratie mitsamt Fraktionszwang sowie die Servilität gegenüber den Lobbyisten produziert stets immer noch faulere Kompromisse, so daß in der Sache kaum noch Fortschritte zu erzielen sind.
 

weiterlesen

 

Der Euro - unser Trojanisches Pferd

DruckversionPDF version

 

von Peter A. Weber


Wilfried Kahrs hatte vor geraumer Zeit einen Artikel mit der Überschrift „EUPOLY - Betrugssystem Euro“ im Kritischen Netzwerk veröffentlicht. Nach der EU-Wahl 2014 bleibt aufgrund der Mehrheits- und Machtverhältnisse zwar vorerst alles beim Alten, da die konservativen und die (quasi) sozialistischen bzw. sozialdemokratischen Kräfte immer noch über die absolute Mehrheit verfügen. Damit sind nach wie vor die Marionetten der Lobbyisten am Drücker, die den Status quo einer undemokratischen EU unter Inkraftsetzung neuer Handels- und Dienstleistungsabkommen (TTIP - Freihandelsabkommen + PTiSA - Plurilateral Trade in Services Agreement) zu einem wirtschaftsfeudalen System ausbauen wollen.

Aber rechtsradikale Parteien und andere EU-kritische bis –feindliche Gruppierungen haben vermehrt Fuß gefaßt, so daß die EU in den nächsten Jahren mit starkem Gegenwind rechnen muß. Der Euro, der von Beginn an eine Totgeburt war, weil er überhastet und teilweise in für dieses Währungssystem ungeeigneten Ländern eingeführt wurde, wird ebenfalls einer weiteren Zerreißprobe unterzogen werden.

Wer kennt nicht die griechische Sage vom Kampf um Troja und die Kriegslist des Odysseus, die Trojaner mit einem großartigen Geschenk, dem Trojanischen Pferd, zu übertölpeln und sie damit in den Untergang und die Zerstörung zu führen. Im Bauch des Pferdes waren Krieger versteckt, die im Schutz der Nacht die Tore öffneten und Troja zu Fall brachten. Es gibt sogar eine Version der Geschichte, die besagt, daß das hölzerne Pferd derartig überdimensioniert war, daß es nicht durch das Stadttor paßte. Die törichten Trojaner haben daraufhin in ihrer grenzenlosen Naivität sogar noch die Stadtmauern eingerissen, um das todbringende Geschenk zur Geltung zu bringen.
 

weiterlesen

 

Warum Krieg unabwendbar ist

DruckversionPDF version

von Paul Craig Roberts


Memorial Day ist der Tag, an dem wir unserer Kriegstoten gedenken. Wie der 4. Juli wurde Memorial Day zu einem Fest des Kriegs umprogrammiert. Wer Familienangehörige und liebe Freunde im Krieg verloren hat, will nicht, dass deren Tod vergeblich war. Folgerichtig werden Kriege zu glorreichen Unterfangen, betrieben von edlen Soldaten, die für Wahrheit, Gerechtigkeit und den American Way kämpfen. Patriotische Ansprachen sagen uns, wieviel wir denen schulden, die ihr Leben hingegeben haben, damit Amerika frei bleiben konnte.

Die Ansprachen sind gut gemeint, aber sie schaffen eine falsche Realität, die immer mehr Kriege fördert. Keiner von Amerikas Kriegen hatte etwas zu tun mit der Bewahrung der Freiheit Amerikas. Im Gegenteil, die Kriege wischten unsere bürgerlichen Freiheiten beiseite und machten uns unfrei.
 

 

Präsident Abraham Lincoln erließ eine Verordnung für die Verhaftung und Inhaftierung von Zeitungsreportern und –redakteuren des Nordens. Er ließ 300 Zeitungen im Norden schließen und hielt 14.000 politische Gefangene eingesperrt. Lincoln ließ den Kriegskritiker Abgeordneten zum Repräsentantenhaus der Vereinigten Staaten von Amerika Clement Vallandigham aus Ohio verhaften und schob ihn ab zu den Konföderierten. Präsident Woodrow Wilson nützte den Ersten Weltkrieg, um die Meinungsfreiheit zu unterdrücken, und Präsident Franklin D. Roosevelt benutzte den Zweiten Weltkrieg, um 120.000 US-Bürger japanischer Herkunft mit der Begründung zu internieren, dass die Rassenzugehörigkeit sie verdächtig machte. Professor Samuel Walker folgerte, dass Präsident George W. Bush den „Krieg gegen den Terror“ für einen Rundumschlag gegen die Freiheit in den Vereinigten Staaten von Amerika nutzte, was Bush zur größten Gefahr machte, mit der die amerikanische Freiheit je konfrontiert war.

Lincoln hob für immer Rechte der (Bundes-)Staaten auf, aber die Aufhebung von Habeas Corpus und Meinungsfreiheit, die Hand in Hand gingen mit den drei größten Kriegen Amerikas, wurde jeweils mit Ende des Krieges beendet. Wie auch immer, die Außerkraftsetzung der Verfassung durch Präsident George W. Bush wurde von Präsident Obama ausgeweitet und mittels Kongress und Verordnungen zu Recht kodifiziert. Weit davon entfernt, unsere Freiheit zu verteidigen, starben unsere Soldaten im „Krieg gegen den Terror,“ damit der Präsident US-Bürger ohne rechtsstaatliches Verfahren unbefristet einsperren und sie allein auf Verdacht hin umbringen kann, ohne nach Gesetz oder Verfassung Rechenschaft ablegen zu müssen.

 

weiterlesen

 

Krugmans Illusion: Wir werden Immer reicher, schädigen aber die Umwelt nicht

DruckversionPDF version

 

von Saral Sarkar, Köln


Vor etwa zwei Wochen las/hörte ich in deutschen Medien Berichte über den fünften IPCC-Report (⇒ zur engl.-sprachigen Webseite: The Intergovernmental Panel on Climate Change) zum Klimawandel, vor allem über den dritten und letzten Teil davon. Inzwischen haben wir uns an die regelmäßigen Hiobsbotschaften vom IPCC gewöhnt; wir sind gegen dieses Thema fast unempfindlich geworden. Aber eine Aussage von Prof. Dr. Ottmar Edenhofer, einer der drei Ko-Vorsitzenden der dritten Arbeitsgruppe, hat mich aufhorchen lassen. Er sagte: "Es würde nicht die Welt kosten, den Planeten zu retten“; die Kosten für die Begrenzung der Erderwärmung auf 2 Grad Celsius würden nur 0,06 Prozent weniger jährliches Wachstum sein, als das, was sonst möglich wäre.

Dann, ein paar Tage später, las ich in der New York Times in der Ausgabe vom 17.04.2014 einen Artikel von Prof. Dr. Paul Krugman (siehe Foto, Nobelpreisträger 2008 in Wirtschaftswissenschaften) mit dem Titel "Climate Change: Salvation Gets Cheap" (Klimawandel: Rettung wird billig). Bezugnehmend auf die frohe Botschaft über die Kosten für die Rettung des Planeten, die von der IPCC, schrieb Krugman, er denke, dass das drohende Problem Klimawandel gelöst sei. Er ging sogar noch weiter. Er schrieb: " ... es gibt keinen Grund, warum wir nicht reicher werden und dabei unsere negative Auswirkung auf die Umwelt reduzieren können."

Man darf vielleicht noch die Hoffnung hegen, dass die Menschheit irgendwie, im letzten Augenblick, die Bedrohung des Klimawandels würde abwenden können. Aber ich denke, es ist unmöglich, dass wir alle reicher werden können, ohne dabei die Umwelt zu ruinieren. Das sind zwei verschiedene, wenn auch verwandte, Sachen.

 

weiterlesen

 

Das Tier - unser Freund? Fragen zur Rückbesinnung.

DruckversionPDF version

 

von Rudolf Kuhr 


Sind Tiere wirklich unsere Freunde?  Wenn ja, ist es dann vertretbar, unsere Freunde

  • von ihrer natürlichen Umwelt fernzuhalten?
  • von ihren Artgenossen zu isolieren?
  • wie eine Sache zu behandeln, zu kaufen, zu verkaufen?
  • zu züchten und gefangen zu halten?
  • verstümmeln zu lassen (kastrieren¹, sterilisieren¹, kupieren)?
  • zu essen?

Mit welchem Recht züchten wir Tiere, halten sie in Abhängigkeit von uns und dressieren sie zu unserer Unterhaltung?

Ist es nicht in höchstem Maße egoistisch und ungerecht, wenn wir beispielsweise Vögel, die von Natur aus hunderte von Metern oder gar Kilometern fliegen, in einen Käfig sperren, und unterliegen wir nicht einer mitgefühlslosen Selbsttäuschung, wenn wir das Zwitschern der ihrer Freiheit Beraubten als Zeichen ihres Wohlbefindens interpretieren?

Begeben wir uns nicht auf das Niveau eines Steinzeitmenschen, wenn wir beispielsweise das Argument gebrauchen, daß der Hund schon immer ein Begleiter des Menschen war?

 

weiterlesen

 

Das große Gasfiasko des Westens

DruckversionPDF version

 

von Eric S. Margolis


Russlands Anführer Wladimir Putin trägt normalerweise ein perfektes Pokergesicht. Letzte Woche in Shanghai allerdings fiel es dem eiskalten russischen Präsidenten sehr schwer, nicht in ein breites Grinsen auszubrechen.

Warum das? Putin hatte gerade seinen westlichen Rivalen ein Schnippchen geschlagen. Der Versuch der Vereinigten Staaten von Amerika / des Vereinigten Königreichs, Russlands Wirtschaft zu treffen und Putin für Ungehorsam zu bestrafen, war gerade in ihre eigenen rot angelaufenen Visagen hochgegegangen.

Nach 20 Jahren schwieriger Verhandlungen hatten Russland und China soeben einen großen Handel über den Export von 38 Milliarden Kubikmetern Gas im Wert von rund $400 Milliarden von Russland nach China abgeschlossen. Die Vereinbarung beginnt 2018 zu laufen und wird eines der größten Bauprojekte der Erde umfassen, das Russlands abgelegene Erdgasfelder mit Chinas Pipelinesystem verbindet. Zusätzlich wird China mindestens $20 Milliarden in die russische Industrie investieren und Importe russischer Produkte forcieren, besonders von militärischen Systemen. China wird Russlands größter Handelspartner werden.

Das war nicht die marktschreierisch angepriesene „Achse nach Asien,“ die Präsident Obama erwartet hatte. Es ist vielmehr die lang gefürchtete Umarmung zwischen dem chinesischen Drachen und dem russischen Bären, die die Strategen des Westens nervös gemacht hat.
 

weiterlesen

 

Geld stinkt doch: Deutsche Bank nimmt Blutgeld aus Katar

DruckversionPDF version

 

von Ulrich Gellermann / RATIONALGALERIE


Vom römischen Kaiser Vespasian soll die Spruchweisheit "Pecunia non olet - Geld stinkt nicht" stammen. Der Kaiser hatte eine Latrinensteuer eingeführt und hoffte, durch die Umwandlung von Fäkalien in Geld, die Geruchsspur verwischt zu haben. Nicht, dass die Deutsche Bank ein Ort körperlicher Erleichterung wäre. Und doch geht eine Witterung von ihr aus, die von der Nase unmittelbar zum Brechreiz führt: Das Königreich Katar kauft sich gerade mit Milliarden in die Deutsche Bank ein, wird mit sechs Prozent der Aktien zum größten Einzelaktionär, und will diese Beteiligung noch bis zu acht Prozent ausweiten.

Sie heißen in den deutschen Medien Herrscherfamilie Scheichs, gern auch Könige oder Prinzen - so wird die Sippe in Katar veredelt. Dass es sich um eine gewöhnliche, brutale Diktatur handelt, ist erstmalig in Vorbereitung der Fußballweltmeisterschaft zum allgemeinen Thema geworden: Der Gestank von Sklavenarbeit wehte aus den Baracken der Bauarbeiter rund um die WM-Stadien. Rechtlos, extrem schlecht bezahlt, wurden nicht wenige von ihnen zu Tode geschunden. Rund 4.000 Opfer zählt der Internationale Gewerkschaftsbund bisher. Deutsche Menschenrechtspropheten, wie der Pfarrer Gauck, haben bisher ihre Teilnahmen an der Fußballweltmeisterschaft nicht absagen wollen.

Man will teilnehmen am Glanz und Reichtum eines grausamen Systems, man will doch den engen Partner der amerikanischen Freunde nicht verärgern, die dort einen Militärstützpunkt mit etwa 5.000 Soldaten unterhalten, auf dem 2002 die Generalprobe für den Irak-Krieg abgehalten wurde. Und schließlich möchte man es sich auch nicht mit einem guten Kunden der deutschen Rüstungsindustrie verderben: Erst jüngst haben die katarischen Sklavenhalter deutsche Panzer und Haubitzen für fast 2 Milliarden Euro geordert, da müssen Merkel und Gauck den üblen Geruch der Diktatur flugs in den erotischen Duft des Geldes umdeuten.
 

weiterlesen

 

TTIP - Ein „trojanisches Pferd“ wird als „Freihandelsfalle“ entlarvt

DruckversionPDF version


Angriff auf die Demokratie und auf europäische Sozial- und Umweltstandards

statt fairer Handelspartnerschaft?


"Die Verhandlungen zum Freihandels-Abkommen müssten schnell abgeschlossen werden", so forderte auch der französische Regierungschef François Hollande bei einem Treffen mit Obama im Februar 2014. Andernfalls drohe das Abkommen am öffentlichen Druck zu scheitern. Auch der "Sozialistische" französische Staatschef Hollande hat bei seinem Treffen mit Obama darauf gedrängt, sich mit TTIP zu beeilen, bevor noch mehr Kritiker in der französischen Nationalversammlung aufbegehren. Obama selber hat gerade vergeblich in seinem Kongress versucht, eine Regelung durchzusetzen, dass die Abgeordneten ähnlich wie in der EU nur über das Gesamtpaket TTIP, nicht aber über Einzelpunkte abstimmen dürfen. Zum Glück wurde Obama von den eigenen Demokraten die Gefolgschaft in dieser Sache verweigert.

 

 

Die EU hatte im November 2013 zu einem Geheimtreffen in Brüssel eingeladen, bei dem die Mitgliedstaaten auf eine einheitliche Propaganda für das Freihandelsabkommen mit den USA eingeschworen werden sollten. Die EU verlangt, dass „alle mit einer Stimme sprechen“. Das Abkommen sei geheim, die Öffentlichkeit soll ausschließlich über die Vorteile des TTIP informiert werden.

In "Deutsche Wirtschafts Nachrichten“ (DWN) heißt es dazu in einem Artikel vom 29.11.2013 unter anderem: Das geplante Freihandels-Abkommen sei aus der Sicht der EU ein erster Schritt zu einer neuen Weltwirtschaftsordnung. Es solle alle regulatorischen Fragen neu regeln. Das Abkommen sehe weitreichende Einschränkungen der nationalen Souveränität in Europa und insbesondere eine erhebliche Ausschaltung der ordentlichen Gerichtsbarkeit in den EU-Staaten vor. Die EU wolle offenbar sichergehen, dass negative Berichterstattung über TTIP im Keim erstickt wird und vor allem verhindern, dass es während der geheimen Verhandlungen Störfeuer aus der Öffentlichkeit gibt.

Deshalb definierte die EU für ihren Propaganda-Feldzug mehrere Kampfzonen:

 

 

Brüssel Business - Wer steuert die Europäische Union

DruckversionPDF version

 

von Helmut Schnug


Eine informative wie auch zugleich beklemmende Dokumentation von F. Moser und M. Lietaert über die dichten Verflechtungen von Industrie/Lobbyisten und EU. Wieviel Einfluss haben Konzernvertreter auf die EU?  

Aufgezeigt wird, dass der ERT und die EU-Kommission enge Kontakte haben und Hand in Hand arbeiten. Alle 6 Monate findet ein Treffen statt, das 2 Jahre im Voraus geplant wird. Dabei wird deutlich, dass es sich bei den Treffen um einen “CLUB” von Top-Wirtschaftsvertretern und vereinnahmten EU-Politikern handelt. Zu jedem Treffen spricht entweder ein Premierminister oder ein EU-Außenminister. Der neoliberale Masterplan dieses elitären Clubs lautet: liberalisierte Entwicklung des Binnenmarktes, Währungsunion, Deregulierung, Infrastrukturprojekte, flexibilisierter Arbeitsmarkt, Reduzierung (und Privatisierung) öffentlicher Dienstleistungen usw.
 
Interessant auch Minute 44: Zitat: Pascal Kerneis (Lobbyist von “European Service Forum ESP): “Das Interessante am Internationalen Handel ist: ein internationaler Vertrag von der Europäischen Union unterschrieben, steht über dem EU-Gesetz. Alle Länder der Europäischen Union müssen einen internationalen Vertrag respektieren, den die EU unterzeichnet hat.”
 
Ganz Europa wird also regiert von einem “Privat-Club von Wirtschaftsvertretern”, der soviel Macht hat, unser Grundgesetz, die nationale und europäische Gesetzgebung und unsere demokratischen Bürgerrechte (von einem “Wohnzimmer in Brüssel” aus) in den Müll zu stampfen.

Dann schaffen wir doch unser Justizsystem und den EUGH gleich ganz ab und überlassen das ein paar privaten Wirtschaftskanzleien!

Diese EU hat den Boden der Demokratie längst verlassen.

 

 

Das Rechtswesen in Amerika ist tot

DruckversionPDF version

 

von Paul Craig Roberts


Cecily McMillan ist eine Occupy-Demonstrantin, die von hinten von einem Polizeistrolch – einem Polizeistrolch mit einem langen Register von Amtsmissbrauch – an ihren Brüsten gepackt wurde. Eine Brust wurde stark gequetscht. Cecily McMillans Ellbogen schnellte reflexartig und instinktiv nach oben, und Cecily wurde  wegen Widerstands gegen einen Polizeistrolch verhaftet. Der Polizeistrolch wurde nicht wegen sexueller Belästigung einer jungen Frau verhaftet.

Ungerechtfertigte Verhaftungen dieser Art sind in den Vereinigten Staaten von Amerika üblich. Tatsächlich kommen sie häufiger vor als gerechtfertigte Verhaftungen. Polizei und Gerichte sind durch und durch korrupte Institutionen, die nach Ungerechtigkeit und Bösartigkeit stinken.

Cecily wurde in Rikers Island eingesperrt, ohne Kaution, von dem Richter, der seine Rolle darin sieht, den Missbrauch von Macht durch Polizei und Strafverfolgungsbehörde zu schützen. Der Richter ließ nicht zu, dass der Jury Beweise zugunsten von Cecily vorgelegt werden konnten.

Dessen ungeachtet hatten die Geschworenen bzw. 75% von ihnen den Eindruck, dass da etwas nicht stimmte, und obwohl sie dazu gedrängt wurden, die junge Frau schuldig zu sprechen, schrieben sie dem Richter einen Brief, in dem sie ihn baten, über Cecily keine Haftstrafe zu verhängen. Dessen ungeachtet verurteilte der Richter, vor dem alle respektvoll im Gerichtssaal stehen müssen, das Opfer des Polizeistrolchs zu 90 Tagen Gefängnis und 5 Jahren Bewährung. So fertigte Amerika eine idealistische junge Frau ab, die gerade dabei war, von einer wichtigen Bildungsseinrichtung einen Mastertitel zu bekommen.
 

 

Wahlsieger bei Europawahl steht bereits fest: die Lobbyisten

DruckversionPDF version

 

von Peter A. Weber

 

Jedenfalls wenn die Bürger sich nicht im Vergleich zu den letzten Wahlen umorientieren, wird die Wirtschaft und die Konzerne in Brüssel endgültig das Heft in die Hand nehmen. Ich schlage vor, daß bei der nächsten Europawahl die Parteien aus dem Spiel genommen werden und wir unser Kreuzchen gleich direkt bei den Konzernen machen können. Das wäre wenigsten ehrlich!

 
Betrachten wir nur zwei Themenbereiche, die speziell in Brüssel verhackstückt werden: Das Freihandelsabkommen (TTIP) und die Energiewende, die auf der Abschußliste steht. In beiden Bereichen haben sich die beiden Organisationen Campact sowie Umweltinstitut München e.V.als Streiter für eine gerechte und unweltfreundliche Sache verdient gemacht. Beide Punkte stellen m. E. für sich bereits ein Kriterium dar, ob eine Partei wählbar ist oder nicht.
 
 
Freihandelsabkommen
 
Campact hat einen Flyer gegen das Freihandelsabkommen in einer Auflage von ca. 6,5 Mio Stück in Umlauf gebracht. In diesem Flyer wird von der Wahl der Parteien abgeraten, die sich für das TTIP stark machen. Bei dieser Empfehlung fällt mir folgendes auf:
  • Die SPD wird mit gelbem waagerechtem Daumen als Partei dargestellt, die das TTIP nur bedingt befürwortet: Text: „Die SPD will TTIP mit mehr Arbeitnehmer- und Verbraucherschutz. Vertraut darauf, daß dies in den geheimen Verhandlungen berücksichtigt wird.“ Wer die SPD wirklich kennt und auf diese Aussagen, der hat wohl in zu viel Vertrauenseligkeit gebadet und auf Sand gebaut.
  • Der CSU verleiht man ebenfalls den gemäßigten gelben Daumen, und zwar wegen derer angeblicher Vorbehalte: „Die CSU will TTIP mit Vorbehalten bei Konzernklagen und Verbraucherschutz.“ Das soll wohl eine Lachnummer sein, wenn man erstens den Populistencharakter von Seehofer berücksichtigt, zweitens bedenkt, daß die CSU nur in Bayern gewählt werden kann und drittens, daß in Berlin die Merkel eh den Ton angibt. Angela Merkel ist bekanntlich eine feurige Anhängerin des Freihandelsabkommens und verspricht den Bürgern im Falle der Einführung nicht nur das Blaue vom Himmel sondern sogar das Paradies auf Erden.
So viel zu Campact, die sich wohl nicht getraut haben, eine kompromißlosere Aussage zur Haltung der Parteien vorzunehmen.
 

 

EUROPAWAHL 2014

DruckversionPDF version

   

Militaristischer Unsinn

DruckversionPDF version

 

von Paul Craig Roberts


Wussten Sie, dass 85 bis 90% der Kriegsopfer am Kampf unbeteiligte Zivilisten sind? Zu diesem Schluss kam ein aus neun Personen bestehendes Forschungsteam in der Ausgabe vom Juni 2014 des American Journal of Public Health. [Anm.: zu deren Webseite, engl.) Die Tode von Soldaten, die im Krieg kämpfen, machen einen kleinen Teil der menschlichen und wirtschaftlichen Kosten aus. Die Auffassung, dass Soldaten für uns ihr Leben opfern, ist falsch. Am Kampf Unbeteiligte bilden die Hauptopfer des Kriegs.

Halten Sie sich das vor Augen am 4. Juli, der in sechs Wochen fällig ist.

Der 4. Juli ist Amerikas wichtigster Staatsfeiertag, an dem die amerikanische Unabhängigkeit von Großbritannien gefeiert wird. Am 4. Juli 1776 erklärten Amerikas Gründerväter, dass die dreizehn Kolonien nicht mehr länger Kolonien sind, sondern ein unabhängiges Land, in dem die Rechte der Engländer für alle Bürger gelten, und nicht nur für die Administratoren des Königs Georg.

In dieser amerikanischen Erklärung der Selbstbestimmung durften Bürger von Großbritannien nicht mitstimmen. Insofern war entsprechend Washingtons Standpunkt gegenüber den Abstimmungen auf der Krim und in der Ostukraine – den ehemaligen russischen Territorien Donetsk und Luhansk – die amerikanische Unabhängigkeitserklärung „unrechtmäßig und illegal.“

Am 4. Juli wird es in ganz Amerika patriotische Ansprachen geben über unsere Soldaten, die ihr Leben für ihr Land hingegeben haben. Für einen informierten Menschen sind diese Ansprachen eigenartig. Ich tue mich schwer, Beispiele zu finden für Soldaten, die ihr Leben für unser Land hingegeben haben. Der Marinegeneral der Vereinigten Staaten von Amerika Smedley Butler hatte dasselbe Problem. Er sagte, dass seine Seesoldaten ihr Leben hingaben für die Kontrolle Zentralamerikas durch die United Fruit Company. „Krieg ist eine Gaunerei,“ sagte General Butler, wobei er darauf hinwies, dass die Beteiligung der Vereinigten Staaten von Amerika am Ersten Weltkrieg 21.000 neue amerikanische Millionäre und Milliardäre hervorbrachte.
 

Der Krieg ist die großzügigste und wirkungsvollste ‘Reinigungskrise zur Beseitigung der Überinvestition’, die es gibt.

Er eröffnet gewaltige Möglichkeiten neuer zusätzlicher Kapitalinvestitionen und sorgt für gründlichen Verbrauch und Verschleiß der angesammelten Vorräte an Waren und Kapitalien, wesentlich rascher und durchgreifender, als es in den gewöhnlichen Depressionsperioden auch bei stärkster künstlicher Nachhilfe möglich ist.

So ist der Krieg das beste Mittel,
um die endgültige Katastrophe des ganzen kapitalistischen Wirtschaftssystems immer wieder hinauszuschieben.
Ernst Winkler
Theorie der natürlichen Wirtschaftsordnung, 1952


Als General Butler sagte, dass “Krieg eine Gaunerei” ist, da meinte er, dass Krieg eine Gaunerei für einige wenige Leute ist, die auf dem Rücken von Millionen toter Menschen reich werden. Laut dem Artikel im American Journal of Public Health stehen im 20. Jahrhundert 190 Millionen Tote direkt und indirekt in Verbindung mit Krieg.

190 Millionen sind 60 Millionen mehr als die Gesamtbevölkerung der Vereinigten Staaten von Amerika in dem Jahr, in dem ich geboren wurde.

Der einzige auf dem Territorium der Vereinigten Staaten von Amerika ausgefochtene Krieg war der Krieg gegen die Sezession des Südens. In diesem Krieg gaben irische Einwanderer, die frisch vom Schiff gekommen waren, ihr Leben. Sobald der Süden erobert war, wurden die Kräfte der Union gegen die Indianer auf den Ebenen losgelassen und vernichteten auch diese.

Imperium geht über Leben. Das war immer Washingtons Leitprinzip.
 

weiterlesen

 

Beim Barte der Freiheit: Europa in Toleranz vereint zum Putin-Hass

DruckversionPDF version

 

von Wolfgang Blaschka, München


Da beißt die Maus keinen Faden ab: Selten wurde ein banaler Musikwettbewerb politischer überfrachtet als dieser Grand Prix d'Eurovision. Aber kein "bisschen Frieden"! Eine schallende Ohrfeige für Wladimir Putin und volle Klatsche gegen homophobe Russen sei dieses Ergebnis, klatschte die Presse. Sie feierte das kleine, konservative Austria als Botschafter europäischer Libertinage, die von einem nach wie vor bösen, rückständigen und beinharten Osten bedroht sei. Dabei hatte das russische Publikum wie auch das ukrainische durchaus Sympathien für das Siegerlied gezeigt, anders als die russische Jury, die keinen Deut zurückhaltender votierte als die deutsche. Beide sahen die bärtige Wurst im Schlauchkleid nur auf Platz 11. Waren die deutschen Juroren etwa genauso so rückständig homophob wie ihre russischen Kollegen? Oder waren gar selbst verkappte Russen?
 
Der Russe an sich muss ja in letzter Zeit für vieles herhalten. Nicht einmal den Tag der Befreiung gönnt er den Deutschen als deren ureigensten ungestörten Feiertag, ohne ihn sich für nationale Propaganda unter den Nagel zu reißen. Dabei hätte die Sowjetunion ohne den faschistischen Wehrmachtsüberfall gar keine Gelegenheit zum Siegen gehabt! Das sollte doch mal demütig bedacht werden:

  • Ohne deutsche Besetzung der Krim keine glanzvolle Rückeroberung.
  • Ohne Reichskommissariat Ukraine von 1941 keine Kriegswende von Stalingrad 1943,
  • also auch kein glorreicher 8. und 9. Mai 1945.

Der Sieg über den Faschismus hätte ohne Faschismus keine Chance gehabt, da keine Notwendigkeit. Auch den Kalten Krieg verdankten die Russen letztlich den Deutschen. Und nun auch den Schlamassel in der Ukraine, den der Westen mit seinem Assoziierungs-Druck so listig angerührt und ermuntert hat! Ohne den künstlich focierten Zwang sich kategorisch zwischen EU oder Russland zu entscheiden, wäre es wohl nie zu dem nationalistischen Umsturz gekommen. Der hatte zur Folge, dass sich die Krim davon macht und der Südosten kurz davor ist, ebenfalls eine Absetzbewegung in Richtung "Neurussland" ins Kalkül zu ziehen. Bisher jedenfalls ging es dort lediglich um mehr Autonomie, auch in dem Referendum vom 11. Mai - nicht um Anschluss an Russland.  

 

weiterlesen

 

EUROPAWAHL 2014

DruckversionPDF version

 

Krieg zu Tiefstpreisen: Israels Seemacht im Mittelmeer

DruckversionPDF version

 

von Ulrich Gellermann / RATIONALGALERIE


Manche Tage müssen für Angela Merkel ätzend sein. Noch hat sie den Krieg um die Ukraine für die USA nicht gewonnen, da zerren die Israelis an ihren zarten Nerven. Die wollen drei nagelneue Korvetten für ihre Marine haben, aber am liebsten nichts, oder wenn, dann doch nur wenig zahlen. Es geht, sagt die Waffenindustrie, um rund eine Milliarde Euro und die Kriegsschiffe seien bestens ausgerüstet. Das Schiffsgeschütz kann 85 Schuss pro Minute glatte 18 Kilometer weit schießen und dem Raketenwerfer wird im Prospekt geradezu hymnisch eine "bisher unerreichte Effektivität" zugeschrieben. Leider sind zur Zeit keine Fotos von Wasserleichen im Ergebnis der unerreichten Effektivität verfügbar.

Keine Waffen in Spannungsgebiete! Dieser schöne Satz soll auf dem Klopapier stehen, das der "Bundessicherheitsrat" benutzt, jenes geheim tagende Gremium das den Waffen-Export kontrollieren soll, sich aber eher als Marketing-Agentur für die deutsche Rüstungs-Industrie versteht. Denn die Lieferung der Korvetten an Israel ist natürlich prinzipiell längst bestätigt, es geht nur noch um die Höhe des Rabatts. Und dass die Gegend, in der die Kriegsschiffe ihren Dienst aufnehmen sollen, ein Spannungsgebiet erster Güte ist, versteht sich von selbst: Sie sollen die Erdgas-Felder, die Israel für sich im Mittelmeer beansprucht und deren Pipelines schützen. Zumindest der Libanon, mit dem sich Israel immer noch im Kriegszustand befindet, meldet ebenfalls Ansprüche für die Gasfelder an. Auch die Türkei und Syrien sind in dieser Gegend nicht völlig anspruchslos.
 

weiterlesen

 

Putin kommt in der Konfrontation über die Ukraine dem Westen entgegen

DruckversionPDF version

 

von Ismael Hossein-zadeh


In der Konfrontation mit den Vereinigten Staaten von Amerika und deren Alliierten über die Krise in der Ukraine scheint sich der russische Präsident Vladimir Putin bewegt zu haben. Am 7. Mai verlangte er von den prorussischen Demonstranten, die das Referendum am 11. Mai über die „Föderalisierung“ forderten, die Abstimmung aufzuschieben. Gleichzeitig befürwortete er auch die von der Junta hastig angesetzte Präsidentenwahl am 25. Mai, welche dem unrechtmäßigen Regime in Kiew Rechtmäßigkeit verleihen soll. Weiters gab Herr Putin bekannt, dass die russischen Soldaten entlang der ukrainisch-russischen Grenze in ihre regulären Positionen (vor der Krise) zurückgekehrt sind.

Die Frage ist warum? Warum hat er eine Haltung angenommen, die den Vereinigten Staaten von Amerika entgegenkommt? Warum konnte er nicht dabei bleiben, dass eine Regierung der nationalen Einheit interimistisch die Macht in der Ukraine haben muss, das heißt das derzeitige Regime in Kiew zuerst die usurpierte staatliche Gewalt abgeben muss, um die angesetzten Wahlen aussagekräftig zu machen? Russland hatte davor die Rechtmäßigkeit der Herrschaft der Junta und deren betrügerische Wahl am 25. Mai in Frage gestellt und die ungehinderte Teilnahme von prorussischen, Autonomie suchenden Kräften im östlichen Teil des Landes gefordert. In seiner Erklärung am 7. Mai änderte Herr Putin seinen Kurs, indem er Kiews geplante Präsidentenwahl als einen Schritt „in die richtige Richtung“ bezeichnete und dadurch den illegitimen Wahlen und dem Putschistenregime, das sie veranstaltet, Legitimität zuschrieb. Musste er das tun und warum?

 

weiterlesen

 

Die universale Urkraft und das moralische Genie

DruckversionPDF version


Notate und Komplemente (nicht nur) zur Philosophie von Arthur Schopenhauer


Autor / Herausgeber:  Axel Schlote


Die Welt und den Menschen verstehen – Arthur Schopenhauer hat den Schlüssel dazu gefunden. Damit ist die Philosophie aber nicht am Ende; im Gegenteil, Schopenhauer hat aufgefordert, selbst zu denken. Axel Schlote hält sich daran. In dieser Schrift untersucht er einige zentrale Gegenstände der Philosophie: unabhängig, gelegentlich im Dialog mit dem Meister und, wo nötig, im Widerspruch zu ihm.
 

        

 

Das Erschrecken über die Endlichkeit begründet jede aufrichtige Philosophie, die dann dem Leben ebenso viel Aufmerksamkeit widmet wie den beiden Ewigkeiten davor und danach. Axel Schlote präzisiert die universale Urkraft als Triebfeder allen Seins und Wirkens, bestimmt die herrschende menschliche Natur und das moralische Genie als Wesen eigener Art. Er liefert kein neues philosophisches System nach Schopenhauer, sondern notwendige Ergänzungen und Einwürfe in Aufsätzen und Essays:


I.     Urkraft, Universum und die Zeit

II.    Mensch und Gesellschaft

III.   Individuum und Genie

IV.   Leben, Leiden und Tod

V.    Varia

 

zur ausführlichen Vorstellung des Buches mit div. Leseproben - weiterlesen

 

Vom Boom zum Bumerang: Kapitalistische Krise in Türkei, Brasilien, Indien, Russland

DruckversionPDF version


von Markus Lehner, Neue Internationale 188, April 2014


Seit Mitte Januar gibt es ein neues Schreckensszenario in der Entwicklung der globalen Krise nach 2008: nach Bankenkrise, folgender Rezession und Euro-Krise sind es jetzt die Währungsturbulenzen der „Schwellenländer“, die zu Befürchtungen eines neuen weltweiten ökonomischen Einbruchs führen. Nachdem diese Länder jahrelang im Gefolge der Finanzkrise Ziele großer Kapitalzuflüsse waren, fährt jetzt der Zug abrupt in die andere Richtung - ein Szenario, das sehr stark an die Erscheinungen der Asien/Russland-Krise Ende der 1990er erinnert. Damals kam es zur Zahlungsunfähigkeit einer Reihe von „Tigerstaaten“ und in Folge letztlich auch zum Zusammenbruch Argentiniens. Nach der Erholung und im Gefolge der lockeren Geldpolitik der US-Notenbank entwickelte sich ein langjähriger „Schwellenländer“-Boom, der durch die Krise 2008/09 nur schwach gedämpft und seither sogar zu einem wesentlichen Motor der Weltkonjunktur wurde. Dieser Boom ist offensichtlich seit einem Jahr ins Stocken geraten und droht derzeit zu einem globalen Krisenbeschleuniger zu werden.

 

Währungsturbulenzen

Oberflächlich betrachtet ist das auffälligste Merkmal in diese Richtung der Absturz mehrerer Währungen, besonders jener der Türkei, Indiens, Indonesiens, Brasiliens, Argentiniens, Süd-Afrikas und Russlands, um nur die wichtigsten zu nennen (dass sich die Ukrainische Hrywna derzeit im freien Fall befindet, ist nicht weiter verwunderlich). Dabei ist der dramatischste Absturz sicher der des Argentinischen Peso, der innerhalb eines Jahres nur noch die Hälfte wert sein könnte. Angesichts der besonderen Umstände der „Erholung“ vom letzten Zusammenbruch Anfang des Jahrtausends ist die Kapitalfluchtbewegung hier nicht besonders verwunderlich - die ökonomische Abwärtsbewegung dort verschärft aber die Probleme Brasiliens, für das Argentinien ein wichtiger Absatzmarkt ist.
 

weiterlesen

 

Wolf Biermann und der Boxer: Wie Deutschland in der Ukraine Demokratie herstellt

DruckversionPDF version

 

von Ulrich Gellermann / RATIONALGALERIE

 

In ein paar Tagen ist der Sänger in Kiew: Wolf Biermann, der gern auf CSU-Parteitagen auftritt und heftig den Irak-Krieg begrüsste, hatte dem Boxer und Präsidentschaftskandidaten Klitschko einen Sympathisantenbrief geschrieben. Den verliest er nun an der Velyka-Zhytomyrska-Straße in Kiew bei einer Veranstaltung europäischer Intellektueller. Das ist schön, wenn ein CSU-Anhänger einem Zögling der Konrad-Adenauer-Stiftung seine Unterstützung versichert. Vor allem aber ist es symbolisch für die deutsche Ukraine-Politk: Man redet mit sich selbst. Die Merkel mit ihrer alten Freundin Julia Tymoschenko, Aussenminister Steinmeier mit seinem neuen Freund, dem Präsident Alexander Turtschynow, der im Bündnis mit der Swoboda-Nazipartei übergänglich das Land regiert und die Swoboda wiederum redet mit Vorliebe mit der NPD. So geht deutsche Demokratie in der Ukraine.

Jetzt dreht Demokratie-Deutschland total auf: Nachdem Wladimir Putin, der neue Feind deutscher Polit-Bürokratie und der ihr angeschlossenen Medien vor Tagen vorgeschlagen hat einen "Runden Tisch" mit allen Beteiligten einzurichten, findet der Aussen-Steinmeier das auch nicht schlecht. Sagt er. Was er immer noch nicht ausspricht, obwohl er es wissen könnte, ist die Notwendigkeit einer Föderalisierung der Ukraine. Spätestens nach den Volksabstimmungen ist deutlich, dass die Menschen im Osten der Ukraine keine Lust mehr auf einen zentralisierten Staat haben. Und weil die Mehrheitsdeutschen offenkundig nur Freunde im Westen der Ukraine haben, wissen sie alle ganz genau, dass die Volksabstimmung nicht rechtens war. Natürlich war das keine Volksabstimmung nach allen Regeln juristischer Kunst. Aber wer die Bilder gesehen hat, wie Alte und Junge, Kind und Kegel, Väter und Mütter sich an die Wahlurnen gedrängelt haben, der weiß genau: Das war ein Stimmungsbild.
 

weiterlesen

 

Die Zukunft findet nicht statt. Eine fröhliche Weltbetrachtung

DruckversionPDF version

 

von René Wolf


Grün für braun

Im Krankenhaus die Spritzen, auf der Verpackung steht „Braun“ in grüner Schrift. Das Grün, es soll Vertrauen wecken. Soll sagen: Ja, du darfst. So wie bei einer Ampel. Die ampelgehorsame Schwester entnimmt die Spritze der Verpackung. Alles ist in Ordnung, ist natürlich, denn es ist grün. Die Spritzenfirma heißt nun einmal „BRAUN“. Hieße sie „GRÜN“, wäre es besser. Lesen wir GRÜN in grüner Schrift, hat die Ratio kein Problem mit der Sinneswahrnehmung. Doch so, mit diesem BRAUN in grüner Schrift, gibt es Gezänk zwischen dem Auge und der Ratio.

Gezänk? Wir sind gewohnt, Irrationales als Natürliches zu sehen.

Der Fernseher „informiert“ über das Weltgeschehen? Nein, er desinformiert und manipuliert. Dieser Fakt überwiegt die Nützlichkeit von klugen TV- Dokumentationen, welche weit weniger gesehen werden als verblödende Shows und Serien.

Ein Arbeitsplatz ist die Grundlage unserer Existenz, unseres Lebens? Nein, er tötet meist unser Leben, unsere Lebendigkeit. Arbeits- Plätze statt Lebens- Orte. Im Gegensatz zu sinnvoller Arbeit, abseits der Profitlogik und der Massenproduktion. Knöpfedrücken ersetzt handwerkliches Geschick. Selbst der Handwerker hat Zeitvorgaben, die handwerkliche Qualität vermindern. Das überwiegt die positiven Aspekte moderner Arbeit, die sich nur noch teilweise durch direkte Kommunikation, Anerkennung und individuelle Entfaltung auszeichnet.

Ein Arzt macht gesund? Nein, er macht krank. Wer zum Arzt geht, braucht Zuwendung, Aufmerksamkeit für seine Schmerzen. Die Massenabfertigung mit dem heimlichen Ziel, dem Patienten Präparate zu verschreiben und im besten Falle eine Operation aufzunötigen, überwiegt die Vorteile moderner Medizin.

  • Wir leben durchschnittlich länger, doch um welchen Preis?
  • Warum gehören etwa Deutsche nicht zu den glücklichsten Menschen der Welt?

 

weiterlesen

 

Über die Mythen der Konkurrenz

DruckversionPDF version

 

von Dr. Martin Bartonitz


Wer sich einer Beschäftigung oder Beziehung ganz hingibt, braucht keine Konkurrenz, um eine gute Leistung zu erzielen. Eine Sache gut machen zu wollen und besser sein zu wollen als andere, sind zwei grundverschiedene Dinge.

Die Auguren unserer Wirtschaft tragen die Konkurrenz wie eine Monstranz vor sich her. Ohne Konkurrenz keine Motivation fortzuschreiten, so tönt es seit ich denken kann. In den letzten Jahren sehen wir aber vermehrt Firmen zumindest in ihrer inneren Organisation auf Kooperation zu setzen. Neudeutsch hören wir auch von Kollaboration. Aber auch die Zusammenarbeit mit den Kunden kommt mittels Open Innovation voran. Stehen wir vor einem Paradigmenwechsel? Sehen wir eine Verlagerung des Schwerpunkts, weg vom Konkurrieren hin zum Kooperieren?


Weisen unsere Krisen auf das Ende einer Ära hin?

Spätestens mit Beginn unserer Finanzkrise 2008 kamen mir mehr als starke Zweifel, ob das Konkurrieren wirklich das allein Seeligmachende in unserer Welt ist. Ich sehe inzwischen deutliche Zeichen dafür, dass es der Grund für unsere immer weiter sich verstärkenden Krisen ist. Als Krisen hatte u.a. Conny Dethloff das Zins-basierte Geldsystem angeschaut, Dr. Andreas Zeuch gab uns einen Blick in unser beängstigendes Nahrungsmittelsystem, und auch ein Blick auf unsere Gesundheit ließ Böses erahnen. Da haben wir noch nicht über den ungebremsten Raubbau an unseren Ressourcen gesprochen, und auch nicht über die Verrohung unserer Gesellschaft.

 

weiterlesen

 

Merkel und der Pisspott: Annette Schavan am Heiligen Stuhl

DruckversionPDF version

 

von Ulrich Gellermann / RATIONALGALERIE

 

Die kleine Annette aus dem kreuzkatholischen Neuss am Rhein kommt ganz groß raus: Annette Schavan wird die deutsche Botschafterin beim Heiligen Stuhl. Die rund 10.000 Euro des monatlichen Diplomatengehaltes wird die Vertraute der Kanzlerin dringend brauchen. Fehlte ihr doch, nach dem Sturz als Ministerin wegen eines betrügerischen Doktortitels, ihr Ministergehalt sehr: Die armseligen Diäten der Bundestagsabgeordneten von 8.000 monatlich reichen ja hinten und vorne nicht. Aber kann es wirklich nur um Geld gehen? Wie alle Welt von der Chefin der Schavan, der Deutschen und der EU weiß, denkt die Merkel in langen Zeiträumen. Was macht die Frau, wenn die dritte Kanzlerschaft rum ist? Noch mal Kanzler? Kaum. Das wäre kein Karrieresprung für die erfolgsverwöhnte Dame.

Im Gepäck der Schavan finden sich Aufzeichnungen über die wundertätige Wirkung der Kanzlerin. Dazu gehört an erster Stelle das Arbeitslosenwunder. Nach langem Bearbeiten der Statistik hat die Kanzlerin zwar die Arbeitslosigkeit nicht abgeschafft, aber die Arbeitslosen wurden so gründlich in allerlei Sozialschubladen versteckt, dass sie fast, beinahe, irgendwie kaum noch existieren.

Ein ähnlich großes Wunder gelang der hohen Frau mit der Formel "Hungern für den Aufschwung". In Ländern wie Griechenland oder Portugal hat sie den Hunger zur Staatsräson erklärt und nun, nach immer mehr Arbeitslosen, nach Selbstmorden und ersten Hungertoten können die Südländer wieder mit den Banken spielen: Sie besorgen sich "frisches Geld" auf dem Finanzmarkt, das mit einer hohen Verzinsung die Schulden der Länder erhöht und unmittelbar zur Rückzahlung alter Schulden verwandt wird, um dann, beim nächsten, absehbaren Kollaps, nach den EU-Wahlen, in bewährter Form von irgendeinem Schirm gerettet zu werden. Diese Wandlung nennt der Fachmann "Die wunderbare Geldvermehrung". Auch wenn die Druckindustrie bei diesem Wunder keine kleine Rolle spielt ist es doch die deutsche Angela, die der Umwandlung von alten in neue Schulden geradezu mystischen Charakter verleiht.
 

weiterlesen

 

Nazikonglomerat

DruckversionPDF version


von Klaus Madersbacher


Keine zwei Monate ist es her, dass der österreichische Abgeordnete zum Europäischen Parlament Andreas Mölzer (siehe Foto) die Europäische Union mit der Nazidiktatur verglich und vor einem „Negerkonglomerat in der EU“ warnte. Abfällige Äußerungen über den „pechrabenschwarzen“ Ösi-Fußballstar David Alaba brachten das Fass zum Überlaufen und den Herrn Mölzer um seinen Spitzenplatz auf der Liste der FPÖ zu den demnächst stattfindenden Wahlen zum EU-Parlament.

Na ja.

Der deutsche/germanische „Übermensch“ verschwindet nicht so einfach sang- und klanglos aus den Köpfen, auch nicht der slawische „Untermensch“. Das sehr aufschlussreiche Buch von Bernt Engelmann „Deutschland ohne Juden“ zeigt deutlich, dass so gut wie die gesamte geistige Elite Deutschlands von den Nazis eliminiert wurde - und was übrig blieb? Richtig, die zweite Garnitur, die Mitmacher, die sich zum Großteil auch nach der Niederlage in allen möglichen gesellschaftlichen Positionen halten konnten. Wie ersichtlich, ist ihr geistiger Einfluss nach wie vor groß. Und der intellektuelle Standard entsprechend ...

Dass die Nazis mitsamt ihrer Ideologie eine Verliererpartie waren, hat sich aufgrund der glorreichen Erinnerungen - „als wir noch wer waren“ - nur beschränkt in den Köpfen halten können. Der Historiker Götz Aly bemerkt dazu, dass es den Deutschen erst nach dem Krieg so richtig schlecht gegangen ist (die Ösis sind immer mit gemeint), wodurch die Verlierer in guter und die Sieger in schlechter Erinnerung geblieben sind. Klingt plausibel ...
 

weiterlesen

 

MANIFEST: Tierversuche durch sinnvolle und vor allem humane Verfahren ersetzen

DruckversionPDF version


Grundsatzerklärung der Tierversuchsgegner Bundesrepublik Deutschland e.V.


Bereits im 19. Jahrhundert wurden Tiere auf entsetzliche Weise „im Namen des Fortschritts" zu Tode gequält. Doch ebenso alt wie die Vivisektion (Operationen am lebenden Tier ohne Narkose) ist auch der Widerstand gegen die Dogmen dieser sogenannten Wissenschaft. In der Auseinandersetzung um Tierversuche hat der Standpunkt von kritischen Ärzten und Naturheilkundlern, die den rohen, rücksichtslosen Umgang mit Mensch und Tier in der „modernen" Medizin anprangern, eine besondere Bedeutung. Sie lehnen die heute von Stahl, Strahl und Chemie sowie von radikalen Operationsmethoden beherrschte Schulmedizin ab und setzen sich für eine längst überfällige Reform unseres Gesundheitswesens ein. Dazu zählen vor allem die Mitglieder der bundesweiten Vereinigung Ärzte gegen Tierversuche e.V. Sie führen die gesundheitspolitische Fehlentwicklung nicht zuletzt auch darauf zurück, dass die medizinische Forschung durch ihre einseitige Orientierung an Tierversuchen von einem falschen Denkansatz ausgeht. Es sind daher nicht nur ethische, sondern ebenfalls methodenkritische Gründe, die sie dazu veranlassen, ein gesetzliches Verbot aller Tierexperimente zu fordern. Eine Zielsetzung, die auch die Tierversuchsgegner BRD e.V. gleichermaßen vertreten und solange verfolgen werden, bis Tierversuche der Vergangenheit angehören.

 

weiterlesen

 

Die Seilschaften der Agro-Gentechniker

DruckversionPDF version

 

Monsanto auf Deutsch


Attac Wuppertal ist zu verdanken, dass ich mit dem Vortrag "Gentech-Zulassungsverfahren: Heimspiel der Industrie" (21.11.2007, Werner Müller, Global 2000) den Einstieg in die Agro-Gentechnik geschafft habe. Die Einladung zu dieser Veranstaltung lag bei der Herbsttagung 2007 der Gesellschaft für Gesundheitsberatung (GGB) aus. Mein Interesse an derartigen Veranstaltungen und Themenstellungen wurden dadurch befeuert. Am 2.9.2009 lud attac Wuppertal den Ökoaktivist und Buchautor Jörg Bergstedt aus Mittelhessen zum Vortrag "MONSANTO auf Deutsch: Filz-Gemeinschaften Deutscher Gentechnik" ein. Ein erschütternder Bericht von Jörg Bergstedt, der dazu führte, mich noch mehr in das Thema Agro-Gentechnik einzuarbeiten. Ich bekomme heute noch regelmäßig seine Newsletter, die ich auch weitergebe.
 
Als ich dann erfuhr, dass Jörg Bergstedt im Oktober 2009 in Gießen der Prozess wegen der Feldbefreiung gemacht werden sollte, machte ich mich nach Gießen auf. Eine nicht unerhebliche Anzahl von Bürger/innen waren angereist und haben in der Gießener Innenstadt vorab demonstriert. Danach gingen wir gemeinsam unter "Polizeischutz" zum Gerichtssaal. Ab ca. 14.00 Uhr ging die Verhandlung los, die mit einer Unterbrechung bis nach 20.00 Uhr dauerte. In diesen Stunden habe ich gelitten wie ein Hund.

Ein ziemlich schlechtes Gewissen müssen vor allem die Umweltschutzverbände wegen ihres Verhaltens gegenüber Jörg Bergstedt haben. Sie haben ihn wegen seiner unangepaßten politischen Haltung ignoriert und streckenweise diffamiert.
 
Seine begangene "Sachbeschädigung" (das Ausreißen genetisch verändertet Gerste aus dem Versuchsfeld) wurde höher angesiedelt als die gentechnische Verseuchung durch die Gen-Mafia. Er hat sich nicht beirren lassen. Ich finde es heute noch nicht in Ordnung, dass sie ihn nicht rehabilitiert haben, obwohl er für unser aller Anliegen für 6 Monate in den Knast ging - die Haft dauerte vom 23.9.2010 bis 22.3.2011. Wir haben ihm zu verdanken, dass die skandalösen Gentechnik-Seilschaften aufgedeckt wurden.
 

weiterlesen

 

Die subversiven Machenschaften der Agro-Gentechnikindustrie

DruckversionPDF version


Wie Lobbyisten mit Steuergeldern gemästet werden und was hinter ihren Aktivitäten steckt


Interview mit dem Aktivisten Jörg Bergstedt (JB), aufgezeichnet 03/2011 von Michael Leitner (ML)


Jörg Bergstedt ist Vollzeitaktivist und recherchiert dabei Fakten, die ihn bei der Agro-Gentechnikindustrie unbeliebt machen. Es geht ihm dabei weniger um ethische oder biologische Motive, sondern um selbstbestimmtes Leben: Er ist dagegen, dass Konzerne und private Interessen die Rahmenbedigungen, in denen wir leben, diktieren und negativ beeinflussen. Ein Schwerpunkt seiner Arbeit sind Recherchen und Aktionen gegen die Gen-Mafia. Wegen des Zerstörens eines gentechnischen Versuchsfeldes wurde er im Herbst 2011 eingeknastet.

In der Haft vollendete er sein Buch über die Seilschaften, die in Deutschland versuchen, genetisch veränderte Pflanzen zu einer sich unkontrolliert ausbreitenden Realität zu machen. Es heißt „Monsanto auf Deutsch“ (ISBN 978-3-86747-043-8). Das Buch ist im SeitenHieb-Verlag erschienen und kann über den Buchhandel, den Verlag und in der Projektwerkstatt, Ludwigstr. 11, 35447 Reiskirchen (www.aktionsversand.de.vu) bezogen werden. Frisch auf dem Knast (Anm.: Haft dauerte vom 23.9.2010 bis 22.3.2011) entlassen führte Michael Leitner ein Interview mit ihn.

ML: Jörg, vor ein paar Tagen bist Du aus dem Gefängnis entlassen worden. 6 Monate Knast, wegen des Zerstörens einiger gentechnisch manipulierter Gerste-Pflanzen ist recht happig!


JB: Es ist in der Tat erstaunlich! 2006 haben wir mit mehreren Leuten das Versuchsfeld mit Gen-Gerste der Uni Gießen befreit, soweit uns das möglich war.


ML: „Befreien“ heißt für Euch, Anbauflächen von den gentechnisch veränderten Pflanzen (gv-Pflanzen) zu befreien, indem ihr sie zerstört. Das ist, obschon durchaus verständlich, immerhin Sachbeschädigung!

 

weiterlesen

 

Das Auto als Teil der Megamaschine der Endzeit

DruckversionPDF version

 

Know-how statt „Know- why“

 

von René Wolf



Geisteskrank: Kopfstand schafft Blutleere im Hirn

Autos machen unfrei und immobil. Unsere Werte stehen kopf. Mobil bin ich, wenn ich mich selbst bewegen kann. Wie sehen die meisten Vielautofahrer ab 40 Jahren aus? Haltungsschäden und Übergewicht sind die Regel. Die Physio- und Psychotherapie und die Ernährungswissenschaft, gepaart mit Fitness- Centern müssen dann versuchen, das wieder gerade zu biegen. So schafft ein Bedürfnis viele andere.

Ein Auto spart Zeit und macht deshalb freier? Wie lange arbeiten die meisten Menschen für das Auto? Hm, da wird’s eng mit dem Zeit- Begriff.

Wie abhängig sind Autofahrer von

  • Tankstellen,
  • Werkstätten („Reparieren ist nicht, wir müssen das komplette System tauschen- 500 Euro bitte“),
  • Staus,
  • Parkplätzen
  • und schließlich von der Verschmutzung und Zerstörung der Umwelt durch Abgase und Straßenbau,
  • von der Ausbeutung von Menschen in Billiglohn- Ländern?

Autofahren ist sogar a- sozial!
 

weiterlesen

 

Wahlen in Syrien: Wählt richtig – sonst …

DruckversionPDF version

 

von Neil Clark


Das ist eine Parodie der Demokratie. Das wird den politischen Prozess schädigen und die Aussichten auf einen Frieden behindern. So haben Führer des Westens, ihre regionalen Alliierten und auch UNO-Persönlichkeiten die für den 3. Juni anberaumten Präsidentenwahlen in Syrien abgetan.

Obwohl mehrere Kandidaten zur Auswahl stehen, sieht es so aus, als wenn es eine sehr schlimme Sache ist, wenn die Menschen in Syrien Wahlen abhalten, um selbst zu entscheiden, wer der Präsident ihres Landes sein soll. Im Namen der „Demokratie“ sollten in Syrien nur Wahlen stattfinden, nachdem die derzeitige Regierung gewaltsam gestürzt worden ist. „Assad muss gehen,“ sogar wenn leicht sein könnte, dass die Mehrheit der Syrer nicht will, dass er geht.

Die ablehnende Haltung der Eliten des Westens zu diesen Wahlen sagt uns alles, was wir über ihr Bekenntnis zur „Demokratie“ wissen müssen.

Die Wahrheit ist, dass das Entstehen einer Mehrparteiendemokratie in Syrien, die durch die Verfassung im Jahre 2012 ermöglicht wurde, die das jahrzehntelange Machtmonopol der Ba’ath-Partei beendet hat, das allerletzte ist, was die Vereinigten Staaten von Amerika und ihre Alliierten wollen; sie wissen, dass die Baathisten und Präsident Assad zu viel Unterstützung durch das Volk in dem Land haben. Durch das ständige Wiederholen von „Assad muss gehen“ vor der Abhaltung von neuen Präsidentenwahlen entrechten diese „Demokraten“ effektiv einen großen Teil der syrischen Gesellschaft – die Menschen, die ihre Regierung unterstützen. Das sollte uns nicht überraschen, da diese westlichen „Demokraten“ ohnehin in der Regel versuchen, diejenigen zu entrechten, die die „falschen“ Ansichten haben.
 

weiterlesen

 

Demonstration 'Freiheit statt Angst' Hamburg 17.05. 2014

DruckversionPDF version



Demonstration 'Freiheit statt Angst' Hamburg 17.05. 2014

 

Durch den Whistleblower Edward Snowden wurde in den vergangenen Monaten der mit Abstand größte weltweite Überwachungsskandal aller Zeiten offenbart. Neben offensiver politischer Spionage und großflächiger Wirtschaftspionage gegen Europa und insbesondere Deutschland durch Geheimdienste der USA und Großbritanniens wurde ein Netz der Massenüberwachung bekannt, dessen Ausmaß für die meisten Menschen völlig unfassbar ist.

Gegen diese Verletzung der Freiheitsrechte der gesamten Bevölkerung und die Schädigung unserer Unternehmen, aber auch gegen andere Formen der Überwachung  protestiert ein breites, überparteiliches Bündnis am Samstag, den 17. Mai 2014, in der Hamburger Innenstadt. Alle Menschen sind aufgerufen, um 14:00 Uhr zum Rathausplatz zu kommen, für ihre Freiheit zu demonstrieren und sich den Forderungen des Bündnisses anzuschließen.



alle Infos hier:  Hamburger Bündnis gegen Überwachung


http://www.stop-watching-hamburg.de/


 

weiterlesen

 

Mach mal, Russe! EU-Händewaschen im Akkord

DruckversionPDF version

 

von Ulrich Gellermann / RATIONALGALERIE


Golineh Atai, die Korrespondentin der ARD in der Ukraine ist ein Genie: Jüngst, nachdem in einem Gewerkschaftshaus in Odessa 40 Menschen verbrannten, wusste sie schnell wer die Brandstifter waren: "Prorussische Anhänger – Aktivisten – Demonstranten sind mit Bussen weitgehend in die Stadt (Odessa) gekommen und haben mit Waffen, mit Schlagstöcken, mit Molotow-Cocktails die Menge angegriffen.“ Die Schuldzuweisung für das Massaker ist damit klar: Die Pro-Russen, die haben angefangen. Und genial ist diese Feststellung, weil Atai zur Zeit ihres Kommentars 700 Kilometer von Odessa entfernt war, in Donezk, aber von dort aus alles im Auge hatte. Ukrainische Online-Medien vor Ort haben das ganz anders gesehen. Aber die waren ja vor Ort, das trübt die Objektivität. Und weil die ARD ein Hort der Objektivität ist, hat sie zu den Massaker-Ursachen auf "tagesschau.de" flugs die Kiewer Putschregierung zitiert: "Das Innenministerium in Kiew sprach von krimineller Brandstiftung". Na, wenn´s Kriminelle waren. . .

Auf den Videos der lästigen Leute vor Ort sind Bewaffnete des "Rechten Sektor" zu erkennen, die das Gewerkschaftshaus stürmen. Macht nichts. Denn - so der Kriegsschäumer Stefan Kornelius in der "Süddeutschen Zeitung" - die Regierung in Kiew sei "durchaus respektabel". Die wird schon wissen was Wahrheit ist. So einer wie Kornelius würde offenkundig auch eine Bundesregierung mit NPD-Ministern als "durchaus respektabel" bezeichnen. Ein echter Demokrat der Mann. Doch den zynischen Höhepunkt lieferte die Website der "Deutschen Welle" zum Massaker mit der Schlagzeile: "Odessa: Brandherd am Schwarzen Meer". (⇒ Quelle: DW) Schade eigentlich, dass denen nicht "Grillen an der Schwarzmeerküste" eingefallen ist. Das wäre noch origineller gewesen.
 

weiterlesen

 

Wir Impfen Nicht!

DruckversionPDF version

 

Ein Dokumentarfilm von Michael Leitner


Die Schweinegrippe brachte es an den Tag: Panikmache vor Viren ist Marketing für die Produkte der weltweit operierenden Pharma-Riesen! Aber war das weltweite Schauspiel um hunderte Millionen bestellter Dosen der „Pandemie-Impfstoffe“ mit ihren dubiosen Wirkverstärkern ein einmaliger Ausrutscher der globalen Gesundheitspolitik? Oder steckt am Ende mehr dahinter?

Impfungen gelten als größter Erfolgt der Medizin. Doch sind sie wirklich ein umfassender und sicherer Schutz vor gefährlichen Krankheiten? Immer mehr Indizien und Beweise zeigen: Die Gefährdung durch jene Krankheiten, vor denen Impfungen angeblich schützen sollen, stehen in keinem Verhältnis zu den Nebenwirkungen der Präparate!

Besonders auffallend ist das bei Kindern. In Deutschland wuchs die Anzahl der Impfdosen im 1. Lebensjahr seit 1972 von 1 auf 34! Parallel dazu explodierte die Anzahl chronischer Erkrankungen bei Kindern: Rheuma, Krebs; vor allem aber Allergien, Infektanfälligkeit und Verhaltensauffälligkeiten wie AD(H)S.

Ursache dafür sind die Zusatzstoffe in den Impfungen, vor allem die Aluminium-Verbindungen. Umgerechnet aufs Körpergewicht enthält eine Säuglingsimpfung wie Infanrix Hexa pro kg Körpergewicht das 23-fache an Aluminium wie Twinrix, ein Impfstoff für Erwachsene! So viel Gift braucht es, um aus dem Körper eines Babys, das seine Immunfunktionen erst noch entwickeln muss, mit chemischer Gewalt eine „Impfreaktion“ herauszupressen.

Der Film rollt die größten Skandale mit Impfstoffen auf und erklärt parallel dazu, wo bei Impfungen überall getrickst wird:

 

weiterlesen

 

US-Medien vertuschen Massenmord in Odessa

DruckversionPDF version

 

von Daniel McAdams  


Gestern wurden in Odessa in der Ukraine über 30 anti-Kiew-Demonstranten bei lebendigem Leib verbrannt, als ein von den Vereinigten Staaten von Amerika unterstützter Mob das Gewerkschaftsgebäude in Brand setzte, in das sie geflüchtet waren, um dem pro-Kiew-Mob zu entkommen. Es war der größte Verlust an Leben in der Ukraine seit dem von den USA betriebenen Staatsstreich im Februar, und könnte einen Wendepunkt in dem daraufhin folgenden Streit Ost gegen West bilden.

Die Bilder von dem Schauplatz waren grässlich, wo verzweifelte Demonstranten versuchten, aus dem Gebäude zu entkommen, während sie bei lebendigem Leib verbrannten. Ebenso grässlich waren die Fotos der jungen Mädchen, welche lustig die Molotowcocktails abfüllten, die in das Gebäude geworfen wurden.

Noch grässlicher war die Berichterstattung der US-Medien über das barbarische Geschehen. Obwohl 25 Minuten Videoaufzeichnung eindeutig zeigten, was in Odessa geschah, eindeutig zeigten, wer verantwortlich war für die Verbrennung von unbewaffneten Demonstranten, folgten alle US-Medien der Linie des Außenministeriums, das sich ausdrücklich weigerte, irgendeine Schuld dem pro-Kiew-Mob zuzuweisen, der von Washington unterstützt wird. Das Außenministerium ließ verlauten:


"Die Ereignisse in Odessa, die zu dem tödlichen Feuer im Gewerkschaftsgebäude führten, unterstreichen dramatisch die Notwendigkeit einer sofortigen Deeskalation der Spannungen in der Ukraine. Die Gewalt und die Bestrebungen, das Land zu destabilisieren, müssen aufhören".


Ganz anders die Position der Regierung der Vereinigten Staaten von Amerika, als im Februar in Kiew die Gewalt ausbrach: sogar als die Beweise auf viel Gewalt auf Seiten der Demonstranten hinwiesen, gaben die Vereinigten Staaten von Amerika trotzdem ausschließlich der damaligen Regierung Janukowitsch die Schuld.

 

weiterlesen

 

Warum verhandeln, wenn Israel alle Karten hält?

DruckversionPDF version

 

von Eric S. Margolis

 

Hat jemand wirklich gedacht, dass John Kerrys neun Monate dauerndes Unterfangen, einen palästinensischen Ministaat hervorzubringen, jemals Erfolg haben würde? Falls ja, dann hatten diejenigen keine Ahnung vom Mittleren Osten, waren naiv oder zutiefst zynisch. Das Beste, was man über Kerrys Fiasko sagen könnte, ist dass es ein Affentheater war, mit dem Amerikas arabischen Alliierten vorgeführt wurde, dass Washington wirklich eine Anstrengung unternimmt, um eine Lösung für das nahezu sieben Jahrzehnte andauernde Leiden der fünf Millionen heimatlosen Palästinenser zu finden.

2002 schrieb ich, dass die jüngste arabisch-israelische Friedeninitiative – genannt „the roadmap to peace“ (dt. Fahrplan zum Frieden) – eine Sackgasse in die Wüste sein wird. So war es auch, und so war es auch mit jedem darauffolgenden Friedenskrampf, wobei Washington ersuchte, bettelte, flehte, schmeichelte und Israel anflehte, die Bildung eines kleinen, halb-unabhängigen Palästinenserstaates auf der von Israel okkupierten West Bank zu gestatten.

Ups! Chris Christie, Gouverneur von New Jersey und republikanischer Kandidat für das Präsidentenamt, fuhr nach Las Vegas, um die Hand des hyperzionistischen Medienmoguls und Milliardärs Sheldon Adelson (siehe Foto) zu lecken. Während des Katzbuckelns vor Adelson, der seine Milliarden durch die Ausbeutung der Spielsucht armer Leute machte, unterlief Christie ein Fehler, der leicht fatal sein könnte.
 

weiterlesen
 

John McCain: Ein Mann gegen Merkel

DruckversionPDF version

 

von Ulrich Gellermann / RATIONALGALERIE


"Freunde" nennt die merkwürdige Merkel die Leute in den USA, die ihr, vor allem aber uns, immer in jene Gegend treten, in die das offizielle deutsche Herz rutscht wenn es um die USA geht - in die Hose. US-Senator John McCain, auch so ein "Freund", hat nun die Obama-Versteherin Merkel "peinlich" genannt. Nicht ihrer devoten NSA-Neigung wegen. Nicht weil Merkel immer noch kein neues Handy besitzt. Nicht weil die schlechte Kanzler-Darstellerin eine Freundin amerikanischer Chlorhühnchen ist. Nein, die Merkel, so McCain, liefere ihr Land der deutschen Industrielobby aus. Nur weil die weiter mit Russland gute Geschäfte machen wolle, habe diese ehemalige DDR-Bürgerin immer noch keinen schärferen Sanktionen gegen Russland zugestimmt.

McCains Verbitterung rührt aus dem Präsidentschafts-Wahlkampf 2008, in dem er gegen Obama antrat. Denn während die größere Fraktion der amerikanischen Oligarchie den späteren Gewinner mit mehr als 770 Millionen Dollar Korruptionsgeld in den sogenannten Wahlkampf schickte, wollte die andere Lobbyisten-Gruppierung McCain mit nur schäbigen 240 Millionen ausstatten. So verlor der arme Mann seinen Kampf in jener lupenreinen Demokratie, in der Mehrheiten entscheiden - Dollar-Mehrheiten. Für die US-Kriegsindustrie war das kein schlechtes Geschäft. Vom Afghanistan- bis zum Drohnen-Krieg: Obama macht bis heute einen tödlich guten Job.
 

 

Abkehr von Konsumismus - hin zu mehr Lebensqualität

DruckversionPDF version
 
von Peter A. Weber
 
Die Wege, die uns ein „gutes Leben", oder wenn man es utopistischer formulieren will, eine „bessere Welt“ bescheren sollen, führen unabdinglich über die Realisierung der von den britischen Wirtschaftsteoretikern und Ökonomen Robert und Edward Skidelsky als Basisgüter bezeichneten Grundbedürfnisse. Als damit korrespondierende Eckziele sind zu berücksichtigen:
  • Die Verwirklichung der Grundbedürfnisse in Verbindung mit einem angemessenen Lebensstandard.
  • Die Reduzierung der Arbeitszeit zur Erlangung von Einkommen.
  • Die gleichmäßigere und gerechtere Verteilung der Vermögen und Einkommen. 
  • Einführung von Regionalisierung und Dezentralisierung auf allen Ebenen von Wirtschaft und Gesellschaft nach dem Motto: „Lokal vor global!“
Der Soziologe und Philosoph Zygmunt Bauman untersucht in seinem Buch "Leben als Konsum" die Auswirkungen der vom Konsum bestimmten Haltungen und Verhaltensmuster auf verschiedene, scheinbar nicht miteinander verbundene Aspekte des sozialen Lebens: auf Politik und Demokratie, soziale Spaltungen und Schichtungen, auf Gemeinschaften und Partnerschaften, Identitätsbildung und die Produktion sowie den Gebrauch von Wissen und Wertorientierungen.

Mit dem Schwinden der moralischen Integration in Gruppen und Familien mindert sich auch die Bereitschaft, im Kleinen Verantwortung für andere zu übernehmen und im Großen einen Sozialstaat einzufordern. Und die Armen erscheinen nicht mehr als (potentielle) Arbeitskräfte oder Objekte des Sozialstaates, sondern als gescheiterte Verbraucher, als nicht brauchbare Güter.

 

 

Stoff zum Nachdenken: Der Zinseszinseffekt

DruckversionPDF version

 

Die Sparkasse Rosenheim-Bad Aibling aus 83022 Rosenheim hat auf ihrer Webseite einen Text mit dem Titel "Stoff zum Nachdenken: Der Zinseszinseffekt" veröffentlicht.

Wow, alle Achtung. Die Sparkasse Rosenheim-Bad Aibling als Anstalt des öffentlichen Rechts traut sich das auf Zins und Zinseszins basierende Geldsystem zu kritisieren? RESPEKT. RESPEKT.

Wie lange wird der nachfolgende Text wohl noch auf der Sparkassenseite veröffentlicht sein? Als Beweis für die Authentizität dieses wohl einmaligen historischen Zeitdokuments seitens eines Geldinstituts und um die klaren Aussagen für die Nachwelt zu konservieren, habe ich zwei Screenshots gemacht und sie am Ende an den Text angehängt.

 

weiterlesen

 

Washington beabsichtigt Russlands Untergang

DruckversionPDF version


von Paul Craig Roberts


Washington hat keine Absicht, eine Lösung der Krise in der Ukraine zuzulassen. Nachdem Washington es nicht geschafft hat, das Land zu vereinnahmen und Russland aus seiner Marinebasis am Schwarzen Meer zu vertreiben, sieht es neue Möglichkeiten in der Krise.

Eine besteht darin, den Kalten Krieg neu zu beginnen, indem die russische Regierung gezwungen wird, die russisch sprechenden Gebiete der derzeitigen Ukraine zu besetzen, in denen sich Demonstranten der Handlangerregierung widersetzen, die durch den amerikanischen Staatsstreich in Kiew installiert worden ist. Diese Gebiete der Ukraine sind ehemalige Bestandteile Russlands. Sie wurden im 20. Jahrhundert von sowjetischen Führern an die Ukraine angegliedert, als sowohl die Ukraine als auch Russland Teile desselben Landes waren, nämlich der UdSSR.

Im Wesentlichen haben die Demonstranten eigenständige Regierungen in den Städten eingerichtet. Die Polizei- und Militäreinheiten, die zur Unterdrückung der Demonstranten, die im amerikanischen Stil als „Terroristen“ bezeichnet werden - eingesetzt wurden, sind bisher zum größten Teil selbst zu den Demonstranten übergegangen.

Nachdem Obamas inkompetentes Weißes Haus und Außenministerium die Übernahme der Ukraine durch Washington verbockt haben, ist Washington damit beschäftigt, Russland die Schuld daran zuzuschieben. Laut Washington und seiner Medienhuren werden die Proteste von der russischen Regierung orchestriert und haben keine echte Basis. Wenn Russland Militäreinheiten schickt, um die russischen Bürger in den ehemals russischen Territorien zu schützen, wird diese Vorgangsweise von Washington benützt werden, um Washingtons Propaganda über eine russische Invasion zu bestätigen (wie im Fall Georgien), und Russland wird noch mehr dämonisiert werden.
 

weiterlesen

 

ARD: Ukraine-Desinformation. Beschwerde wegen Verletzung des NDR-Staatsvertrags

DruckversionPDF version

 

von Volker Bräutigam

 

An

Frau Ute Schildt, Vorsitzende des NDR-Rundfunkrats

Hamburg

Rothenbaumchaussee 131

Nachrichtlich an:

Herrn Intendant Lutz Marmor (p. E-Mail: ndr@ndr.de)

Herrn ARD-aktuell-Chefredakteur Kai Gniffke (redaktion@tagesschau.de)

Frau Chefredakteurin Claudia Spiewak (p. E-Mail: ndr@ndr.de)

Redakteursausschuss des NDR (p. E-Mail: ndr@ndr.de)


Beschwerde über desinformierende Ukraine-Berichterstattung des NDR resp. der Redaktion ARD-aktuell

Sehr geehrte Frau Schildt,

hiermit mache ich von meinem Recht Gebrauch, wegen Art der Berichterstattung des NDR und der von ihm zu organisierenden Sendungen fürs Erste Deutsche Fernsehen, ARD-aktuell, über die Ereignisse in der Ukraine Beschwerde wegen Verletzung des NDR-Staatsvertrags zu erheben.

Konkret beziehe ich mich auf zwei Komplexe von fahrlässiger, wenn nicht absichtlicher Falschinformation:

 

weiterlesen (auch Nachtrag beachten)

 

An der finsteren Seite arbeiten

DruckversionPDF version

 

von Robert C. Koehler


Vor zehn Jahren wurden Fotos von der Kreuzigung – und schlimmere – der amerikanischen Öffentlichkeit zugänglich. Die Medien bezeichnen es noch immer als „den Abu Ghraib-Skandal,“ als ob die unangenehmen Auswirkungen auf das Team Bush den hauptsächlichen Schrecken der Folterfotos ausgemacht hätten.

Niemand spricht vom „Auschwitz-Skandal.” Die Tiefe unserer moralischen Verkommenheit muss erst noch ausgelotet werden.

Zehn Jahre später … der Mann mit dem Sack über dem Kopf, mit ausgestreckten Armen und Elektroden an seinen Fingern besucht wieder das nationale Gewissen. Der Irak liegt in Trümmern. Das Gefängnis selbst wurde Mitte April geschlossen, weil sunnitische Aufständische in der Region eine zu große Bedrohung bilden. Wir zerstörten und verseuchten zwei Länder in rücksichtsloser Verfolgung von Rache und nationalen Interessen.

Zehn Jahre danach soll ein 6.300 Seiten starker Bericht des Geheimdienstausschusses des Senats über das Programm der Vereinigten Staaten von Amerika betreffend Anhaltung und „verschärfte Vernehmung“ veröffentlicht werden, oder teilweise veröffentlicht werden, irgendwann in naher Zukunft – abhängig von der Freigabe, sprich Zensur seiner Ergebnisse durch das Weiße Haus und sogar die CIA selbst.

McClatchy DC, die Teile des noch immer geheimen Berichts ergattern konnten, berichteten vor kurzem:

„Die Untersuchung fand heraus, dass das Programm sehr wenige Erkenntnisse von Wert ergab und dass die CIA das Weiße Haus Bushs, den Kongress und die Öffentlichkeit über die Wirksamkeit der Verhörtechniken falsch informierte, sagten Mitglieder des Ausschusses.“
 

weiterlesen

 

Von Kopf bis Fuß auf Krieg eingestellt

DruckversionPDF version

 

von Evelyn Hecht-Galinski / Kommentar vom "Hochblauen"


Es gibt einen wundervollen Chanson von der großen Marlene Dietrich: "Ich bin von Kopf bis Fuß auf Liebe eingestellt". Dieses Lied bietet sich geradezu an, neu vorgetragen zu werden. Selbstverständlich in etwas veränderter Textform, umgeschrieben für diesen speziellen Washington-Besuch von Merkel, der am 1. Mai beginnt. Als Willkommens-Ständchen für den Drohnen-Bomber Obama. Der würdige Ort dafür wäre das Kirmeszelt, das extra vom deutschen Botschafter Peter Ammon wieder eröffnet wurde. Nahe am Weißen Haus gelegen, im deutsch-amerikanischen Freundschaftsgarten, der 1983 von den Amerikanern gestiftet wurde. Der Botschafter nannte diese Wiedereröffnung "hochgradig symbolisch."

In der Tat, ich meine dieses Lied mit neuem Text wäre "hochgradig symbolisch" für den Friedensnobelpreisträger und seine vielen Freunde, von Israel bis zur Ukraine und so weiter, eben ein unendliches Lied, wie die unendliche Kriegsgeschichte dieser "Wertegemeinschaft." Wie ich im Spiegel las, wird die Kanzlerin auch die leidliche NSA-Abhöraffäre nicht wirklich zum Thema machen. Kommt das vielleicht daher, dass ihr Abhören und Abgehört-werden auf Grund von Erfahrungen aus ihrer DDR-Vergangenheit nicht fremd sind? Ihr "charmant-pragmatischer-Uckermark-Charme" und die Ukraine-Krise kommen da gerade recht. "Es gibt jetzt wirklich Wichtigeres als die NSA-Geschichten", hört man aus Regierungskreisen. Klar, Merkel hängt an ihrem "Baby" Freihandelsabkommen (TTIP), für das sie vor sieben Jahren die Idee hatte und die Grundlagen schuf.

Für mich als deutsche Bürgerin steht fest: wir haben eine Regierung und eine Kanzlerin, die sich lieber demütigen und abhören lassen, als konkrete Zusagen und Offenlegungen von der US-Regierung zu verlangen. Alles um die "teure Freundschaft" mit den USA nicht zu gefährden. - Feigheit vor dem Freund! (1)
 

weiterlesen

 

Das Auto als Ich-Krücke und Symbol wirtschaftlicher Macht

DruckversionPDF version

 

von Peter A. Weber


Anläßlich der Eröffnung einer IAA (Internationale Automobilausstellung) in Frankfurt las ich einmal folgendes Zitat von Welt-Kolumnist Ulf Poschardt:


„Eine ausdifferenzierte, freie Gesellschaft entfaltet ihren Charme und ihre Konflikte auch auf den Straßen.“


Diese Aussage hat mich doch erstaunt und länger beschäftigt. Wir alle müßten doch aus persönlicher Erfahrung wissen, auf welche brutale und gefährliche Art und Weise Autofahrer oftmals ihre beruflichen oder zwischenmenschlichen Konflikte auf den Straßen austragen, so daß diesem Verhalten der Charme total abgeht. Autobahnen hierzulande haben auch den bedenkenswerten Ruf, es handele sich um Deutschlands größter Psychiatrie. Man kann gelegentlich annehmen, inmitten eines stark frequentierten Macho-Wettbewerbs zu sein, bei dem jeder beweisen will, daß er der/den Stärkste(n) und Schönste(n) ist/hat. Eine kultivierte Gesellschaft, die sich rühmt ausdifferenziert und frei zu sein, benötigt doch andere Ausdrucksformen - nicht wahr?

Es ist keineswegs beabsichtigt, das Auto und deutsche Autofahrer grundsätzlich zu verteufeln. Auch in meinem Leben bin ich einige Male den Reizen des Automobils erlegen und bringe deshalb dafür auch Verständnis auf - zumindest in Maßen. Heute habe ich „gut reden“. Aus finanziellen Gründen kann ich mir kein Auto mehr leisten. Dafür besitze ich Zeit und die nötige Distanz, mir über den Status des Autos, seine Rolle für den Menschen, seine zukünftigen Stellenwert und selbstverständlich auch meinen eigenen Umgang damit, Gedanken zu machen.
 

weiterlesen

 

Völkische Ausnahmestellung und Sippenhaft

DruckversionPDF version

 

von Peter A. Weber


Es ist schon viel über die Schuld der Deutschen wegen des begangenen Holocausts  gegenüber den Juden gesagt und geschrieben worden. Geblieben ist nach fast 70 Jahren ein sozio-pathologisches Schuldgefühl gegenüber den Juden und Israel, was dazu führt, daß wir im Umgang mit Israel nicht unbefangen sein können.

Außerdem sehe ich bei uns Deutschen immer noch eine psychologisch bedingte gesellschaftliche Spaltung: die einen tragen bewußt oder unbewußt immer noch tief verwurzelte Vorurteile gegenüber Juden in sich – die anderen lassen dem Staat Israel aufgrund ihres verdrängten oder offenen, jedoch irrationalen, Schuldgefühls selbst faschistische Handlungen durchgehen und würden sogar einen Atomwaffenangriff der Israelis unterstützen. Jeder der es wagt, die aggressive israelische, von den USA unterstützte, Politik zu kritisieren, wird als Antisemit beschimpft und verunglimpft. Es handelt sich hier um gedankliche Verwirrungen in höchster Blüte. Dieses Phänomen baut auf einer ideologisch festgemauerten Meinungsbildung der beiden kontrahierenden Ansichten auf, der man mit der Ratio nicht beikommen kann.

In diesem Kontext sollte die Begriffsbildung „auserwähltes Volk“ nicht fehlen. Die Hybris, eine solche Sonderstellung für sich zu beanspruchen, trägt natürlich stark dazu bei, sich Feinde zu schaffen und Vorurteile aufzubauen. Die Juden und auch der Staat Israel haben stets mit dieser hochmütigen Auffassung (man sollte nicht vergessen: der Hochmut gehört zu den sieben Todsünden) gewuchert. Damit tragen sind sie zu einem beträchtlichen Teil selbst verantwortlich für Vorbehalte und Abneigung, die man ihnen entgegen bringt. In diesem Zusammenhang darf man es nicht versäumen, auch die USA in den Fokus zu bringen, die sich ja ebenfalls als von Gott auserwählte Nation proklamiert. Bei Israel kann man dafür noch ein (sehr) begrenztes Maß an Verständnis aufbringen, weil man sich auf die Aussagen des Alten Testaments stützen kann. Aber um alles in der Welt – wo ist in der Bibel die USA erwähnt? Die gleiche Schiene haben wir Deutsche betreten, als wir uns als arische Herrenrasse, die allen anderen Völkern überlegen sei, in den Himmel gehoben haben. Wie heißt doch das treffende Sprichwort: Überheblichkeit kommt vor dem Fall! Der Fall aus dieser Selbsterhöhung ist stets schmerzlich, wie wir es 1945 in Deutschland erlebt haben.
 

weiterlesen

 

Whistleblowing - Zivilcourage und Aufklärung im Dienste der Gesellschaft.

DruckversionPDF version


Vorstellung WHISTLEBLOWER-NETZWERK e.V.


WHISTLEBLOWER-NETZWERK e.V. ist eine 2006 gegründete Initiative zum Schutz von Whistleblowern. Whistleblower sind Insider, die auf Missstände hinweisen, z.B. am Arbeitsplatz. Whistleblowing schafft Transparenz und hilft so in den vielen Bereichen gegen Rechtsbrüche, Korruption, Gesundheits- und Umweltschäden. Dennoch sind Whistleblower hohen persönlichen Risiken ausgesetzt.


Der gemeinnützige Verein setzt sich für ein Klima des offenen Dialogs ein und dafür die Rahmenbedingungen für Whistleblower in Wirtschaft, Staat und Gesellschaft zu verbessern. Der Verein berät Whistleblower und solche, die es werden könnten. Außerdem vernetzt er sie mit möglichen Unterstützern.

Ein Vereinsinfo-Flyer bietet einen schnellen Überblick über Whistleblowing, dem Verein und seine Aktivitäten. PDF DIN A4 hoch


Whistleblowing im Detail

In den nachfolgenden Texten erfahren Sie mehr über die Herkunft des aus dem englischen stammenden Begriffs “Whistleblower” und lernen einige der gebräuchlichsten Definitionen kennen. Whistleblower-Netzwerk e.V. erläutert welche verschiedenen Formen von Whistleblowing es gibt und in welchen fünf Phasen ein Whistleblowing Prozess typischer Weise abläuft.

WHISTLEBLOWER-NETZWERK hat 10 Thesen zu Whistleblowing erarbeitet, um die Bedeutung, die Whistleblowing aus unserer Sicht hat bzw. haben sollte, zu erläutern.

 

 
 

Ein Stück näher an den Krieg

DruckversionPDF version


von Paul Craig Roberts


Das Obamaregime, das sich in Überheblichkeit und Arroganz suhlt, hat rücksichtslos die Krise in der Ukraine zu einer Krise mit Russland ausgeweitet. Ob aus Absicht oder aus Dummheit, Washingtons Propagandalügen treiben die Krise in Richtung Krieg. Nicht länger bereit, sich weiterhin Washingtons unsinnige Drohungen anzuhören, nimmt Moskau keine Telefongespräche von Obama und Top-Regierungsmitgliedern der Vereinigten Staaten von Amerika mehr entgegen.

Die Krise in der Ukraine hatte ihren Ursprung in Washingtons Sturz der demokratisch gewählten Regierung und deren Auswechselung durch Washingtons handverlesene Handlanger. Die Handlanger gingen in Wort und Tat gegen die Bevölkerungen der ehemaligen russischen Gebiete vor, die sowjetische Führer der kommunistischen Partei an die Ukraine angegliedert hatten. Die Konsequenz dieser idiotischen Politik ist eine Massenbewegung auf Seiten der russisch sprechenden Bevölkerungen in Richtung Rückkehr zu Russland. Die Krim ist bereits zu Russland zurückgekehrt, und die östliche Ukraine und andere Teile der südlichen Ukraine werden wahrscheinlich folgen.

Anstatt seinen Fehler zu erkennen, hat das Obamaregime die von Washington in Kiew eingesetzten Handlanger angespornt, Gewalt gegen diejenigen in den russisch sprechenden Gebieten einzusetzen, die Stimmung machen für Volksabstimmungen, damit sie für ihre Rückkehr zu Russland abstimmen können. Das Obamaregime hat zur Gewalt aufgefordert trotz Präsident Putins klarer Aussage, dass das russische Militär die Ukraine nicht besetzen wird, außer wenn Gewalt gegen die Demonstranten eingesetzt wird.