Schweiz: Neue Zürcher Zeitung auf AfD-Kurs

Rechtsruck der einstigen „Flagschiffe“ und der bürgerlichen Presse   

von Marianne Arens

Die Neue Zürcher Zeitung wandelt sich vom marktliberalen und konservativen Organ der Schweizer Bourgeoisie mehr und mehr zu einem rechtspopulistischen Hetzblatt. Sie richtet sich dabei nicht nur an ihre Schweizer Leserschaft, sondern gezielt auch an ein Publikum in Deutschland.

Unter anderen berichteten DIE ZEIT am 13. Dezember 2017 und das Medienmagazin ZAPP des Norddeutschen Rundfunks (ndr) am 28. Februar über den Rechtsruck der NZZ. Sie arbeite sich „inzwischen geradezu obsessiv an konservativen Reizthemen ab: an der Geschlechterfrage, an der politischen Korrektheit, am angeblich alles dominierenden sozialdemokratischen Mainstream“, schrieb DIE ZEIT.

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ZAPP wies auf die rechtspopulistisch aufgeladenen Themen hin, die auffällig oft die Seiten der NZZ füllen. Dazu gehört Kritik an Kanzlerin Angela Merkel von rechts, z.B. unter dem Titel „Starrsinn im Kanzleramt“, sowie das Schüren von Antiislamismus mit Artikeln über die Burka als „Gefängnis aus Stoff“ oder über „islamisch geprägte junge Herrenmenschen“.

In einem Artikel über die Flüchtlingspolitik der Kanzlerin schrieb NZZ-Chefredakteur Eric Gujer: „Mit der abrupten Öffnung der Ostgrenze gab die CDU zugleich die Idee des Staatsvolks auf, das sich von andern Völkern unterscheidet und aus dieser Distinktion seine Existenzberechtigung ableitet.“ Zwei Autoren des Zürcher Tagesanzeigers kommentierten zu Recht, Gujer argumentiere „nahe an völkischen Thesen, die Migration als unzulässige ‚Völkervermischung‘ grundsätzlich ablehnen“. Die AfD hat diesen Artikel weitherum geteilt.

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