Jubiläums-Welt-Krieg in Europa unausweichlich

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von Wilfried Kahrs / QPress

 

Schöne neue Welt: Gewöhnen Sie sich einfach an diese durchaus nicht abwegige Möglichkeit, statt nun lauthals „kann nicht sein“ oder „ist doch hirnrissig” zu skandieren. Sollte Ihnen der Hergang der „inszenierten Revolution” in der Ukraine noch immer nicht die Äuglein aufgerissen haben, die Ihnen tagtäglich aufs Neue von den hiesigen GEZahlt-Medien mit aller Macht wieder zugedrückt werden, dann können Sie getrost an dieser Stelle mit dem Lesen dieses Beitrags aufhören. Kaufen Sie sich besser ein Europa- und Deutschland-Jubelfähnchen, damit Sie bei passender Gelegenheit der Führerin Deutschlands und den ungewählten Exekutoren der EU freudlichst zuwedeln können. Ein NATO-Sticker auf der Jacke könnte auch noch dienlich sein.

Ob dieser Krieg dann, wie überwiegend erwartet, tatsächlich nur als Live-Übertragung von RTL und SAT stattfinden wird, daran darf man berechtigte Zweifel hegen. Es besteht jetzt eine nicht geringe Wahrscheinlichkeit, dass er diesmal auch wieder an unseren Haustüren klopft. 75 Jahre Erholungspause sollten doch ausreichend sein und die alten Mahner sind ohnehin alle ausgestorben. Wir können also wieder ganz unbefangen und vorbehaltlos mitmischen. Natürlich tun wir das alles nur im Namen von Frieden, Freiheit und Gerechtigkeit … für geringere Ideale nimmt doch heute niemand mehr die Waffe in die Hand. Selbst die NATO nicht. Krieg heißt heute "Frieden und die Durchsetzung eigener wirtschaftlicher und strategischer Interessen". Wir bezeichnen dies schon seit geraumer Zeit als „humanitäre Intervention”. Jemanden der dazu einlädt, findet sich immer und sei es, dass man denjenigen höchstselbst zuvor gezielt dort hingeschickt hat. Er muss nur „kultig“ genug sein, ein Held eben … und schon sind wir alle ganz Klitschk.o. und können nicht mehr anders. Unser Bildnis rechts, „Atom in Öl … Idyll mit Sternen“ könnte bestimmt das Logo für WK III werden- Es sprüht förmlich vor Erleuchtung. Weltkrieg©® ist übrigens ein Europäisch. Deutsches Markenzeichen, derlei Veranstaltungen gehen gar nicht ohne uns.

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Apocalypse, Man: Die hausgemachte Apokalypse

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von Helmut Schnug / Peter A. Weber


Michael C. Ruppert hat im September 2009 seinen aufrüttelnden Dokumentarfilm „Collapse“ vorgestellt, der beim "Toronto International Film Festival 2009" Premiere feierte und überaus positive Kritiken erhielt. Regisseur ist Chris Smith, Buch und Darsteller Michael (kurz Mike) Ruppert, der sein Weltbild dokumentiert. In Deutschland wurde der Film auf der 60. Berlinale im Februar 2010 gezeigt und ist natürlich auch als DVD erhältlich. Wir haben dieses großartige Filmdokument bereits im Kritischen Netzwerk in voller Länge und mit deutscher Übersetzung unter dem Titel „Collapse – über den Zusammenbruch der Wirtschaft“ vorgestellt, gefolgt von einer detallierten Filmbesprechung. (TIPP: bitte dem Link folgen und vorher ansehen und lesen)  

 
In den letzten Wochen des Jahres 2013 gab Michael C. Ruppert nach längerer Zurückgezogenheit ein ca. 75-minütiges Interview, welches in den letzten Tagen als sechsteilige Videodokumentation unter der Überschrift „Apocalypse, Man“ im Netz veröffentlicht wurde. Die sechs Teile werden Euch hier nun mit einigen Erläuterungen präsentiert. Bitte schaut sie Euch alle an - es lohnt sich. Die Sprache ist zwar diesmal Englisch, aber leicht verständlich und durch das Bild- bzw. Filmmaterial beeindruckend ausgestattet. 
 
 
"Apocalypse, Man"
 
 
► Die Selbstzerstörungsmaschinerie   ► Die Technologie-Gläubigkeit   ► Geld kann man nicht essen   ► Mutter Erde unter Beschuß

► Fukushima   Selbstheilung


 

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Obamas Krieg gegen die Zivilisation

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von Glen Ford / Chefredakteur von BAR (Black Agenda Report)


„Die nationale Souveränität ist im Zeitalter Obamas ersetzt worden durch ein beliebig anwendbares Gebot der ‚humanitären’ Einmischung, das nur von den Stärksten eingesetzt werden kann.“

Die Welt lernt jetzt kennen, was der Kandidat für den Senat der Vereinigten Staaten von Amerika Barack Obama am 2. Oktober 2002 meinte, als er vor einer Versammlung in Chicago sagte, dass er nicht gegen alle Kriege ist. „Ich bin gegen einen dummen Krieg. Ich bin gegen einen überstürzten Krieg.“

Wir wissen jetzt, dass Präsident Obama sich festgelegt hat auf umfassende, kompromisslose, grenzenlose Kriege gegen jeden möglichen Widerstand gegen die imperiale Herrschaft der Vereinigten Staaten von Amerika – also Unternehmungen, die er weder für überstürzt noch für dumm befindet.

Auf dem Spiel steht das Überleben – nicht der Einwohner und der Regierung der Vereinigten Staaten von Amerika, die in ihrer Existenz von nirgendwo her bedroht sind, sondern eines Imperiums, dessen selbstdefinierte strategische Interessen den gesamte Globus umfassen. Hinter Washingtons Wahnsinn steht eine erschreckende Logik: Wenn die Struktur des Systems zusammenbricht, muss sie überall abgestützt werden.
 

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Begrenztes 10-Prozent Wirtschaftswunder durch Diäten-Mantra der Abgeordneten

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von Wilfried Kahrs / QPress


Deutsch-Absurdistan: Für viele Menschen in Deutschland sind die ko(s)mischen Verhaltensweisen der Bundestagsabgeordneten ein Buch mit sieben Siegeln. Das hat natürlich einen guten Grund, weil die Logik der Politik, die vorgeblich dem Wohl der Menschen dient, nur selten in der Menschheitsgeschichte korrekt von den Be- und Getroffenen verstanden werden konnte. Deshalb haben die Völker ja auch ReGIERungen, also eine Art Selbstbedienungsladen, der sich umgangssprachlich gerne als Volksvertretung feiern lässt. Der letzte und größte Schluck aus der Pulle (in BRDigungszeiten), ein glatter 10-Prozenter, schreit nach einer genaueren Betrachtung.

Bundesadler schwarz gelb Absturz Deutschland nicht souveraenElfenbeintürme haben einen bauartbedingten Mangel, der auch für den Bundestag gelten kann. In so luftigen Höhen verliert man schnell die Bodenhaftung und durch den schrecklichen Weitblick auch noch die Sicht aufs Detail. Dies gilt auch oder besonders für das Thema Diäten, welches vorzugsweise unter dem Begriff: Abgeordnetenentschädigung [Wikipedia] abgehandelt wird. Dieser Begriff klingt weniger verfänglich, mehr nach einer bitteren Notwendigkeit oder gar nach einer sozialen Anwandlung und soll dem geschockten Betrachter suggerieren, dass damit tatsächlich nur entschädigt wird. Dass dies in mehrfacher Hinsicht auch eine echte Schädigung bedeuten kann, wird erst auf den zweiten Blick deutlich. Das Abstimmungsergebnis im Bundestag zu dieser Selbstbedienungsrunde 2014/2015 muss nicht weiter erläutert werden. Die GroKo hat es locker mit großer Einmütigkeit über die Runden bringen können. Auch die Lobreden der gedungenen Abgeordneten, die sich für die herzzerreißende Begründung dieser Anpassung zum Kasper machen durften, waren nicht sonderlich viel mehr als blanker Hohn und Spott für den Souverän.

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Süddeutsche Zeitung sorgt sich um arbeitslose US-GIs in Afghanistan

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von Peter A. Weber


Joachim Käppner, Ressortleiter bei der Süddeutschen Zeitung, drückte in der Ausgabe vom 26.2.2014 in seinem Artikel „Die Zukunft des Krieges“ sein Bedauern darüber aus, daß die USA massiven Truppenabbau zugunsten des Einsatzes von hochtechnologischen ferngelenkter Waffen durchführen. Käppner sehnt sich offensichtlich zurück nach den seligen Zeiten, in denen es noch handfeste und anständige Kriege gab, in denen Mann noch gegen Mann kämpfte. In dieser Welt waren die Krieger noch Helden und wahre Beschützer der Freiheit sowie Freund und Helfer der Bevölkerung. Er träumt von einer Scheinwelt, in der eine klare Trennung zwischen dem Guten und dem Bösen existiert. Aber diese schöne heile Welt gibt es nicht und hat es nie gegeben.


Zunächst einige inhaltsschwangeren Stellen aus Käppners Beitrag, um seine geistigen Irrwege zu bezeugen:

  • Experten bauten in den Dörfern Krankenstationen und Brunnen.
  • Er fordert: Soldaten, die Frieden schaffen, mehr Soldaten, um ihn zu sichern; Helfer, um Vertrauen zu gewinnen, noch mehr Helfer für das nation building.
  • Je mehr Unschuldige durch ein Militär sterben, das sich doch als ihr Beschützer ausgibt, desto weniger werden die Menschen ihm vertrauen. Um die Bevölkerung aber zu gewinnen und ihre Sicherheit zu gewährleisten, sind Bodentruppen notwendig, und besser nicht zu wenige.
  • … wie nachhaltig der begrenzte Sieg nach dem Abzug der Nato-Truppen Ende 2014 sein wird, ist fraglich genug. Sie zeigt aber exemplarisch, wie ein asymmetrischer Krieg erfolgreich geführt werden kann: mit "boots on the ground", Soldaten am Boden.
  • Dies aber könnte ein folgenschwerer Irrtum sein; er war es schon im Irak 2003, als die USA einen ohnehin überflüssigen Krieg führten, das Land mit viel zu wenig Truppen besetzten und bald die Kontrolle verloren.
  • Nach 9/11 ist die Nato ja nicht aus Abenteuerlust an den Hindukusch gezogen, sondern weil die al-Qaida dort ihre Terrorbasis errichtet hatte.
  • Zu guter Letzt bemüht er George Orwell, um seine fragwürdigen Thesen zu untermauern, mit diesem Zitat: "Menschen schlafen nur deshalb friedlich in ihren Betten, weil raue Männer bereitstehen, um sie notfalls mit Gewalt zu verteidigen." Das wird noch lange so bleiben, vielleicht immer.

 

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Vermögensungleichheit zwischen ARM und REICH in Deutschland eklatant!

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von Peter A. Weber


Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW, Berlin) hat in seiner Pressemitteilung vom 26.2.2014 auf seine neuesten Studienergebnisse hingewiesen, die sich mit der Vermögensverteilung in Deutschland beschäftigen. Damit wird wieder einmal von einer anderen anerkannten Stelle eine äußerst ungesunde Entwicklung bestätigt, die die notorischen Schönredereien der Regierung von einem Deutschland, dem es angeblich noch nie so gut ging wie heute, widerlegt. Hier die vollständige Pressemitteilung:

 


 

Vermögen in Deutschland: Durchschnittlich 83.000 Euro für jeden – aber höchst ungleich verteilt


In keinem Land der Eurozone sind die Vermögen ungleicher verteilt als in Deutschland – Männer besitzen mehr als Frauen, Ostdeutsche nicht mal halb so viel wie Westdeutsche – Das Vermögen der Arbeitslosen ist um 40 Prozent geschrumpft – Die Zahl der Personen, die mehr Schulden als Vermögen haben, ist gestiegen

Rund 83.000 Euro – so hoch ist einer neuen Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin) zufolge das Nettovermögen, über das jeder Erwachsene in Deutschland im Durchschnitt verfügt. Allerdings sind die insgesamt rund 6,3 Billionen Euro Nettovermögen im Land auch weiterhin höchst ungleich verteilt:

Während diejenigen, die zum reichsten Prozent der Bevölkerung zählen, ein persönliches Vermögen im Wert von mindestens 800.000 Euro besitzen, verfügt gut ein Fünftel aller Erwachsenen über gar kein Vermögen. Bei rund sieben Prozent der Erwachsenen sind die Schulden sogar größer als der Besitz. In keinem anderen Land der Eurozone liegt das Maß für Ungleichheit, der sogenannte Gini-Koeffizient, höher als in Deutschland. Gefördert von der Hans-Böckler-Stiftung, haben die DIW-Verteilungsforscher Markus M. Grabka und Christian Westermeier die neuesten Vermögensdaten der am DIW Berlin angesiedelten repräsentativen Langzeitstudie Sozio-oekonomisches Panel (SOEP)[1] für das Jahr 2012 ausgewertet und mit denen der Jahre 2002 und 2007 verglichen. „Insgesamt hat sich an der Vermögensverteilung im Land wenig geändert, die Ungleichheit verharrt auf hohem Niveau. Deutliche Vermögensverluste mussten allerdings die Arbeitslosen hinnehmen. Sie verfügten im Jahr 2002 noch über ein durchschnittliches Vermögen von rund 30.000 Euro, zehn Jahre später waren es nur noch etwa 18.000 Euro“, sagt Grabka.

 

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Israel / Westjordanland: Gewalt gegen palästinensische Zivilisten

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Israels Armee und Polizei gehen im Westjordanland mit rücksichtsloser Gewalt vor


von Amnesty International


27. Februar 2014 - Israelische Sicherheitskräfte lassen bei ihren Einsätzen im besetzten Westjordanland jeglichen Respekt vor menschlichem Leben vermissen. In den vergangenen drei Jahren haben sie im Westjordanland Dutzende palästinensische Zivilpersonen getötet, darunter auch Kinder. Für diese Taten wurden die Verantwortlichen so gut wie nie zur Rechenschaft gezogen. Das belegt Amnesty International in einem heute veröffentlichten Bericht.
 

Der Bericht "Trigger-happy: Israel's use of excessive force in the West Bank" dokumentiert, dass die israelischen Sicherheitskräfte seit Januar 2011 mit unnötiger, willkürlicher und brutaler Gewalt gegen Palästinenser vorgehen. Das hat dazu geführt, dass Blutvergiessen und Menschenrechtsverletzungen in den besetzten palästinensischen Gebieten stetig zunehmen.

In allen von Amnesty untersuchten Fällen stellten die von den israelischen Soldaten getöteten Palästinenser offenbar keine direkte und unmittelbare Bedrohung für die Sicherheitskräfte dar. In manchen Fällen gibt es Hinweise darauf, dass es sich um bewusste Tötungen handelt, was den Tatbestand eines Kriegsverbrechens erfüllen würde.

"Unser Bericht liefert den Beweis, dass die rechtswidrigen Tötungen und ungerechtfertigten Verletzungen palästinensischer Zivilpersonen durch israelische Sicherheitskräfte im Westjordanland ein erschütterndes Muster bilden", sagte Philip Luther, Direktor der Abteilung Mittlerer Osten und Nordafrika bei Amnesty International. "Die Häufigkeit und die Beständigkeit, mit der israelische Soldaten und Polizisten mit roher Gewalt gegen friedliche Demonstrierende im Westjordanland vorgehen und dafür nicht zur Rechenschaft gezogen werden, legen den Verdacht nahe, dass dieses Vorgehen von der Politik gewollt ist."

 

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Deutsche Staatsräson für Israels Interessen weltweit

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von Evelyn Hecht-Galinski / Kommentar vom "Hochblauen"


Es ist vollbracht! Deutschland und der "jüdische Staat", das jüdische Besatzer- und Unterdrückersystem, haben sich auf eine noch engere Zusammenarbeit geeinigt. In Zukunft wird die Bundesrepublik für das israelische Regime die konsularische Vertretung in allen Ländern, in denen es keine Botschaften unterhält, übernehmen. Diese Vereinbarung wurde anlässlich der deutsch-israelischen Regierungskonsultationen am 24. und 25. Februar unterzeichnet. Merkel war dafür mit 16 Ministern und Staatsministern nach Jerusalem gereist, um wieder einmal ihre besondere Verbundenheit mit dem Besatzer-Regime Israel zu bezeugen. Dafür leisten wir, die BRD, demnächst die konsularische Hilfe für israelische Bürger, überall, vor allem aber in islamischen Ländern, in denen Israel keine eigene diplomatische Vertretung hat!

Für deutsche Staatsangehörige mit palästinensischer Personenkennziffer (ID) und deutsche Staatsangehörige, die in das palästinensische Bevölkerungsregister eingetragen sind, gelten besondere Vorschriften (siehe unten). Deutschen Staatsangehörigen mit palästinensischen Personenkennziffern (ID-Nummern) wird die direkte Einreise nach Israel grundsätzlich verweigert. Eine Einreise in das Westjordanland kann nur über Jordanien, Allenby-Brücke, erfolgen. Die Weiterreise vom Westjordanland nach Israel ist für diese Personengruppe nur mit einer Sondergenehmigung möglich, die vor Ort beantragt werden muss.
 
Deutsche Staatsangehörige, die gleichzeitig eine palästinensische Personenkennziffer (ID-Nummer) haben, müssen zudem mit ihrem palästinensischen Reisepass einreisen. Sollte dieser nicht mehr vorhanden sein, wird die palästinensische Personenkennziffer von den israelischen Grenzbehörden in den deutschen Reisepass eingetragen und der Reisende aufgefordert, einen palästinensischen Reisepass zu beantragen. Mitunter wird in diesen Fällen die Ausreise verweigert, wenn nicht ein palästinensischer Pass vorgelegt wird. Inhaber einer palästinensischen Personenkennziffer erhalten bei der Einreise über die Allenby-Brücke keine Einreisekarte („Border Control Clearance“), sondern nach wie vor einen Einreisestempel in einen Passierschein oder, falls vorhanden, in den palästinensischen Pass.
 

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Der Kollaps – wie wir uns die Welt zugrunde richten

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von Peter A. Weber

Die Zeichen der Zeit erkennen und sie deuten – dieses ist das Anliegen von Michael C. Ruppert (siehe Foto). In seiner Dokumentation „Collapse – über den Zusammenbruch der Wirtschaft“, den wir in voller Länge mit deutscher Übersetzung im Kritischen Netzwerk vorgestellt haben, nimmt er seine vorausgegangene persönliche Krise und seinen Zusammenbruch zum Anlaß, diesen als Parallele zum Zustand von Gesellschaft und Wirtschaft, insbesondere in den USA aber auch global, darzustellen.

 
In diesem Zusammenhang empfehle ich auch auf sein Buch „Crossing the Rubicon“ von 2004, das leider nicht ins Deutsche übersetzt wurde. Darin schrieb er über den Einfluß der sinkenden weltweiten Ölreserven (Peak Oil) auf die Neuausrichtung der Geopolitik der USA in den letzten Jahren. Er vertritt die These, daß die Terroranschläge am 11. September 2001 in den USA ein von staatlicher Seite benutztes Hilfsmittel im Dienste dieser Neuausrichtung waren. Also sozusagen ein „Inside Job“. Interessant ist es zu erwähnen, woher diese Metapher vom Überschreiten des Rubicon stammt. 
 
Historisch war der Rubikon ein Grenzfluß zwischen Gallia cisalpina – also dem vor der Römerherrschaft keltischen Norditalien, und dem römischen Kern Italiens. Im Jahre 49 v. Chr. lag Caesar im Zwist mit dem Römischen Senat, der im die Befehlsgewalt über seine Truppen aberkennen wollte. Caesar weigerte sich und überschritt am 7.1.49 v. Chr. mit den Truppen den Rubicon, was einer Kriegserklärung an den Senat gleichkam. Eine Situation, aus der es kein Zurück mehr gibt, wird seitdem in dieser Form umschrieben. Nicht aus diesem Kontext zu lösen ist dabei Cäsars Ausspruch „alea iacta est“ – zu deutsch: die Würfel sind gefallen. Insofern ist auch die aktuelle Weltlage damit zu vergleichen, denn nach Michael C. Ruppert ist es sozusagen schon fünf nach zwölf, so daß die Entwicklung nicht mehr zu stoppen ist.
 

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Zukunft der Demokratie

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von Saral Sarkar, Köln


Die Weltwirtschaftskrise, die 2008 mit der Großen Rezession in den entwickelten Ländern begann, ist noch nicht überwunden. Da geschieht kaum etwas Neues. Neu ist, dass die Krise jetzt auch die sog. aufstrebenden Schwellenländer erreicht hat, die am Anfang der Krise als die Retter bzw. Hoffnungsträger galten. Die Wachstumsraten ihrer Wirtschaften sind in den letzten zwei Jahren stark gefallen. Neuerdings verlieren auch die Währungen einiger dieser Länder an Wert. Vor diesem Hintergrund zeichnet sich auch eine Krise der Demokratie ab, nicht in diesem oder jenem Land, sondern allgemein. Ich meine, es ist jetzt notwendig geworden, über die Zukunft der Demokratie nachzudenken.

1992, nach dem Fall der Berliner Mauer und der Auflösung der Sowjetunion und des kommunistischen Blocks, verkündete der US-amerikanische Politikwissenschaftler und Philosoph Francis Fukuyama (siehe Foto) das Ende der Geschichte. In seinem gleichnamigen Buch "Ende der Geschichte. Wo stehen wir?" vertrat er die These, dass die weltweite Verbreitung der liberalen Demokratie, des Marktkapitalismus vom westlichen Typ und des westlichen Lebensstils deute darauf hin, dass die soziokulturelle Entwicklung der Menschheit ihren Endpunkt erreicht habe und dass die Kombination dieser drei Elemente die endgültige Form der Regierungsführung sei. Er untermauerte diese These mit der Behauptung, dass es mit dem Scheitern des Faschismus und des Kommunismus keine Alternative mehr zu dieser genannten Kombination gebe.

Trotz einiger Kritik an diesem oder jenem Punkt seines Buches erschien Fukuyamas These damals vielen Leuten plausibel, obwohl einige den Begriff „Ende der Geschichte“ zu überzogen fanden.

Ich war schon 1992 sicher, dass der Marktkapitalismus vom westlichen Typ nicht der Endpunkt der Entwicklung der Wirtschaftsordnung der Menschheit sein kann. Denn einerseits unterliegt dieser Marktkapitalismus einem Wachstumszwang, andererseits aber gibt es ja Grenzen des Wachstums. Es war mir auch klar, dass der westliche Lebensstil nicht der endgültige für die ganze Menschheit sein kann, weil es eben Grenzen des Wirtschaftswachstums gibt. Bei liberaler Demokratie war ich nicht sicher. Ich dachte, vielleicht könnten in der Zukunft der Ökosozialismus und eine neu konzipierte Demokratie zusammengehen.
 

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Die Ruinierung Irlands. Ein Interview mit Michael Hudson über wirtschaftliche Gewalt.

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von Greg McInerney


Greg McInerney: Hier ist Greg von MeltingPress.com. Das ist die erste Folge unserer Serie „Alternative Stimmen,“ in der wir mit Leuten sprechen, die uns unterschiedliche Perspektiven in allen Bereichen, von Wirtschaft über Politik bis zur Kultur aufzeigen. Heute haben wir Professor Michael Hudson bei uns. Er ist Professor für Wirtschaftsforschung an der Universität von Missouri in Kansas City. Er ist auch der Autor von „The Bubble and Beyond“ (Die Blase und darüber hinaus), seinem jüngsten Buch, und „Super Imperialism: The Economic Strategy of American Empire“ (Super-Imperialismus: die wirtschaftliche Strategie des amerikanischen Imperiums), das ich selbst gelesen habe und das eine brilliante Lektüre ist. Ich kann es Ihnen nur empfehlen.

Professor Hudson, herzlichen Dank, dass Sie heute bei uns sind.


Professor Hudson: Ich freue mich, hier zu sein.


G: Professor Hudson, wir sind hier in Irland, einem Land, das sich zur Zeit, wie wir beide wissen, im Zustand des wirtschaftlichen Ruins befindet. Die Arbeitslosigkeit liegt bei 14%, die Arbeitslosigkeit unter Akademikern ist wahrscheinlich doppelt so hoch. Was ist da alles schiefgelaufen in Irland?


Prof. Hudson: Eure Arbeitslosigkeit ist bewusste Politik der irischen Führung, und zwar beider Parteien. Nichts von dieser Arbeitslosigkeit ist unabdingbar. Das muss nicht so sein. Die Regierung ist darauf hineingefallen, die Schulden ihrer korrupten Banker zu bezahlen.

Das Problem ist, dass sogar als ihr Iren getan habt - was ihr tun hättet sollen – und die herrschende Partei abgewählt habt, die nachfolgende Partei die gleiche Politik verfolgte wie die vorhergehende. Es ist ziemlich gleich wie in den Vereinigten Staaten von Amerika, wo wir den Republikaner George Bush abgewählt haben, und dann einen noch viel republikanischeren Demokraten – Barack Obama – bekamen. Sie alle versprechen Änderung und folgen dann den Anweisungen des Finanzsektors.

 

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Weiterführung des Kolonialismus in Gestalt des Kapitalismus

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von Peter A. Weber
 
 
Kennt jemand Jean Zieglers Buch „Der Haß auf den Westen: Wie sich die armen Völker gegen den wirtschaftlichen Weltkrieg wehren“? Wer es gelesen hat, kann sehr gut verstehen, warum der Schweizer Soziologe in der auf der Macht des Kapitals prosperierenden Schweiz als Nestbeschmutzer verschrien ist. Zumindest in den Kreisen des Establishments ist er ein schwarzes Schaf und wurde bereits folgenschwer geächtet. Daran hat sich bis heute nichts geändert, da sich Jean Ziegler dadurch nichts und niemand "brechen" lässt. Gerade aufgrund dieser Umstände sollte er unser aller Respekt und Hochachtung verdienen. Bevor hier auf den Inhalt des Buches eingehen wird, eine kurze Vorstellung seiner Person. So ist bei Wikipedia nachzulesen:
 
„Jean Ziegler ist ein Schweizer Soziologe, Politiker und Sachbuch- und Romanautor. Von 1967 bis zu seiner Abwahl 1983 und erneut von 1987 bis 1999 war er Genfer Abgeordneter im Nationalrat für die Sozialdemokratische Partei. Von 2000 bis 2008 war er UN-Sonderberichterstatter für das Recht auf Nahrung – zuerst im Auftrag der Menschenrechtskommission, dann des Menschenrechtsrats – sowie Mitglied der UN-Task Force für humanitäre Hilfe im Irak. 2008 bis 2012 gehörte Ziegler dem Beratenden Ausschuss des Menschenrechtsrats der UN an, im September 2013 wurde er erneut in dieses Gremium gewählt. Er ist außerdem im Beirat der Bürger- und Menschenrechtsorganisation Business Crime Control.
 
Ziegler gilt als einer der bekanntesten Globalisierungskritiker. Wegen der häufig mit drastischen Worten geäußerten Kritik an Politikern, Unternehmen, Banken und Finanzakteuren in seinen Sachbüchern wurde Ziegler vielfach verklagt. Seine Schulden aus verlorenen Prozessen belaufen sich auf mehrere Millionen Euro, weshalb er nach eigener Aussage insolvent ist.“
 

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Werde nie was du verachtest: Der gesellschaftliche Wandel

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von Jens Blecker / iknews


Die Gegner sind mächtig und gehen ohne jede Scham ans Werk. Ich rede von den Totengräbern der freien Gesellschaft und Demokratie. Für manchen mögen die Taten ziellos wirken, aber glauben Sie mir, es wird mit höchster Präzision gearbeitet. Es trennt die Gesellschaft nur noch ein Augenzwinkern davon, die Rechte und Grundwerte zu verlieren, wofür Generationen in Kämpfen ihr Leben ließen.

Die exponentielle Zunahme der Geschwindigkeit ist kein Hirngespinst, auch wenn mancher versucht, es sich einzureden. Die angeblichen Volksvertreter – in Zusammenarbeit mit Großkonzernen - sind dabei, den Boden für einen neuen und bisher nie dagewesenen Feudalismus zu bereiten. Es bedroht die Freiheit der Menschen im Ganzen und diese Bedrohung ist äußerst real.

Sie können natürlich streng nach “Walter Ulbricht” denken: “Niemand hat vor, eine Mauer zu errichten!” Ob das am Ende die beste Wahl ist?

Besonders seit 2007 hat die Geschwindigkeit, mit der die Grundrechte mit Füssen getreten werden, in abnormen Maße zugenommen. Einzelne versuchen mit aller Kraft zumindest einzelne dieser Schandtaten aufzuhalten. Viele von Ihnen sind dabei verbrannt. Das Kollektiv der Menschen wird dabei zusehends apathischer und stellt sich handlungsunfähig.
 

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Des Rechtsstaats neue Kleider oder von der Unschuld nackter Jünglinge

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von Wolfgang Blaschka


Die Causa Edathy wächst sich zu einem Mehrfachskandal hoher Politik aus, und am Ende stehen ganz Andere nackig vor aller Augen. Abgesehen davon, dass die Privatsphäre eines Adoleszenz-Bewunderers wie ein Unterhemd zerfetzt wurde, haben diverse öffentliche Figuren nicht mal mehr ihre eingemachten Unterhosen an. Da wird die  Bundeswaschmaschine, das postmoderne Kanzleramt, noch lange schleudern müssen, um den Dreck aus dem Feinripp heraus zu bekommen.

Ausgerechnet der Vorsitzende des NSU-Untersuchungsausschusses Sebastian Edathy, der durchaus konsequent zu ermitteln versucht hatte, wo die braunen Abgründe in den Polizei- und Geheimdienst-Stuben der BRD liegen, taucht als Kunde eines kanadischen Vertriebs auf, der auch kinderpornografische Angebote im Sortiment führt. Er selbst hat lediglich strafrechtlich nicht relevantes Bildmaterial geordert, unbekleidete Jünglinge, wie sie bei den Olympischen Spielen im alten Griechenland zuhauf herumhampelten, und manchmal auch an deutschen Badeseen oder in der Sauna. Der Präsident des Bundeskriminalamts wittert moralische Abgründe und lässt die Bundesanwaltschaft prüfen, ob sie ein Ermittlungsverfahren wegen Besitzes kinderpornografischen Materials einleiten soll. Anstatt sie das in aller gebotenen Diskretion tun zu lassen, petzt er vorlaut nach ganz oben, beim Staatssekretär im Innenministerium Klaus-Dieter Fritsche, und der wiederum bei seinem Minister Hans-Peter Friedrich, dass da eventuell irgendwas unter Umständen Grenzwertiges zutage treten könnte. Erster Amtsgeheimnisbruch vonseiten des BKA.

Zweiter Hammer: Der Friedrich ist angesichts laufender Koalitionsverhandlungen beunruhigt, dass die SPD eventuell ihren NSU-Aufklärer für ein Regierungsamt ins Spiel bringen könnte. Er greift besorgt zum Hörer, angeblich um vielleicht drohenden Schaden von der künftigen Regierung abzuwenden.

 

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‘Guter’ Krieg, ‘Böser” Krieg

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von John Pilger


Vor fünfzig Jahren rettete E.P. Thompsons "The Making of the English Working Class" (Die Entstehung der englischen Arbeiterklasse) das Studium der Geschichte vor den Mächtigen. Könige und Königinnen, Landbesitzer, Industrielle, Politiker und Imperialisten hatten einen großen Teil des öffentlichen Gedächtnisses unter ihrer Kontrolle. 1980 zeigte Howard Zinns "A Peoples History of the United States" (Eine Volks-Geschichte der Vereinigten Staaten) ebenfalls, dass es sich bei den Freiheiten und Rechten, deren wir uns bis auf Widerruf erfreuen – Redefreiheit, Versammlungsfreiheit, Gerichtssystem, Minderheitenrechte – Errungenschaften einfacher Menschen waren, nicht das Geschenk von Eliten. (Anm. Admin: siehe Rezension)

Wie Journalisten spielen Historiker ihre ehrenhafteste Rolle, wenn sie Mythen auffliegen lassen. Eduardo Galeanos "The Open Veins of Latin America" (Die offenen Adern Lateinamerikas, erschienen 1971) schaffte das für die Menschen eines Kontinents, deren historisches Gedächtnis durch die Oberherrschaft der Vereinigten Staaten kolonisiert und verändert worden war.

Der „gute” Weltkrieg von 1939-45 gibt ein unerschöpfliches moralisches Bad ab, in dem die in der „Friedenszeit“ durchgeführten Eroberungszüge des Westens gesäubert werden. Die entmystifizierende historische Untersuchung steht dem im Weg. Richard Overys 1939: "The Countdown to War" (1939: Der Countdown zum Krieg) ist eine umwerfende Aufklärung darüber, dass diese Katastrophe nicht unabwendbar war.
 

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Vereinigte Staaten von Amerika und Europäische Union bezahlen ukrainische Krawallmacher und Demonstranten

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von Paul Craig Roberts

 

Von Lesern ist eine Reihe von Bestätigungen eingegangen, dass Washington die gewalttätigen Demonstrationen in der Ukraine mit unseren Steuerdollars anheizt. Washington hat kein Geld für Lebensmittelmarken oder zur Vorbeugung von Zwangsdelogierungen, aber es hat einen Haufen Geld, mit dem es die Ukraine untergräbt.

Ein Leser schrieb: „Meine Frau, eine ukrainische Staatsbürgerin, hat wöchentlich Kontakt mit ihren Eltern und Freunden in Zhytomyr (Nordwest-Ukraine). Diese sagen ihr, dass die meisten Demonstranten durchschnittlich 200–300 Grivna bekommen, das entspricht etwa 15-25 Euro. Weiter hörte ich, dass eine der aktivsten Agenturen und ‚Zahlstellen’ auf Seiten der Europäischen Union die deutsche Konrad Adenauer-Stiftung ist, die eng mit der CDU, also Frau Merkels Partei, zusammenhängt.“

Wie ich am 12. Februar berichtet habe („Die von Washington orchestrierten Demonstrationen destabilsieren die Ukraine“ / siehe Artikel bei antikrieg.com), teilte die Ministerialdirektorin im Außenministerium Victoria Nuland, eine fanatische Russenhasserin und neokonservative Kriegstreiberin, im vergangenen Dezember dem National Press Club mit, dass die Vereinigten Staaten von Amerika $5 Milliarden in ein Netzwerk „investiert“ haben, um die Ziele der Vereinigten Staaten von Amerika in der Ukraine zu erreichen, nämlich „der Ukraine die Zukunft zu geben, die sie verdient.“ Nuland ist die Vertreterin des Obamaregimes, die in flagranti erwischt wurde, als sie die Mitglieder der ukrainischen Regierung nannte, die Washington der ukrainischen Bevölkerung aufs Auge zu drücken beabsichtigt, sobald die bezahlten Demonstranten die derzeitige gewählte und unabhängige Regierung gestürzt haben.
 

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Evo Morales: IWF soll Völker entschädigen

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von Redaktion amerika21.de


Cochabamba. Boliviens Präsident Evo Morales hat den Internationalen Währungsfonds (IWF) aufgefordert, die Völker für seine Wirtschaftspolititik zu entschädigen. Über viele Jahre sei Bolivien und anderen lateinamerikanischen Ländern die IWF-Politik aufgezwungen worden, was große Schäden angerichtet habe.

Bei einer Pressekonferenz in Cochabamba im Rahmen der Vergabe von Darlehen für den sozialen Wohnungsbau sagte Morales, Bolivien habe eine wachsende Wirtschaft, weil die Regierung eine eigene Politik entwerfe, "die inspiriert ist vom Kampf des Volkes und der sozialen Organisationen", insbesondere bei der Nationalisierung der fossilen Brennstoffe.

Dennoch hörten einige internationale Organisationen nicht auf, über die Wirtschaftsentwicklung zu urteilen und Empfehlungen zu erteilen, so der Präsident. Wenn der Internationale Währungsfonds sich um die Wirtschaft kümmern wolle, solle er dies tun, aber indem er die Schäden kompensiere, die in 20 Jahren neoliberaler Regierungen verursacht wurden, betonte er. Der IWF hatte sich am Montag über die Wirtschaftsleistung Boliviens im Jahr 2013 geäußert und vorhergesagt, dass das Bruttoinlandsprodukt 2014 um 5,4 Prozent wachsen wird.

 

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Collapse - Über den Zusammenbruch der Wirtschaft

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Vorstellung einer überaus sehenswerten Filmdoku


Am 6. November 2009 kam in den USA der Dokumentarfilm "Collapse" von Regisseur Chris Smith heraus, der Michael Ruppert (siehe Foto rechts) und sein Weltbild dokumentiert. Der Film wurde erstmals in Deutschland auf der 60. Berlinale im Februar 2010 gezeigt.

Michael C. Ruppert ist ein ehemaliger LAPD Police officer (Drogenfahnder), später freier investigativer Journalist, whistleblower, Buchautor, Musiker, Gründer und Chefredakteur von "From The Wilderness", einer bekannten politischen Internetseite in den USA. Die Webpräsenz und der zugehörige Newsletter beschäftigten sich von 1988 bis Ende 2006 vor allem mit der journalistischen Aufdeckung von staatlichen verdeckten Operationen und der Hintergrundanalyse politischer Ereignisse. Später unternahm Ruppert einige Reisen und litt vorübergehend an massiven gesundheitlichen Problemen. Danach zog er aus dem öffentlichen Leben und von seinen Freunden zurück, zahlte seine offenen Rechnungen, gab weg was er hatte und verließ die "saubere Welt" Kaliforniens. Er konnte und wollte nicht mehr länger "funktionieren" und publizistisch auf die Probleme dieser Welt hinweisen. Derzeit lebt Ruppert mit seinem Hund Rags zurückgezogen und in bescheidenen Verhältnissen bei einer Gruppe spiritueller Menschen "The Singing Stone" in Crestone im San Luis Valley, 4-5 Meilen vom "Great Sand Dunes National Park and Preserve" im Süden Colorados.

Ruppert beschäftigt sich in einem aufrüttelnden und nicht ganz emotionsfreien 80-minütigen Interview mit einer Vielzahl von Themen, die ich für Euch zunächst in Schlagworten mitgeschrieben habe. Diese sollen Euch aber nur als Einstieg dienen und auf das vorbereiten, was ihr in der großartigen Doku erwarten dürft. Bitte nehmt Euch die Zeit!

 

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Russland unter Attacke

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von Paul Craig Roberts


In einer Reihe von meinen Artikeln habe ich erklärt, dass die Sowjetunion als Beschränkung der Macht der Vereinigten Staaten von Amerika fungierte. Ihr Zusammenbruch entfesselte den neokonservativen Drang nach Weltherrschaft der Vereinigten Staaten von Amerika. Russland unter Putin, China und der Iran sind die einzigen Einschränkungen für die neokonservative Agenda.

Russlands Atomraketen und Militärtechnologie machen Russland zum stärksten militärischen Hindernis für die Weltherrschaft der Vereinigten Staaten von Amerika. Um Russland zu neutralisieren, brach Washington die Vereinbarungen zwischen Reagan und Gorbatschow und weitete die NATO in ehemalige Teile des sowjetischen Reiches aus und will jetzt ehemalige Teile von Russland selbst – Georgien und die Ukraine - in die NATO bringen. Washington zog sich aus dem Abkommen zurück, welches Raketenabwehrraketen verboten hat, und stellte Abschussrampen für Antiraketen-Raketen an der russischen Grenze auf. Washington änderte seine Atomkriegsdoktrin, um den atomaren Erstschlag zu erlauben.

Alles das zielt darauf ab, Russlands Abschreckung zu schwächen, und damit die Fähigkeit Russlands, sich gegen Washingtons Willen zu stellen.

Die russische Regierung (auch die Regierung der Ukraine) ließen törichterweise eine große Zahl von durch die Vereinigten Staaten von Amerika finanzierten NGOs zu, die als Washingtons Agenten unter dem Deckmantel von „Menschenrechtsorganisationen,“ „Aufbau von Demokratie“ etc. fungierten. Der „Pussy Riot“-Zwischenfall war eine Operation, die darauf abzielte, Putin und Russland in ein schlechtes Licht zu rücken. (Die Frauen fungierten als nützliche Idioten.) Die westlichen Medienattacken gegen die Olympischen Spiele in Sotschi sollen Putin und Russland lächerlich machen und dämonisieren. Washington ist fest entschlossen, dass Putin und Russland keine Möglichkeit bekommen soll, erfolgreich in irgendeinem Bereich aufzutreten, gehe es um Diplomatie, Sport oder Menschenrechte.
 

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Merkel über die deutsche Souveränität. Deutschland wieder auf Kriegskurs.

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Ist Deutschland souverän oder nicht?


Steht Deutschland heute noch unter Besatzungsrecht?


Fakt ist: Deutschland hat bisher keinen Friedensvertrag. Fakt ist auch, daß wir – entgegen der weitverbreiteten Meinung, unser Grundgesetz sei die Verfassung - eine solche eben NICHT haben. (Stichwort GG Art. 146). Darüber streiten sich seit Jahrzehnten Linke und Rechte, Deutsche und Antideutsche, Politologen, Juristen, selbsternannte Experten und Laien im Internet und an Stammtischen. Letztendlich ist es aber völlig unerheblich! In Deutschland besitzt das Grundgesetz (GG) natürlich weiterhin Gültigkeit. Das allein zählt. Ob es perfekt ist, wie oft es bereits en detail "verschlimmbessert" wurde und wie oft dagegen z.T. erheblich verstoßen wird, steht auf einem anderen Blatt. Die Frage zur Souveränität aber bleibt weiterhin spannend und fordert klare, eindeutige und rechtsverbindliche Antworten.

Doch hören wir mal, was Frau Dr. Angela Merkel bei einer Veranstaltung mit Podiumsdiskussion im Sept. 2013 an Aussagen von sich gibt, die nicht nur die eigene Kompetenz ad absurdum führen, sondern die Fragen nach fehlender Souveränität ungenügend beantwortet (Schulnote 6).   

Bitte seht Euch zunächst das Video bis zum Ende an (Dauer 5:47 Minuten):
 




Na – alles klar jetzt?

Und so jemand ist Bundeskanzlerin. Zusammen mit Bundespräsident Joachim Gauck können wir wirklich stolz auf unsere Volksrepräsentanten sein. Sie hat mal eben die deutsche Souveränität hergestellt (Zitat: "Das ist erst vor wenigen Tagen passiert") und er, der ehemalige Pastor und Kirchenfunktionär aus Rostock, sagte kürzlich in München in der Eröffnungsrede zur sogenannten Sicherheitskonferenz:

 

 

Ex und hopp. Geheimnisverrat durch Ex-Geheimdienstminister

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von Wolfgang Blaschka, München


Nun ist es kein Geheimnis mehr: Der Ex-Geheimdienstminister ist wegen Geheimnis-Verrats zurückgetreten. Das passt, wackelt und hat Luft. Treffender kann's kaum gelingen. Obwohl: Er hätte auch wegen der Enthaltung Deutschlands zum Gen-Mais als Agrarminister zurücktreten können, der er kurz war. Auch das wäre stimmig gewesen. Anscheinend hat er aber als Geheimnisverräter mehr abzubüßen. Die Verfalls-Daten des GroKo-Personals versprechen jedenfalls kurz zu werden, und damit die Halbwertszeiten von Merkels Kanzlerschaft. Mitte der Legislatur wird sie ihren Job wahrscheinlich an die Barras-Urschel übergeben, wenn man ihren Worten noch irgendeinen Glauben schenken darf. Sie selbst sprach mehrmals von einer maximal durchhaltbaren Kanzlerschaft von zehn Jahren. 2015 wäre sie also fällig, dazu braucht es keinen Blick in die Reichskristallkugel.

Den Vorwand dafür könnte ein Langlauf-Unfall hergeben, was ihr freilich nicht zu wünschen wäre. Schmerzfreier gelänge die Stafetten-Übergabe mit einer Regierungserklärung, dass sie keine Lust mehr habe, weiterhin abgehört zu werden. Das würden alle Deutschen verstehen, und auch die meisten Nichtdeutschen. Wer wird schon gerne abgehört? Eigentlich könnten gleich alle Bewohner dieser Erde, soweit sie sich elektronischer Kommunikationsmittel bedienen, unter Protest zurücktreten. Mit einem Schritt zur selben Zeit. Rumms! Das gäbe deutliche Erschütterungen, wenn nicht Verschiebungen der Kontinentalplatten. Europa und Nordamerika würden noch weiter auseinander driften. Obwohl sich Hans-Peter Friedrich solche Mühe gegeben hatte, darüber nicht zu reden. Jetzt holt ihn die Geheimniskrämerei wieder ein. Er selbst war das Leck, das er gestopft sehen wollte. Ein einziger Irrtum, dieser Mann! Die Kanzlerin nahm's "mit großem Respekt und Bedauern" zur Kenntnis.
 

 

Berliner Schmierentheater rund um die Affäre Edathy

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von Peter A. Weber
 
 
In Berlin wird dem politischen Schmierentheater mal wieder eine große Bühne eingeräumt. Ein politisch untergeordneter Vorfall wird - wie schon so oft - zur Staatsaffäre aufgebauscht, bei dem ein Ministerkopf rollt und andere namhafte Politiker unter Beschuß geraten. Es ist bezeichnend, daß bereits ein kleines Sandkörnchen das Getriebe der übermächtigen GroKo zum Knirschen bringen kann. 
 
Die Regierungs- und Parlamentariertruppe in Berlin ist beherrscht von kleingeistigem Denken. Kein Wunder, denn die Oberaufseherin sich in der Weise einer spröden Gouvernante ihren Zöglingen keine Luft zum Atmen läßt. Im Fokus des Strebens steht nicht die Aufgabenstellung, gravierende Fehlentwicklungen zu korrigieren und die Weichen für die Zukunft weitsichtig auszurichten. Nein – im Gegenteil, bloße Taktiererei wird zur Perfektion entwickelt, wie man die eigenen Fehler und Unzulänglichkeiten vertuschen kann, begangene Böcke anderen in die Schuhe zu schieben und – vor allen Dingen -, davon abzulenken, daß man eine Begünstigungspolitik zum Vorteil der Wirtschaft und des Kapitals betreibt.
 

Der Versager und Blindgänger, der vom Innenminister zum Landwirtschaftsminister beförderte Hans-Peter Friedrich, stolpert letztendlich über einen für das Gemeinwohl unerheblichen Lapsus.

 

 

Die Kunst der amerikanischen Panikmache. Die Regierung hat immer recht!

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von Philip Giraldi


Wann immer Bedarf nach einem guten Lacher aufkommt, dass gibt es fast immer einen gefälligen Politiker, der etwas sagen kann, das den Rest von uns zum Lächeln bringt. Der Republikaner Mike Rogers, (siehe Foto links) der häufig grimmig dreinblickt mit einem Ausdruck, der Feindeligkeit ausstrahlt, die Milch gerinnen lassen könnte, hat den Vorsitz im Geheimdienstkomitee des Repräsentantenhauses. Er hat die Gabe, unter jedem Stein Feinde zu finden und ist normalerweise nicht der Typ, der minutenlang lacht, aber er hat seine Momente.

In den Tagen der römischen Republik beendete Cato der Ältere jede Rede mit dem Sager „ceterum censeo Carthaginem esse delendam,“ was bedeutet, dass seiner Ansicht nach Karthago, eine Bedrohung Roms, zerstört werden müsse. Wie Cato scheute sich auch Rogers nicht, wiederholt seine Ansicht über den furchtbaren Schaden zum Besten zu geben, den Edward Snowden der nationalen Sicherheit zugefügt hat. Und kommt immer wieder darauf zurück, wie erstrebenswert es sei, Snowden zu „fassen“ und jeden, der mit ihm in Verbindung steht. Rogers’ letztes Gambit, und hier kommt der Scherz ins Spiel, dreht sich darum, wie einige Journalisten eingesperrt werden sollten, da sie angeblich persönlich von den geheimen Dokumenten profitieren, die sie [von Snowden] bekommen haben, was er als „Einzäunen gestohlenen Guts“ bezeichnet.  
 

 

‘F… Europe’

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von Eric S. Margolis und Daniel McAdams (Achtung: 2 Artikel!)


“Fuck Europe!” das waren die Worte, die Victoria Nuland, Ministerialdirektorin für Europa im Außenministerium der Vereinigten Staaten von Amerika, in Kiew in der Ukraine benutzte.

Nuland bezog sich auf die Zögerlichkeit der Europäischen Union, sich mehr in den derzeitigen Kampf in der Ukraine einzulassen oder Sanktionen gegen die ehemalige Sowjetrepublik zu verhängen. Aber Nuland brachte Washingtons verächtliche Sichtweise von Europa als einem Haufen kläglicher und unbedeutender Bananenrepubliken perfekt zum Ausdruck.

Nuland ist eine prominente amerikanische Neokonservative. Wie ihre Mit-Neocons verachtet sie Europa, weil es nicht kriegerisch ist, eher kritisch gegenüber Israel, oft nicht genügend Washingtons Forderungen berücksichtigt – oder sogar aufmüpfig ist wie das schreckliche Frankreich.

Wie köstlich also, dass Nulands markige Bemerkung über Europa und ihre Pläne für eine neue vom Westen zusammengestellte Regierung in der Ukraine – wo die Vereinigten Staaten von Amerika steif und fest behaupten sich überhaupt nicht einzumischen – von der russischen elektronischen Überwachung erfasst und der Welt vorgespielt wurde. Wie dämlich von Madame Nuland, sich so unbedacht über ihr Handy zu unterhalten.
 

 

Schweizer haben kein Recht auf Selbstbestimmung

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von Wilfried Kahrs / QPress

 

Züricher Gemetzeltes: Wer in den letzten Tagen etwas intensiver die Medien verfolgt hat, mit welcher Vehemenz die Schweiz nunmehr europäische „Klassenkeile“ bezieht, der mag einmal darüber sinnieren, warum das so ist. Der Mainstream ist sich größtenteils einig, dass es sich bei den Schweizern um eine nationalistisch bis rechts gesonnene wilde Horde handeln muss, der es jetzt Einhalt zu gebieten gilt. Ganz so einfach wird es sich der denkende Mensch nicht machen können, denn diese Geschichte hat noch weitere interessante Facetten, die wir wenigstens ansatzweise thematisieren sollten.

Der Anlass ist klar. Es ist die letzte Volksabstimmung in der Schweiz bezüglich der Zuwanderungsbegrenzung, bei der sich die Mehrheit der Schweizer dafür aussprach, dieses Thema eher restriktiv zu behandeln. Selbstverständlich musste dies den europäischen Beißreflex auslösen. Nur die wenigsten Beobachter wissen warum. Im Bild mehr als gut zu erkennen, der symbolische schweizer Frei–Mau®erfisch im uniformen EU–Fisch-Becken.

Darüber hinaus werden die Menschen, die diese Auseinandersetzung verfolgen, thematisch nur in eine Richtung gedrillt. Es wird eine Aufrechnung gemacht, wie und in welchem Umfang die Schweiz von der EU profitiert und in welchem Maße sie sich jetzt bösartig verweigert. Im nächsten Moment wird das bezaubernde Bild angereichert um die Steueroase Schweiz und die Schlechtigkeit der dort hausenden Geldverbrecher. Alles in allem ein hervorragendes Konvolut um die Schweizer gekonnt zu demontieren und zu diskreditieren.

 

Volksabstimmung in der Schweiz. Ist Rechtspopulismus in Europa im Aufwind?

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von Peter A. Weber


Die Schweiz hat am 9.2.2014 in einer Volksabstimmung mit dem denkbar knappen Ergebnis von 50,3 % für eine Begrenzung der Zuwanderung gestimmt. Zugrunde liegt eine Initiative der national-konservativen Schweizerischen Volkspartei (SVP Schweiz), die die Abstimmung mit ihren Slogans „Zuwanderung stoppen“ und „gegen Masseneinwanderung“ erfolgreich abschließen konnte. Nun ist die Schweiz gezwungen, das mit der EU existierende Abkommen über den freien Personenverkehr neu zu verhandeln.

 
Ohne Zweifel ist dieses Resultat ein Signal für Europa, das wohl Nachahmer finden wird. Jedenfalls kommt zunächst einmal aus Richtung EU kräftig Gegenwind: Der Vorsitzende des Auswärtigen Ausschusses im Europaparlament, Elmar Brok (CDU) meinte dazu drohend „Wir können das nicht widerspruchslos hinnehmen.“ Von der EU-Kommission folgte der Kommentar „Wir bedauern den Ausgang der Volksabstimmung und werden die Folgen dieser Initiative für die Gesamtbeziehungen analysieren.“ Und der deutsche Finanzminister Schäuble prophezeite der Schweiz Unheil mit der Bemerkung, daß die Abstimmung Folgen haben werde, weil sie „eine Menge Schwierigkeiten für die Schweiz verursachen.“
 
Für meinen heutigen Beitrag möchte ich einen Kommentar aus der Süddeutschen Zeitung mit dem Titel „Freizügigkeit – nein danke“ zugrunde legen. Hieraus stammt das Zitat:
 

 

Die Steuervermeidungs-Republik. Steuerbetrug ist ein wichtiger Teil des Systems

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von Ulrich Gellermann / RATIONALGALERIE


Ein Staatssekretär in Berlin erhält monatlich etwa 6.000 Euro. Davon hätte André Schmitz, rechte Hand des Berliner Regierenden Bürgermeisters, gut leben können. Aber es reichte nicht, er musste noch Steuern hinterziehen. Alice Schwarzer hat ausreichend verdient, um mindestens 2,4 Millionen auf einem Schweizer Bankkonto zu deponieren. Die Honorare der BILD-Zeitung für Frau Schwarzer müssen ziemlich üppig sein. Die fälligen Steuern hat sie lange nicht zahlen wollen. Der Bundesschatzmeister der CDU, Helmut Linssen, hat immer gut verdient: Als Landes-Finanzminister, als Abgeordneter, als Aufsichtsrat, als Vorstand einer lukrativen Stiftung. Aber Steuern zu zahlen war ihm lästig. Er parkte sein Geld in Panama.

Nun schäumen die Medien. Aber es ist eben nur Schaum. Die wirkliche Welle, der Tsunami der Steuervermeidung, ist gesetzlich geregelt: Lag der Spitzensteuersatz zu Zeiten der Regierung Kohl noch bei 53 Prozent, werden den Reichen heute nur noch milde 42 bis äußerstenfalls 45 Prozent auferlegt. Das hatte Rot-Grün so eingeführt. Das setzte Schwarz-Gelb fort und die CDU-SPD-Truppe denkt gar nicht daran, etwas zu ändern. Man mag Reiche. Man fühlt sich wohl in deren Nähe. Eines der Argumente für den niedrigen Spitzensteuersatz ist der Fluchtgedanke: Wer die Steuern erhöht, der treibt seine Reichen außer Landes. Nur Undankbare, wie Schmitz, Schwarzer oder Linssen, so die Mär, begnügen sich nicht mit der deutschen Niedrigsteuer.

 

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Die Last der Vergangenheit

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von Jens Blecker / iknews


Ich traf auf meinem Weg einen jungen Mann, der ging auf und ab. Ich fragte, was er denn mache und er schaute mich an. Seine Augen waren voll Trauer und auch voll Wut. Sein Körper war geschwächt und doch konnte er nicht ruhen. Auf seinen Schultern lastete ein großes Paket – hier und da waren ein paar Löcher, wo wohl ein Stück des Inhalts fehlte; dennoch schien es dadurch nicht minder schwer.

Ich fragte, warum er denn nur ständig auf und ab gehe? Er sagte, dass er gerne über diese Brücke gehen wolle, um auf die wunderschöne Insel gegenüber der Schlucht zu gelangen, doch er wage es nicht, denn seine Last sei so schwer und die Brücke, die er passieren müsse, mache keinen stabilen Eindruck.

Ich fragte ihn, warum er denn die Last nicht ablegen würde, dann könnte er doch ohne weiteres die Brücke passieren. Er schaute mich entgeistert an – ohne sein Gepäck??? Nein, das ginge nicht!

Ich fragte ihn, was denn so Wichtiges in diesem Paket wäre, dass er es denn nicht hier lassen könne. Er lächelte und sagte stolz – es ist meine Vergangenheit.

Er ging auf und ab – sehnsüchtige Blicke folgten dem Weg auf diese wunderschöne Insel – mit Blumen und Früchten und frischem Wasser. Er war wirklich geschwächt, so bot ich ihm Wasser an – dankend trank er.
 

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Und täglich droht al-Qaeda

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von Ron Paul


Vor dem Geheimdienstausschuss des Senats sagte der Direktor der Nationalen Geheimdienste General James Clapper aus, dass er nicht sagen könne, dass die Bedrohung durch al-Qaeda heute geringer sei als vor zehn Jahren. Das war ein erschreckendes Zugeständnis. Meint er, dass die Milliarden Dollars, die für den Krieg gegen den Terrorismus ausgegeben worden sind, keinen Nutzen erbracht haben? Dass diejenigen, die uns gedrängt haben, einige unserer Freiheiten aufzugeben, um dafür Sicherheit zu bekommen, beides verloren haben, wie Benjamin Franklin gewarnt hat?  

Es wird Gründe dafür geben, dass Direktor Clapper uns glauben machen will, dass die Bedrohung durch al-Qaeda so groß ist wie schon immer. Eine ganze Industrie ist aus dem Krieg der Regierung gegen den Terror entstanden, und für beide, den Regierungssektor und den Sicherheits-industriellen Komplex ist die terroristische Drohung mit großem Geschäft verbunden. Entgegen falschen Behauptungen, dass die Einsparungsrichtlinien zu Kürzungen bei den Militärausgaben geführt hätten, hat sich der wirtschaftliche Druck bisher noch nicht auf die Militär- und Geheimdienstsektoren ausgewirkt. Wie auch immer, die hohen Bedrohungsstufen zu betonen, ohne sie aufgrund von Geheimhaltungsrichtlinien offen erklären zu können, ist eine Methode, um das Sicherheitsbudget unangetastet zu lassen.

Auch ist die Betonung des anhaltend hohen Bedrohungsniveaus durch Terroristen aus Übersee eine gute Methode, Bürger von ihrer wachsenden Empörung über Berichte von massiven Bespitzelungen durch die NSA im Inland abzulenken. Leider sind Amerikaner vielleicht eher bereit, ihre Freiheiten aufzugeben, wenn ihnen gesagt wird, dass die Bedrohung ihrer Sicherheit nach wie vor groß ist.

Was, wenn Clapper uns die Wahrheit sagt? Was bedeutet diese Offenbarung wohl, wenn das der Fall ist?

 

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Obama und Kerry gefährden den Frieden mit dem Iran

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von Sheldon Richman


Barack Obama und John Kerry sollten sich entscheiden: wollen sie Krieg oder Frieden mit dem Iran?

Wir sollten auf Frieden hoffen, aber Obama und Kerry machen Optimismus schwer.
 

Idealerweise sollte die Obama-Administration einfach den Mittleren Osten verlassen und alle ihre militärischen und wirtschaftlichen Hilfsgüter mit sich nehmen. Die Regierung der Vereinigten Staaten von Amerika kann dort nicht alles genau kontrollieren, besonders wenn sie kein ehrlicher, neutraler Vermittler ist. Schändlicherweise steht sie fest im Lager der Israelis gegen die Palästinenser (die, wie wir nicht vergessen sollten, die Besetzten und nicht die Besatzer sind), und generell im Lager der sunnitischen Moslems gegen die Schiiten unter der Führung des Iran. (Irak ist die Ausnahme.)

So willkommen ein Abzug der Vereinigten Staaten von Amerika wäre, so wird er doch nicht in absehbarer Zeit stattfinden. Daher ist das beste, worauf wir hoffen können, eine Wiederannäherung an den Iran. Die wirtschaftlichen Sanktionen unter der Führung der Vereinigten Staaten von Amerika stellen die Iraner skrupellos vor schwere Bedrängnis – zum Beispiel werden den Alten und Kindern Medikamente und Nahrungsmittel vorenthalten. Klarerweise wäre ein Krieg auf vielen Ebenen für fast alle Beteiligten katastrophal, einschließlich Amerikaner. (Ich sage „fast alle,“ weil opportunistische Herrscher in Israel und Saudiarabien davon profitieren könnten.)

Unter den gegebenen Umständen möchte man Anzeichen für uneingeschränkte amerikanische Unterstützung für eine Wiederannäherung erwarten, aber wir sehen sie nicht. Die Regierung der Vereinigten Staaten von Amerika erreichte gemeinsam mit den vier anderen permanenten Mitgliedern des UN-Sicherheitsrates und Deutschland ein interimistisches Abkommen mit dem Iran, das darauf gerichtet ist, die friedliche Natur der atomaren Anlagen der Islamischen Republik zu demonstrieren. Natürlich wussten wir bereits, dass die Absichten friedlich sind. Iran gehört dem Atomwaffensperrvertrag (NPT) an und wird routinemäßig von der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) inspiziert, welche bestätigt hat, dass kein Uran für die Produktion von Waffen abgezweigt worden ist. Darüber hinaus sagen die Geheimdienste der Vereinigten Staaten von Amerika und Israels, dass der Iran nicht beschlossen hat, atomare Waffen herzustellen, und dass sein oberster Führer vor langer Zeit Waffen der Massenvernichtung als sündhaft verurteilt hat.

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Sotschi – Olympia ad adsurdum geführt

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von Peter A. Weber
 
Die heute zur Eröffnung anstehenden XXII. Olympischen Winterspiele bieten ein ausuferndes Spektakel von 15 Grundwettbewerben, aufgeteilt in Männer und Frauen  und Unterdisziplinen mit insgesamt 92 Entscheidungen, d. h. Goldmedaillen, um die sich die tapferen Kämpfer, die zu einem großen Teil Militärangehörige sind, im fairen Wettkampf der ungdopten Jugend streiten. Dazu gehören dann traditionelle olympische Sportarten mit einer ungeheuren Basis im Breitensport wie Freestyle-Skiing, Snowboard, Militär-Disziplin Biathlon, Curling, Skeleton und Shorttrack (was das auch immer sein mag).
 
Das Ganze ufert aus als Exzess der Selbstdarstellung Putins und seines übersteigerten Geltungsbedürfnisses. Das Prestigeobjekt Sotschi als Sinnbild des Monumentalismus soll über 50 Milliarden $ Kosten (es gibt unterschiedliche Angaben) verursachen. Aber als nationalistisches Vehikel und Mittel zur Demonstration von Rußlands Größe und zur Anmeldung internationaler Machtansprüche ist diese Olympiade die ideale Plattform zum Glänzen.
 
Dabei ist Wladimir Wladimirowitsch Putin die geeignete Führerpersönlichkeit und Identifikationsfigur für Subordination. Da fehlt nur noch eine Bronze gegossene titanische Siegesstatue: Putin mit nacktem Oberkörper auf einem Pferd als Retter und Erneuerer des neosowjetischen Imperialismus.
 

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Die TRASSE - Stromspende für Bayern

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von Egon W. Kreutzer


800 Kilometer lang - einen Kilometer breit, ein "Stromschutzgebiet", das immerhin mehr als 2 Tausendstel der Gesamtfläche der Bundesrepublik einnehmen soll. Die Begründung: Der Offshore-Windstrom von der Küste muss nach Bayern transportiert werden (können). Hört man sich die Argumente der Netzbetreiber an, so klingt das alles schrecklich logisch, sinnvoll - und sogar als die kostengünstigste Lösung für ein Problem, das durch die so genannte "Energiewende" erst entstanden sei.

 
Die Energiewende, die unter Rot-Grün mit der Proklamation des Ausstiegs aus der Atomenergie begann und kurz darauf unter der ersten Regierung Merkel als Wende der Wende wieder eingestampft wurde, bis der Schock von Fukushima auch Angela Merkel erreichte, die nun die Wende der Wende wieder wendete, beschreibt jedoch nur den jüngeren Abschnitt der Entwicklung. Gehen wir für einen Augenblick noch etwas weiter in die Vergangenheit. Die Forderungen nach dem Atomausstieg und dem vermehrten Einsatz der so genannten "Erneuerbaren Energien" kam ja nie aus der großen Politik, auch nicht von den Energiekonzernen, sondern von engagierten Bürgern, die im Laufe der Zeit zusammen und schließlich in den GRÜNEN jenes Sammelbecken fanden, das diesen Bürgerwillen in die Politik, in die Landtage, in den Bundestag und schließlich in die Regierung getragen hat.
 
 

 

Pete Seeger (*3. Mai 1919 - †27. Jan. 2014). Er änderte die Welt Song für Song

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von John W. Whitehead


„Mein Job ist es den Leuten zu zeigen, dass es einen Haufen gute Musik in dieser Welt gibt, und wenn sie richtig benutzt wird, dann kann sie vielleicht helfen, den Planeten zu retten.“ – Pete Seeger

„Die Welt wird gerettet werden von Menschen, die um ihr Zuhause kämpfen. Heimstätten werden gerettet werden von Menschen, die für die Welt kämpfen.“ – Pete Seeger


Pete Seeger, der 94 Jahre alte Aktivist-Sänger-Songwriter, der die Welt mit jeder Note zu ändern versuchte, die er von sich gab, ist gestorben, und wir alle sind um das ärmer geworden.

Als ein langjähriger Freund, dessen Briefe ich schätzte wegen ihrer handgezeichneten Verzierungen, und dessen Worte der Ermutigung mich drängten weiterzukämpfen, gehörte Seeger zu einer aussterbenden Gattung von Amerikanern, die darauf achteten, welche von den ihnen zur Verfügung stehende Ressourcen sie nutzten, anstatt in Annehmlichkeiten zu schwelgen und sich im Glanz ihrer Größe zu sonnen.  

Lange vor den Beatles oder den Rolling Stones, Jimi Hendrix oder Bob Dylan gab es Pete Seeger, einen einsamen Kämpfer gegen das Unrecht, mit wenig mehr als einem fünfsaitigen Banjo in der Hand und der Gabe, aus Wörtern Musik zu machen. Unbestreitbar einer der wichtigsten musikalischen Einflüsse des 20. Jahrhunderts trug Seeger dazu bei, das Fundament für die amerikanische Protestmusik zu legen, indem er über die Mühsal der werktätigen Menschen sang und die Zuhörer zu politischem und sozialem Aktivismus aufforderte.

 

 

Rede des syrischen Außenministers Walid al-Muallem, 22. Januar 2014 - Montreux.

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Der Westen behauptet öffentlich, den Terrorismus zu bekämpfen während er diesen auf verdeckte Weise alimentiert

 

Meine Damen und Herren,  

ich spreche hier im Namen der arabischen Republik Syrien mit ihrer geschichtsträchtigen, siebentausend Jahre umspannenden Vergangenheit, die stolz ist auf ihr panarabisches Erbe, trotz der vorsätzlich begangenen Aggressionen angeblich brüderlich gesinnter arabischer Staaten. Im Namen einer Republik, gegen die einige von Ihnen, die in diesem Raum sitzen, den Versuch unternommen haben, sie in mittelalterliche Zeiten zurückzuwerfen.

Nie zuvor habe ich mich in einer ähnlich schwierigen Lage befunden: Auf meiner Delegation und mir selbst lastet das Gewicht von drei Jahren des von meinen Landsleuten erduldeten Elends. Heute ist der Moment der Wahrheit, die viele systematisch versucht haben, in einer Serie von Kampagnen von Falschinformationen, Täuschung und Lügenmärchen, die zu Mord und Terror führten, zu begraben. Eine Wahrheit, die sich weigerte, begraben zu werden, und die für alle klar sichtbar ist: Die Delegation der arabischen syrischen Republik, die das syrische Volk, die Regierung, den Staat, die Armee und den Präsidenten Bashar al-Assad repräsentiert.  

Es ist bedauerlich, meine Damen und Herren, dass hier in diesem Raum unter uns Vertreter der Länder sitzen, die das Blut von Syrern an ihren Händen haben, von Ländern, die den Terrorismus exportiert haben, dies gleichzeitig mit der Nachsicht gegenüber den Übeltätern, als ob es ihr Gott wäre, dem das Recht eingeräumt ist, zu bestimmen, wer in den Himmel und wer in die Hölle Eingang findet.
 

 

Bundespräsident Gauck – ein gern gesehener Gast bei der Rüstungslobby

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Gaucks Eröffnungsrede auf der 50. Münchner Sicherheitskonferenz

 

von Peter A. Weber


Bundespräsident Joachim Gaucks Eröffnungsrede vom 31. Januar 2014, gehalten auf der 50. Münchner "Sicherheitskonferenz", bietet wieder eine exzellente Grundlage, um ihn als hoffnungslosen Beschöniger und kalten Krieger zu entlarven und ihm hinsichtlich seiner wahren Absichten auf die Schliche zu kommen. Es darf auch nicht versäumt werden, auf den Artikel von Wolfgang Blaschka (unserem Redaktionskollegen vor Ort) „München – Proteste gegen NATO-Kriegstagung“ im Kritischen Netzwerk hinzuweisen, der weitere detaillierte Hintergrundinformationen zum Thema bietet.

 
Wenn man genau hinschaut, dann sind die Parallelen zur jüngsten Regierungserklärung der Bundeskanzlerin unverkennbar. Offensichtlich haben die beiden sich abgesprochen. Über diesen Hintergrund könnt Ihr Euch im Artikel „Regierungserklärung Merkel: die neue kognitive Dissonanz“ informieren.
 
Über allem schweben bei Gaucks außerirdischen Schönrednereien und quasi-religiösen Botschaften stets Phrasen von imaginärer Verantwortung, vom Frieden, „den ich meine“, dem jeglicher Kritik entzogenen besten Deutschland aller Zeiten sowie der bedingungslosen Treue zur Vasallenschaft der westlichen Verbündeten. Diese bezieht sich speziell auf die USA, die für den naiven Gauck der Hort der Freiheit und Demokratie "sui generis" darstellt, den man nicht anzweifeln und mit Kritik beschmutzen dürfe.
 

 

Regierungserklärung Merkel: die neue kognitive Dissonanz

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von Peter A. Weber

 

Angela Merkel hat dem Begriff der „kognitiven Dissonanz“ eine neue und umfassende Bedeutung gegeben. In ihrer neuesten Regierungserklärung vom 29.1.2014 hat sie eine neue Dimension des Neusprechs eingeführt, die uns in bisher ungeahnte Welten der Realitätsferne verführt. Ich habe den Eindruck, daß wir systematisch paralysiert werden sollen, um Realität neu zu definieren, als einen Zustand, in dem die Wirklichkeit so weit wie möglich von den geäußerten Absichten bzw. einer als Realität vorgespiegelten Scheinwelt entfernt ist. Mit anderen Worten: Der alltägliche Wahnsinn wird zum Normalfall erklärt und Schizophrenie soll als erstrebenswerter Zustand kultiviert werden. Vielleicht sollte man diesen Zynismus besser als "Kriegserklärung an das Volk" deuten.

 

 

Deshalb kann ich der Versuchung nicht widerstehen, die Merkelsche Frohbotschaft in Form ihrer Regierungserklärung, die sich wie das Evangelium der als sozial getarnten Marktwirtschaft anhört, auseinander zu pflücken. Wir alle erinnern uns hoffentlich noch an das wegweisende Wort Merkels, die den Anspruch der Demokratie als „marktkonform“ bezeichnet und damit pervertiert hat.

 

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Ursula von der Leyen .. die Madonna für den Spind

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von Peter A. Weber


Die Ursula ist der fleischgewordene Euphemismus und für eine Vertuschung der wahren Absichten des Militärs die ideale Besetzung im Frieden-schaffen-mit-Waffen-Ministerium. Als Mutter der Kompanie ist es nicht mehr wie früher erforderlich, als martialischer Spieß in Felduniform mit rabiat-autoritären Allüren aufzutreten. Nein – mit einem charmanten Lächeln und locker-flockig-sportlich gekleidet läßt sich ein medientaugliches Vernebelungsmäntelchen über die willfährige Truppe hängen. Angela Merkel ist ein wirklich überzeugender Wurf gelungen!


Der Marketinggag von der „familienfreundlichen Bundeswehr“ hat eingeschlagen wie eine Bombe. Die Bundeswehr zum Anfassen wie in einem Kuschelzoo und mit dem Nimbus „die kann keiner Fliege etwas zuleide tun“ versehen hat siesich damit in der Welt eine exotische Ausnahmestellung erobert. Auf der Webseite des KriegsVerteidigungsministeriums kann man noch mehr über die neue sozialverträgliche, humanistische und friedensfördernde Nachfolgeorganisation der Wehrmacht erfahren. Als oberster Grundsatz der Regierung und der Verteidigungsministerin gilt, daß der Mensch in den Mittelpunkt allen Handelns gestellt wird. Angela Merkel meint dazu: „Die Bundesregierung macht Politik für die Menschen“, wonach sich Ursula von der Leyen veranlaßt sieht, diese Prämisse auf die Bundeswehr zu übertragen. Das klingt dann in pathetisch-missionarischer Manier so:

 

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Commerzbank erzwingt politische Kontoführung. Geldzugang für Kommunisten gekappt.

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von Wilfried Kahrs / QPress

 

Gelddorf: Geld ist eine höchst pikante Angelegenheit. Anders als bei Menschenleben, versteht man in Gelddingen überhaupt keinen Spaß. Die teilstaatliche Commerzbank bricht nun die Bahn für revolutionäre Vorstellungen im korrekten Umgang mit Geld. Demnach gehört es zu den neuen gesellschaftlichen Doktrin, aktiven, bekennenden Kommunisten alle möglichen Zugänge zum Geld abzuschneiden. Die Commerzbank geht präventiv gar noch einen Schritt weiter und probt die verschärfte Variante in Sachen „Geldhahnkontrolle“, indem sie auch Verwandten von Kommunisten die Kontoverbindung kappt.

Für uns noch viel erschreckender: das reale Leben überholt uns in unseren sarkastisch-satirischen Darstellungen alle Nase lang auch noch mit Vollgas. In dem vorliegenden Fall kündigte die Commerzbank einer 62-jährigen Kundin nach 45 Jahren  Geschäftsbeziehung die Kontoverbindung. Grund: Ihr Sohn, der lediglich eine entsprechende Kontovollmacht hatte, ist ein bekennender und aktiver Kommunist. Darüber hinaus hat er sich als Kapitalismuskritiker auch schon einmal öffentlich sehr kritisch zur Commerzbank geäußert. Offenbar ist es das Credo der Commerzbank, solchen Kritikern unbedingt jeden Zugang zum Geld abzuschneiden. Schließlich hätte dieser „Bösling“ auch im Wege der Kontovollmacht Geld über das Konto seiner Mutter bewegen können. Bislang machte er allerdings nie Gebrauch von der Vollmacht, die eher für den Notfall und einer möglichen Handlungsunfähigkeit der Mutter gedacht war.

Kurz zu den weiteren Hintergründen: Es begann mit der harmlosen und nur diffus begründeten telefonischen Aufforderung an die Kundin, die Vollmacht zugunsten des Sohnes streichen zu lassen: „es lägen gewisse Erkenntnisse über den Sohn vor, die es der Commerzbank unmöglich machten, die Vollmacht aufrechtzuerhalten“. So etwas passiert logischerweise - wir kennen ja die Arbeitsweise der „Geheimen“ - nur telefonisch. Auch auf intensives Nachfragen der Kundin, was denn für Erkenntnisse zu ihrem Sohn vorlägen, musste natürlich, wie in diesen Kreisen üblich, auf die Vertraulichkeit verwiesen werden. Viel wichtiger bei diesem Gesinnungstest ist, dass die Mutter der Bank mehr vertrauen muss als dem eigenen Sohn. Hier tat sich die Mutter aus nicht nachvollziehbaren Gründen schwer, was als zusätzlicher Beleg dafür dienen könnte, dass auch sie noch nicht hinreichend systemtreu umerzogen ist.

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Familiengerechte Teilzeitkriege und Kinder bei der Bundeswehr

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von Wilfried Kahrs / QPress

 

Ballerburg: Der neue Humanismus treibt seine Blüten. Mit Ursula von der Leyen haben wir nunmehr eine echte Starbesetzung an der Spitze des Kriegsministeriums. Sie bürgt dafür, Kriege künftig sozialverträglich und familiengerecht gestalten zu wollen, eine längst überfällige Maßnahme. Allein die Tatsache dieser mütterlichen Neubesetzung ist Beleg dafür, dass auch kleine weibliche Schreihälse künftig Führungspositionen in diesem harten Gewerbe übernehmen können … vorzugsweise natürlich aus gut gesicherten Bunkern heraus.

Bei einer regulären Tauglichkeitsprüfung (Musterung) durch die Bundeswehr wäre Ursula womöglich durchs Rost gefallen. Wenn man allerdings die Berliner Schleichwege über die Politik kennt, kann man heutzutage dennoch an die Front gelangen. Als Spross aus einer Familie des politischen Hochadels kennt sie die Trampelpfade und weiß, dass diese heldenhafte Kämpferposition an der Front eine wesentliche Voraussetzung für die alsbaldige Besteigung des Kanzlerthrons ist.

Damit sie über die kommenden zwei Jahre, bis zu einem möglichen Wechsel auf den Kanzlersessel, nicht aus den Schlagzeilen kommt, muss sie jetzt ordentlich Zoff im Heer veranstalten. Nur dieses Spektakel garantiert ihr die nötige Aufmerksamkeit in den Medien. Unter diesem Aspekt muss man die revolutionären Wahnvorstellungen Änderungsideen für den Bereich „Mord und Totschlag“ im Staatsauftrag betrachten. Hier müsste es schon mit dem Teufel zugehen, sollte sie nicht mit der bereits erlangten "Kompetenz" aus den Bereichen Arbeit, Soziales und Familie anständig punkten können. Dazu muss man nur einige stets wiederkehrenden Konzepte aus ihrer vorherigen Tätigkeit auf die Bundeswehr transponieren. Nichts anderes passiert derzeit. Zusätzlich gibt es noch einige weitere Aspekte, die der Betrachtung lohnen.

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Kultur gegen Krieg. Kritische Anmerkungen zur sog. Sicherheitskonferenz

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von Wolfgang Blaschka, München


100 Jahre nach dem Beginn des Ersten Weltkrieges und 75 Jahre nach dem Beginn des Zweiten fällt den Regierungsvertretern und "Sicherheits"-Politikern, den Generälen und Rüstungslobbyisten nichts anderes ein, als ihre imperialen Interessen mit Waffengewalt durchzusetzen. Seit 50 Jahren propagieren sie ihre Kriegslogik im Auftrag der Kapitalbesitzer aus den reichen und mächtigen Industriestaaten des Nordens - Anfang Februar 2014 auch in München, ursprünglich als Wehrkundetagung, heute als "Sicherheitskonferenz".


Was sie unter Sicherheit verstehen, ist für abertausende Menschen der Tod, für viele Länder die Eskalation von Chaos und Zerstörung. Denn Bomben schaffen keinen Frieden. Der wäre aber geschäftsschädigend, denn Krieg ist ihr Geschäft. Sie agieren als militärischer Arm der kapitalistischen Globalisierung. Die NATO-Staaten schwangen sich zur Nordatlantischen Terror-Organisation auf und missachten Völkerrecht und UN-Charta, Menschenrecht genauso wie jegliche Vernunft. Ihrer Kriegsbegründungslügen sind Legion.

In Wahrheit tauschen sie sich nur darüber aus, in welchen Konflikt sie "eingreifen", welche unbotmäßige Regierung sie wegbomben und welche "Koalitionen der Willigen" sie jeweils eingehen wollen, um ihre geostrategischen Ziele zu erreichen, um Marktzugänge, Ressourcen und Handelswege zu sichern und den Globus bis in den letzten Winkel ihrer ungerechten Weltwirtschaftsordnung zu unterwerfen. Ihr Weltbild ist rassistisch und menschenverachtend. Was für sie einzig zählt, ist der Profit. Dafür gehen sie über Leichen.

 

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Ein Interview mit Prof. Ilan Pappé über die Notwendigkeit einer Einstaatenlösung

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„Wir können uns nicht den Luxus leisten, länger zu warten, da die Zerstörungsmaschinerie vor Ort keinen Tag lang still steht“

Gespräch mit Ilan Pappé


Florent Barat: Ilan, du bist ein Historiker; du hast zahlreiche Bücher veröffentlicht, unter ihnen das berühmte und für einige Menschen kontroverse Buch: „Die Ethnische Säuberung Palästinas“ (2006). 2007 bist du nach England umgezogen, wo du augenblicklich an der Universität von Exeter Geschichte lehrst. Du bist ein Teil dessen, was einige „die neuen Historiker“ nennen, die eine neue Analyse und eine neue Narrative der Geschichte des Zionismus und Geschichte der Errichtung Israels geben. Du hast einige radikale Positionen gegen den Staat Israel eingenommen. Warum und wann hast du dich entschieden, auf Seiten der Palästinenser zu stehen? Und was waren die Konsequenzen für dich als Israeli?


Ilan Pappe: Den Standpunkt zu solch einem wichtigen Problem zu ändern, bedarf einer langen Reise. Es geschah nicht an einem Tag und nicht aufgrund eines Ereignisses. Ich habe in einem meiner Bücher, „Out of the Frame“, diese Reise vom Zionismus zu einer kritischen Position gegenüber dem Zionismus beschrieben. Wenn ich ein prägendes Ereignis wählen müsste, das meinen Standpunkt auf dramatische Weise geändert hätte, so wäre dies der Angriff der Israelis auf den Libanon im Jahre 1982. Für uns, die wir in Israel aufgewachsen sind, war dies der erste nicht-einvernehmliche Krieg, der erste Krieg, der ein Krieg der eigenen Wahl war. Israel war nicht angegriffen worden. Israel griff an. Dann kam die erste Intifada. Diese Ereignisse öffneten vielen Menschen die Augen auf verschiedene Weise, die bereits schon einige Zweifel an dem Zionismus hatten, an der geschichtlichen Version, die wir in der Schule gelernt hatten.
 
Es ist eine lange Reise und wenn du sie auf dich nimmst, dann wirst du mit deiner eigenen Gesellschaft konfrontiert, sogar mit deiner eigenen Familie und es ist keine schöne Position, in der du dich befindest. Menschen, die Israel kennen, wissen, dass es eine intime und dynamische Gesellschaft ist, so dass du es, wenn du dagegen bist, in jeder Phase deines Lebens zu spüren bekommt. Ich glaube, dass ist einer der Gründe, weshalb es für Menschen wie mich etwas länger dauert, an den Punkt zu gelangen, wo du sagst, es gibt kein Zurück: du musst dich diesen Ansichten anschließen, welche Konsequenzen das auch immer mit sich bringt.

 

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Prosperität versus Hegemonie

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von John V. Walsh


China hat seine Ziele sehr unmissverständlich festgestellt. „Eine angemessen wohlhabende Gesellschaft bis 2020“ ist das erste Ziel und „ein starkes sozialistisches Land bis 2049“ das zweite. Aber das ist vielleicht zu einfach: Chinas Führung möchte, dass ihr Volk einen Lebensstandard erreicht, der auf derselben Ebene liegt wie der in den entwickelten Ländern des Westens. Und gemeinsam mit der Wiederherstellung und Erhaltung der Souveränität war das der Hauptteil des chinesischen Programms seit 1949 – mindestens. Chinas große historische Leistung ist, hunderte Millionen aus der Armut gehoben zu haben, was für den größten Teil der Ausrottung der Armut in der jüngeren Vergangenheit steht. Von dieser Leistung ist im Westen kaum die Rede.

Bedenken Sie die einfachen Auswirkungen dieser Gegebenheit. China verfügt über eine Bevölkerung von 1,36 Milliarden, die Vereinigten Staaten von Amerika haben 320 Millionen Einwohner. Wenn also China ein BIP (Bruttoinlandsprodukt) pro Einwohner entsprechend dem der Vereinigten Staaten von Amerika erreichen soll, dann muss sein gesamtes BIP über viermal so hoch sein wie das der Vereinigten Staaten von Amerika. Vier Mal.

Wie wir zumindest seit Thukydides wissen, fließt die militärische Macht aus der wirtschaftlichen Stärke. Das gilt auch für die „weiche“ Macht, wissenschaftliche Forschung und technische Errungenschaften und Leistungsvermögen. (Letzte Woche brachte USA Today einen Bericht über das rapide Wachstum im Bereich von neuen und originalen Patenten in China, der das Pentagon alarmierte.) Das Anwachsen der wirtschaftlichen Stärke Chinas schließt daher das Tor für die globale Vorherrschaft der Vereinigten Staaten von Amerika. Die einzige Möglichkeit für die Vereinigten Staaten von Amerika, die Hoffnung auf diese Hegemonie aufrecht zu halten, besteht darin, dass China den Kurs ändert und einen niedrigeren Lebensstandard akzeptiert. China wird jedoch nicht freiwillig einen Zweite-Klasse-Status akzeptieren. Fürs erste ist eine solche Zukunft nicht gerecht, und auch die Chinesen werden sie nicht als gerecht betrachten oder akzeptieren. Zum Zweiten verlangt eine derartige Kursänderung, dass ein kultiviertes, begabtes und entschlossenes Volk mit einer großen Kultur ein Alltagsleben akzeptiert, das weniger aussichtsreich ist als das, das die entwickelte Welt genießt.

 

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MARKUS LANZ: Fass die Sahra, Markus. Fass!

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von Ulrich Gellermann / RATIONALGALERIE


So eine schöne große Frau, denkt sich der Moderator, warum habe ich die nicht abgekriegt? Und für einen Moment wird ihm bewusst, was er ist: Ein billiger Schwätzer, eine intellektuelle Eintagsfliege, einer, der dieser Frau im roten Kleid nicht das Wasser reichen kann. Und weil das so ist, sagt sich der Markus Lanz, mache ich die Sahra Wagenknecht jetzt fertig. Denn bisher, wann immer er sich in seinen Diskussionsrunden mit der Bundestagsabgeordneten auf ein Gespräch eingelassen hatte, ist er mit eingezogenem Schwanz nach Hause gegangen. Zuletzt in einer Debatte um die Millionärsteuer nahm er zwar die Brechstange und fragte, ob denn sie selbst oder noch mehr Oskar Lafontaine verblödet wären, aber auch in dieser Runde war er mal wieder nur peinlich.

Markus Lanz weiß was er tut: Als Moderator beim ZDF bekommt er jährlich 1.248.000 €. Seit Oktober 2012 moderiert er "Wetten, das...?" und erhält dafür jährlich weitere 128.000 €. Mit der Talkshow "Markus Lanz" steckt er nochmal 250.000 € jährlich ein. Wieviel Millionen aus seiner Produktionsgesellschaft "Mhoch2" in seine Taschen fließen, ist nur zu vermuten. Wer solche Summen einsackt, der hat was zu verteidigen. Also ran an die Sahra, mit dem Klassiker-Instrument des Talk-Show-Diktators, der stupiden Ja-Nein-Frage: "Raus oder rein?" - "Euro - Ja oder Nein?" Flankiert von der Totschlagfrage "Ja, was ist Europa?" Und als diese Frage tatsächlich nicht in zwei Sekunden beantwortet wird, schiebt der öffentlich-rechtliche Rammbock hinterher: "Sagen Sie’s mal!"

 

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Götzendämmerung: ADAC und WELTBILD in der Sinnkrise

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von Ulrich Gellermann / RATIONALGALERIE


Niemand soll sagen, dass die zeitgleiche Lügenkrise des ADAC und die Insolvenz des katholischen Weltbild-Verlages keinen inneren Zusammenhang hat. Beide Glaubensgemeinschaften handeln mit Engeln. Der ADAC mit jenen gelben Engeln, die den Autofahrern von kaputten Autos zu heilen Gefährten verhelfen. Der Weltbild-Verlag handelt letztlich mit jenen himmlischen Heerscharen, die den Gläubigen eine Heiligkeit vermitteln, die vom kaputten Glauben zu einer heilen Welt führen. Im Zentrum der ADAC-Glaubenslehre steht die Mobilität, im Mittelpunkt katholischer Überzeugungen steht ebenfalls die Beförderung: Vom schlechten Diesseits in ein besseres Jenseits. Wer nun aber sagt, der Weltbild-Verlag sei mit seinen fünf Millionen Kundenadressen viel kleiner als der ADAC mit seinen 18 Millionen Mitgliedern, der vergisst leichtfertig, dass hinter dem Verlag die 24 Millionen Mitglieder der katholischen Kirche in Deutschland stehen. Auch, dass in beiden Vereinen die Mitglieder nichts zu sagen haben, spricht für Zusammenhänge.
 

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Obamas Lügen, NSA-Spitzel und die Söhne der Freiheit

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.. werdet ihr gefährliche Freiheit oder friedliche Sklaverei wählen?


von John W. Whitehead


„Alle Regierungen werden von Lügnern geführt.“ – Independent-Journalist I.F.“Izzy“ Stone

Präsident Obama hat es mit einzigartiger Unterstützung durch den Kongress und die Gerichte geschafft, die Verfassung durch wiederholte Missbräuche, Attacken und Umgehungen durch den Fleischwolf zu drehen.

Das ist nichts neues, wie ich in meinem Buch "A Government of Wolves: The Emerging American Police State" (Eine Regierung von Wölfen: Der aufkommende amerikanische Polizeistaat) dokumentiert habe. Wie auch immer, mit seiner neulichen Rede zur NSA – einem berauschenden Cocktail aus Lügen, Verschleierungen, Widersprüchen und orwell’schem Doppelsprech – hat Obama es auch geschafft, die Geschichte unseres Landes zu pervertieren und propagandistisch zu verwerten, beginnend bei Paul Revere und den Söhnen der Freiheit, indem er deren Leistungen für die Sicherung unserer Freiheiten mit der Überwachung durch die NSA auf eine Ebene stellte. Ehrlich gesagt, George Orwells Winston Smith, der die Nachrichtenmeldungen für den Großen Bruder und das Wahrheitsministerium neu schrieb, hätte die Geschichte nicht besser umschreiben können, um der Parteilinie zu dienen.
 

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Das rechte Wort zur NATO: Auflösung! .. Gregor Gysi gibt den Völkern neue Signale

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von Ulrich Gellermann / RATIONALGALERIE


Alle lieben Gregor Gysi, na gut, vielleicht Angela Merkel nicht. Aber sonst kann kaum eine Talkshow an ihm vorbei. Immer charmant, immer witzig und schlagfertig. Und die wenigen, die den Entertainer der Linkspartei nicht mögen, die sind vom Neid geritten. Doch während bis gestern manche amüsierte Betrachter den Gregor nur für einen heiteren Linken allgemeiner Provenienz gehalten haben, erkennt eine erstaunte Öffentlichkeit nun den tiefen Denker, den Mann für´s Große, den wahren Welten-Grübler und überwältigenden Internationalisten. Denn Gregor Gysi will die NATO auflösen! Jetzt mag diese oder jener denken: Kenn ich schon, die Linkspartei will doch schon die ganze Zeit aus der NATO raus, was soll daran neu sein? Falsch. Das neue Gysi-Wort heißt nicht AUSTRITT, es heißt AUFLÖSung.

Der Vordermann der Linkspartei sagt klar und über den Tag hinaus zur bisherigen Linie seiner Partei, die nur den kleinteiligen "Austritt" aus der NATO will: "Das ist mir zu national gedacht. Das hieße ja, die NATO bleibt wie sie ist, nur Deutschland nimmt nicht mehr daran teil." Da isser, der InterNATiOnalist. Obwohl, das hätte er auch früher sagen können. Vor diesen dummen Parteiprogrammen der LINKEN, die immer nur vom Austritt schreiben. Denn für Gysi ist klar: Wenn die Deutschen aus der NATO träten, würden die anderen in der NATO machen, was sie wollten! Vielleicht gar einen Krieg, in Afghanistan oder in Libyen, oder so. Nee, nee, man darf die USA oder die Engländer und Franzosen auf keinen Fall alleine lassen!
 

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Die digitale Kränkung des Sascha Lobo, oder: Das Internet auf Abwegen

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von Peter A. Weber


Ich habe mir bei meiner täglichen TV-Dosierung eine interessante Anregung zum Diskurs in diesem Forum geholt. Im Beitrag „Die digitale Kränkung“ von 3sat Kulturzeit vom 20.1.2014 wurde das Outing des deutschen Vorzeigebloggers Sascha Lobo behandelt. Er fühlt sich von seinem eigenen Ziehkind, dem Internet, verraten und verkauft. Kulturzeit hatte eine per Bild übertragene Kurzdiskussion mit Sascha Lobo und dem Publizisten und Wissenschaftler Evgeny Morozov arrangiert. Meine Diskurseröffnung beginne ich mit dem entsprechenden Einführungstext (Quelle: 3sat)



Die digitale Kränkung

Sascha Lobo vs. Evgeny Morozov


„Das Netz ist kaputt, sagt Internetforscher Sascha Lobo, alle Versprechungen auf Freiheit hat es enttäuscht. Wer das geglaubt hat, hing einer Ideologie an, antwortet Evgeny Morozov, ein anderer Internetforscher. Die Unternehmen, die das Internet betreiben, seien immer schon skrupellos gewesen. Wer hat nun recht?

Das Internet vernetzt die Welt, schafft mehr Demokratie, Emanzipation und Freiheit. Mit diesen Versprechungen haben uns Computer-Revolutionäre wie Steve Jobs einst in die digitale Zukunft gelockt. Doch ist das Internet als Freiheitsmedium eine Illusion? Heute geben Staaten, Geheimdienste und Konzerne den Takt im digitalen Zeitalter vor.

Die Enthüllungen Edward Snowdens haben offenbart: Das Internet ist kaputt. Mit dieser These tritt Sascha Lobo in den Ring. Der Mann, der sich stets der Technik-Euphorie verschrieben hat, leistet nun Abbitte, fühlt sich vom Internet gekränkt und verletzt. Die Reaktion ließ nicht lange auf sich warten. Sie kam von Evgeny Morozov, Harvard-Professor und Internet-Kritiker. Er meint, dass Lobo einem intellektuellen Handycap erliege - dem "Internetzentrismus". Das Internet an sich gebe es nicht, meint Morozov. Vielmehr verschleiere der Begriff eine Ideologie, die uns den Glauben an die Politik nimmt.

Geld aus Daten gewonnen

Teilen, um die Welt zu verbessern - so schallt es aus dem Silicon Valley. Doch dieses Heilsversprechen habe uns in eine Gegenwart geführt, in der aus Daten Geld gemacht wird, Konsum anstelle von politischer Beteiligung steht. Das Gerede vom Internet hilft allein großen Konzernen, so Morozov. Die Debatte zwischen Morozov und Lobo ist mehr als nur ein Schlagabtausch von Profilneurotikern. Es geht um die Frage, wem wir die Gestaltung unserer Zukunft überlassen wollen: dem demokratischen Gemeinwesen oder den Eigeninteressen des Silicon Valley?“


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Gysi, EU und NATO: „Rechts um!“ Richtung Europa

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von Hannes Hohn


Die Zeit der Harmonie in der Linkspartei scheint wieder einmal vorbei zu sein. Die bevorstehenden Europawahlen haben für neuen Zoff in der LINKEN gesorgt. Wie fast immer war es aber weder die Basis noch die Parteiführung, die mit strittigen Positionen hervortraten, sondern Fraktionschef Gregor Gysi. Er attackiert die gültigen Positionen in der Europa-Politik der LINKEN. Ehe wir zum Inhalt seiner Kritik kommen, einige Bemerkungen zur Vorgehensweise Gysis.

Die Art und Weise seines Agierens, Positionen öffentlich zu machen, die in Widerspruch zum Programm und Beschlüssen der Partei stehen, ist in doppelter Hinsicht aufschlussreich. Zum einen zeigt sie, wer in Wahrheit die Partei führt: nicht die Vorsitzenden oder der Vorstand, sondern die Fraktion bzw. Gysi selbst als der große Zampano. Sein Vorgehen offenbart, was Beschlüsse und Programme in der LINKEN wirklich wert sind - nicht mehr als das Papier, auf dem sie stehen.

Natürlich kann und muss jedes Mitglied das Recht und die Pflicht haben, sich zur Politik der eigenen Organisation zu äußern, auch und gerade, wenn es um Kritik daran geht. Und natürlich kann und muss das auch von führenden Mitgliedern erwartet werden. Doch es ist ein Unterschied, ob diese Kritiken intern geäußert werden, um eine inhaltliche Klärung in der Organisation zu bewirken und die Mitgliedschaft darin aktiv einzubeziehen, oder ob sie - quasi über den Kopf der Organisation hinweg - über die bürgerlichen Medien lanciert werden und über diesen Weg die eigene Partei unter Druck gesetzt wird. Dieses Vorgehen Gysis ist aber genau das, was der LINKEN oft sehr geschadet und ihr den Ruf eines „zerstrittenen Haufens“ eingebracht hat. Angesichts dieses neuen Medien-Coups von Gysi erweisen sich die Versicherungen, dass die LINKE ihre Grabenkämpfe überwunden habe, nur als Pfeifen im Walde.

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Ukraine: Weder Berlin noch Moskau, sondern proletarischer Internationalismus!

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von Dave Stockton


Im letzten Monat hielten Tausende den Unabhängigkeitsplatz der ukrainischen Hauptstadt Kiew besetzt. Ihre Proteste wurden durch Präsident Viktor Janukowitschs Entscheidung ausgelöst, die Beitrittsverhandlungen mit der Europäischen Union auszusetzen.

Es war durchgesickert, dass die EU bei diesen Verhandlungen neoliberale Reformen verlangt hatte, wie aktuell für Griechenland oder wie sie 1992 Russland in Form von Jelzins Schocktherapie betroffen hatten.

Die Auswirkungen in Form von Massenarbeitslosigkeit, Inflation und drastischen Kürzungen von Sozialleistungen hätten v.a. den Ostteil der Ukraine bedroht, in dem überwiegend russisch gesprochen wird. Dort befand sich auch ein Zentrum der Schwerindustrie der früheren Sowjetunion. Das ist das Kerngebiet für Janukowitschs Einfluss und dessen Flügel der Kapitalistenklasse, der sich aus vormaligen Partei- und Staatsbürokraten zusammensetzt und durch Privatisierung von Betrieben reich wurde. Sie könnten jedoch der Konkurrenz aus dem Westen ungeschützt kaum standhalten.

Der konkurrierende Flügel der herrschenden Klasse, der im ukrainisch sprechenden West- und Mittelteil sitzt, will den Großteil dieser Industrie, den er den „Rostgürtel“ nennt, verschrotten. Stattdessen erhoffen sie sich eine Funktion als lokale Vermittler von billigen ukrainischen Arbeitskräften, wenn deutsches Kapital ins Land strömen würde.

 

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Suchen ohne Finden, Finden ohne Suche - Harmonie der Suche

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von Stefan Posselt / via faszinationmensch.com/


Dem Fortschritt sei Dank, ohne ihn gäbe es das Internet nicht und ohne das Internet gäbe es nicht die Möglichkeit zahlreiche Weltsichten, Ansichten, Meinungen, Theorien, gute und schlechte Ratschläge, Wahrheiten und Widerlegungen, Bilder, Geschichten, neue Kontakte, … zu finden und zu entdecken. Die verfügbare Informationsmenge explodiert exponentiell, das ganze Leben wird beschleunigt, wird oberflächlicher und tiefgründiger. Für jede Theorie und Anschauung finden sich Belege und Gegenargumente, kulturelle und historische Eigenheiten vermischen sich. Alles wird angezweifelt und bestätigt, millionenfach Wahrheiten propagiert und Lügen entlarvt.

Mit der gleichen Beschleunigung scheint die „Bewusstwerdung“ der Menschen voran zu schreiten, mehr und mehr Menschen folgen ihrer Intuition und stellen gewohnte Denk- und Lebensweisen auf den Prüfstand, erkennen neue Zusammenhänge und lösen alte auf. Ratgeber und „Gurus“ für bessere und erfüllte Leben, für mehr Erfolg oder weniger Stress und alle weiteren Facetten unseres täglichen Lebens oder der unsterblichen Seele geben Hilfestellung für jedes Problem oder verwirren durch widersprüchliche Denkweisen. Wie soll sich MENSCH da zurecht finden, seine Wahrheit(en) finden? Wie mit all den Informationen umgehen, die unbewusst auf einen einströmen oder die bewusst gesucht und gefunden werden können? Sich Treiben-Lassen mit den Strömungen oder aktiv auf die Suche gehen? Ist diese „Polarität der Suche“ eine andere Ausdrucksform der Frage des Lebens, kann MENSCH den „Sinn des Lebens“ finden oder wird er von ihm gefunden?

 

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Cayman Islands - Ein sonniger Ort für Ihr Geld

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von Eric S. Margolis


Grand Cayman: Als Christoph Kolumbus 1503 diese abgelegene Inselgruppe zwischen Jamaica und dem mexikanischen Yukatan entdeckte, waren deren einzige Bewohner Krokodile, Schildkröten, Leguane und Insekten. Er gab ihr den Namen Las Tortugas.

Es dauerte nicht lange, bis Tortugas zum berüchtigtsten Schlupfwinkel der Piraten in den Westindischen Inseln wurde, von dem aus diese Jagd machten auf spanische Schatzflotten, die von Panama nach Kuba segelten – auf der legendären Seeroute, die als die Spanische Hauptroute bekannt war.

Sir Francis Drake tauchte hier 1586 auf und führte eine Flotte von 23 Freibeutern (von der Regierung genehmigte Piraten) an, welche Jagd auf spanische Händler machten. Vier Jahre danach wurde Tortuga zur britischen Kolonie Cayman und ist dies bis heute geblieben.

Als ich 1979 Cayman zum ersten Mal besuchte, hatte es nur 10.000 Einwohner. Es gab ein bescheidenes Hotel für Sporttaucher, das Galleon Beach. Dichte Sturmwolken blutrünstiger Moskitos machten es unmöglich, nach der Abenddämmerung aus dem Hotel zu gehen. Jeder, der das ohne einen DDT-Rauchtopf tat, wäre bei lebendigem Leib gefressen worden.

Zwei Dinge passierten, die Cayman aus einer Insektenhölle in den zweitwichtigsten Steuerhafen nach der Schweiz und in das fünftgrößte Bankzentrum verwandelten:

 

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US-Leader: Sie meinen es nicht gut

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von Sheldon Richman

 

Amerikaner haben ein eigenartiges Bedürfnis zu glauben, dass ihre „Führer” es gut meinen. Und das nirgendwo mehr als in der Außenpolitik. Sogar wenn der Horror mancher Regierungsoperation bekannt wird (nachdem diese üblicherweise vor den Amerikanern geheim gehalten wird), werden ernste Experten und Altpolitiker über unbeabsichtigte Konsequenzen und den Nebel des Krieges herumschwadronieren, während sie mahnen, keine „sinnlosen“ Schuldzuweisungen vorzunehmen. Typischerweise ist der schwerste Vorwurf gegen die für eine Kalamität Verantwortlichen der Inkompetenz, und auch das nur selten.

Wenn man allerdings das blutige Register der Regierung der Vereinigten Staaten von Amerika im Bereich der Außenpolitik verfolgt, dann kommt man nur sehr schwer auf den Gedanken, dass die lange Spur von Tod, Chaos und Verwüstung etwas anderes ist als das Ergebnis von Bösartigkeit bei der Verfolgung politischer und wirtschaftlicher Interessen.

In einem vor kurzem erschienenen Artikel beschreibt der ehemalige Produzent der TV-Sendung "60 Minutes", Barry Lando, den Horror, der von amerikanischen Regierungsvertretern über das irakische Volk gebracht wurde, beginnend 1990 unter der Administration von George H.W. Bush. Regierungsvertreter begannen eigentlich schon lange davor, das Leben der Iraker zur Hölle zu machen, wie Lando in seinem Interview mit Scott Horton diskutiert. Die Regierung der Vereinigten Staaten von Amerika (insbesondere die CIA) trugen nicht nur dazu bei, Saddam Hussein an die Macht zu bringen, sie lieferten ihm die Mittel und die Geheimdienstinformationen für den Einsatz von chemischen Waffen in seinem Angriffskrieg gegen den Iran in den 1980ern. (Die Iraner haben das nicht vergessen.) Das geheime Einverständnis mit Saddam ging weiter bis zum Zeitpunkt, als er nach Kuwait einmarschierte, wobei Regierungsvertreter der Vereinigten Staaten von Amerika nachhalfen, dass es dazu kam, indem sie auf beiden Seiten des Konflikts die Fäden zogen.

 

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Nein danke! Verweigerung als Gegengift

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von René W.

 

"Nein danke" sagen heißt: aktiv faul zu sein. Hervorkommen aus der Ecke des Produzierens und Konsumierens, in die wir gedrängt wurden. Muße beanspruchen. Also vergiss "Comfort" und komm raus aus dieser Ecke, komm vor!

Die Verweigerung ständigen Fleißes, fortwährender Betriebsamkeit und ewigen Konsums schafft erst jene Muße, welche eigene Ideen gebiert. Beschäftigt sein, keine Zeit haben, das gilt heute als Normalität. Sind wir es selbst, welche die Normen festlegen, die Standards setzen?

Dabei ist Beschäftigung an sich nicht "gut" oder "schlecht", wie auch Faulheit keines von beiden ist. Erst durch das Übermaß von Beschäftigung wie auch von Faulheit kann Schlechtes entstehen.

Das Übermaß an Beschäftigung versus der Mangel an Faulheit sind Symptome einer profitorientierten Gesellschaft. Hier wird das Lebendige und Natürliche einem Abstraktum geopfert. Dem Anhäufen von Gütern und Geld.

Dabei entstehen Paradoxien. Der Mensch wird beschleunigt, legt weitere Strecken zurück. Aber seine eigentlichen Ziele, seine Primärbedürfnisse zu befriedigen, erreicht er nicht schneller oder qualitativ besser. Im Gegenteil. Das öffentliche und individuelle Verkehrs- Unwesen degradiert die Teile seines Körpers, welche eigentlich für die Fortbewegung zuständig sind. Sein Bewegungsapparat ist immer mehr entlastet. Bewegung erfährt der moderne Mensch immer weniger durch seine Füße, und immer mehr durch seinen Popo.

 

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Du hast keine Wahl. Entscheide Dich!

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von René W.

 

Ich bin ein freier Wähler zwischen von Experten berechneten Möglichkeiten. Die Leberwurst sagt: "Du darfst!" und wartet auf meine gehorchende Entscheidung. Ich habe keine eigene Sprache. Sie hat mich. Ich sammle Informationen. Ich jage Erfahrungen, die mir immer voraus sind. Ich kann nichts erfahren, behalten und sein. Ich muss immer lernen. Dadurch lerne ich nichts und nie aus.

In der Schule habe ich gelernt, die Gegenwart der Zukunft zu opfern. Ich kann nichts richtig, bin aber zu allem zu gebrauchen.

Ich selbst bin nichts, mein Mittelwert ist alles. Ich habe keine Vorurteile. Ich bestehe aus ihnen. Der Verkehr ist geregelt.

Die Natur ist ein System. Meine Entscheidungen sind meine. Ich will, was ich muss. Ich darf nicht, was ich soll.

Mein Gewissen ist eine sanktionsfähige Normen- Kontroll- Behörde. Ich warte nicht darauf, dass die Verhältnisse menschlicher werden.

Ich selbst werde verhältnis- mäßig. Es gibt kein richtiges Leben im falschen. Also auch kein besseres Leben als ein falsches.

Das Leben ist falsch.

 

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Das große Geld hinter dem Krieg: der militärisch-industrielle Komplex

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Mehr als 50 Jahre nach Präsident Eisenhowers Warnung befinden sich die Amerikaner in fortwährendem Krieg


von Jonathan Turley


Im Januar 1961 nahm der Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika Dwight D. Eisenhower seine Abschiedsrede zum Anlass, das Land vor dem zu warnen, was er als eine seiner größten Bedrohungen betrachtete: vor dem militärisch-industriellen Komplex, bestehend aus militärischen Kontraktoren und Lobbyisten für die endlose Fortsetzung des Krieges.

Eisenhower warnte, dass „ein immenses militärisches Establishment und eine ausgedehnte Rüstungsindustrie“ sich als eine verborgene Kraft in der Politik der Vereinigten Staaten von Amerika herausgebildet haben und die Amerikaner „nicht versäumen dürfen, deren schwerwiegende Auswirkungen zu erkennen.“ Diese Rede wird wohl Eisenhowers mutigster und prophetischster Moment gewesen sein. Fünfzig und ein paar Jahre später finden sich die Amerikaner in dem, was wie ein endloser Krieg aussieht. Wir hören nicht eher auf, unsere Einsätze im Irak herunterzufahren, als Führer eine Intervention in Libyen oder Syrien oder im Iran fordern. Während endloser Krieg endlose Verluste für Familien mit sich bringt und immer weiter steigende Budgets, steht er auch für endlose Profite für einen neuen und größeren Komplex aus Geschäfts- und Regierungsinteressen.

Der neue militärisch-industrielle Komplex wird betrieben mit einem zweckdienlich verschwommenen und unsichtbaren Feind: dem Terroristen. Der ehemalige Präsident George W. Bush und seine Berater bestanden darauf, gegen Terrorismus gerichtete Maßnahmen als „Krieg“ zu bezeichnen. Diese konzertierte Bemühung von Führern wie dem ehemaligen Vizepräsidenten Dick Cheney (selbst ehemaliger Vorstand des Verteidigungskontraktors Halliburton) war nicht eine leere rhetorische Übung. Ein Krieg würde nämlich nicht nur die Befugnisse des Präsidenten maximieren, sondern er würde auch die Budgets für Militär und Heimatlandbehörden maximieren.

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Ariel Scharon: Der Schlächter von Beirut vor dem höchsten Gericht

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Von Evelyn Hecht-Galinski  / Kommentar vom "Hochblauen"


"de mortuis nil nisi bene". Dieser Satz, der immer wieder falsch übersetzt und gedeutet wurde, besagt nur, von den Toten nur auf gute Weise zu sprechen. Kann man wirklich in guter Weise von Kriegsverbrechern und Mördern, sprich Massenmördern sprechen? Wenn die Toten böses getan haben, dann muss man vom Bösen ihrer Taten sprechen und darf die Bosheit ihrer Taten weder vergeben, noch vergessen. Das schuldet man in diesem Fall den Opfern von Qibya, Jenin, Sabra, Schatila und vielen anderen Massakern an Palästinensern. Was geht mir durch den Kopf, wenn ich die Würdigung eines Kriegsverbrechers und Schlächters von Sabra und Schatila durch Politiker und in Nachrufen lese?

Ich denke an die schrecklichen Bilder, die ich mit eigenen Augen im Libanon sah, wo ich diese Lager besuchte. Noch heute vergesse ich nicht die Verzweiflung der Professorin, die über ihre gemetzelten Studenten trauert und deren Gräber pflegt. Andere Opfer liegen verscharrt auf einer Wiese in einem Massengrab und können daher von ihren Angehörigen nicht mehr individuell betrauert werden. Selten habe ich so viel Leid und Elend gesehen wie auf meiner Libanon-Reise 2012. Ich berichtete damals darüber in der NRhZ. (zum Artikel)

Wie ist es möglich, dass eine deutsche Bundeskanzlerin den Kriegsverbrecher, dessen Sarg eigentlich noch nach Den Haag gehört, als einen "israelischen Patrioten, der sich große Verdienste um sein Land erworben hat", würdigt?

 

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Al-Qaidas Rückkehr

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von Eric S. Margolis


Wie wurde al-Qaida, eine kleine antikommunistische Gruppe in Afghanistan mit nicht mehr als 200 aktiven Mitgliedern im Jahr 2001, eine angeblich weltweite Bedrohung? Wie ist es möglich, dass al-Qaida über den ganzen Mittleren Osten, Nordafrika und jetzt über einen großen Teil Schwarzafrikas verbreitet ist? Das, nachdem die Vereinigten Staaten von Amerika über eine Billion Dollar ausgegeben haben, um al-Qaida in Afghanistan und Pakistan auszumerzen?

Die Antwort ist einfach. Als eine Organisation und Bedrohung existiert al-Qaida kaum. Aber als Namen wurden al-Qaida und „Terrorismus“ zu einer praktischen Universalbezeichnung des Westens für bewaffnete Gruppen, die westlichen Einfluss, Korruption oder Repression in Asien und Afrika bekämpfen. Al-Qaida ist nirgends – aber überall.

Sucht eine Rebellengruppe Publizität, dann ist ein Treueschwur an die schattenhafte Nirgendwo-al-Qaida der schnellste Weg.

Nehmen Sie den Irak, wo derzeit in der Provinz al-Anbar der Kampf zwischen der schiitischen Regierung und sunnitischen Milizen tobt. Interessanterweise hat der Sunnitenaufstand seinen Mittelpunkt in Fallujah, das von Marinesoldaten der Vereinigten Staaten von Amerika fast flachgelegt wurde und mit Urangranaten und verbotenem weißem Phosphor zerfetzt, als schreckliche Warnung an die Iraker, die sich wehrten.
 

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Mutti der Kompanie: Bundeswehr soll familienfreundlicher werden

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von Wolfgang Blaschka, München


Nachdem sich Mutti Merkel nicht um alles kümmern kann, hat sie leyenweise die Ursula als Dienstherrin über die Bundeswehr delegiert, bevor die dereinst ihre Nachfolgerin werden kann. Nachdem Frau Beimer aus der Lindenstraße nicht mehr als Mutter der Nation zur Verfügung steht, musste anderweitig für Ersatz gesorgt werden. Wer wäre da besser geeignet als die zweite Frau im Staate mit eingebauter wetterfester Stahlhelmfrisur? Den Soldaten und Soldatinnen soll es eine Freude bereiten und ein Pin-Up im Spind wert sein. Endlich bekommen sie einen ordentlichen, familienverträglichen Job mit Gleitzeit, Teilzeit, Elternzeit, mit dreizehntem Monatsgehalt und Weihnachtsgeld, Schlechtwetterzulage und vielleicht demnächst sogar zivileren Umgangsformen. Ein Job wie jeder andere, nur eben besser. Gerade für Eltern und solche, die es werden wollen. Vorausgesetzt, sie haben ein Faible für Strampelanzüge in olivgrün.

 


Vorbei die Zeiten, als der Spieß die Mannschaftsdienstgrade ruppig anraunzen konnte: "Schütze Meyer, Hand vom Sack!" Künftig könnte es heißen: "Ach, wären Frau Gefreite mal eben so nett, die Munitionskiste nach vorne zu tragen?" Aber gern doch. "Wenn Sie mir Ihren Helm kurz ausborgen wollten, es regnet. Ich möchte mir ungern meine Frisur ruinieren". Schon wäre das Arbeitsklima so attraktiv, dass an Schnuppertagen selbst hartgesottene Taliban in die Dienste der Besatzerarmee eintreten würden, sofern neben dem Haarnetz nach der Dienstvorschrift auch ein Bartnetz zulässig wäre. Da wäre Musik drin in der Vision einer durchhumanisierten Armee, die noch dazu mit umweltfreundlichen 3-Liter-Panzern patrouillieren würde, um die kahlen Hochebenen ihrer Besatzungsterritorien nicht zu zerklüften. Kuscheln am Hindukusch! Mit tuffigen Wattebällchen. Zumindest aber mit lustigen Luftballon-Spielen im Tarnnetz auf deutschen Kasernenhöfen.

 

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Nationalspieler voll im Kommen, Homos sind keine Weicheier

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von Wilfried Kahrs / QPress

 

A0HAP3sCUAAuVqc.jpg_largeBallerburg: Ein Coming-out nach dem andern. Langsam kommen wir bei dieser Entwicklung einfach nicht mehr mit. Betrachtet man sich die Intensität der Debatte um die Tatsache, dass es auch Schwule im Fußballbetrieb gibt, scheint dies enorm am Weltbild (nein, nicht das insolvente Weltbild) einiger Menschen zu rütteln. Die Tatsache selbst ist nicht sonderlich bemerkenswert, denn auch hier kann man die normale Latte der Statistik anlegen. Umso erschreckender allerdings, welchen Raum die öffentliche Diskussion um diesen Zustand einnimmt. Da es gesellschaftlich im Moment tatsächlich keine wichtigeren Themen zu geben scheint, versuchen wir ein wenig Hintergrundarbeit zu leisten.

Ausweislich des beigefügten Fotos gingen sich die Fußballspieler früher ganz anders an die Genitalien - offensiv und schmerzhaft. Derartige Spielbeeinflussung ist heute nicht mehr so angesagt. Das Fummeln auf dem Spielfeld hat auch faktisch eine ganz andere Bedeutung, aber wer soll das wissen, sofern nicht Fußball-Experte. Daher bleiben wir auch heute in unseren Ausführungen unterflorig und allgemeinverständlich, sodass auch die alsbald zu diskriminierende Mehrheit es noch verstehen kann. Auf die überfällige Neudefinition der Heterophobie[Wikipedia] kommen wir später noch zu sprechen. Eine weitere kleine Randnotiz: Jetzt ist es amtlich, Fußball-Bundestrainer Yogi Löw outet sich als Hetero. Das Ausmaß dieses Skandals und den Image-Schaden vermögen wir noch gar nicht abzuschätzen.

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Vier-Punkte zum FBI-Einbruch 1971 durch Antikriegsaktivisten

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von Glenn Greenwald


The New York Times von heute bringt ein außergewöhnliches von einem Reporterteam, darunter der unabhängige Journalist Jonathan Franklin, produziertes 13 Minuten langes Video und einen begleitenden Artikel von Mark Mazzetti über die heroischen Antikriegs-Aktivisten, die 1971 in ein FBI-Büro einbrachen und alle Dokumente mitgehen ließen, die sie erwischen konnten, und diese Dokumente dann an Zeitungen, darunter New York Times und Washington Post schickten.

Einige dieser Dokumente deckten J. Edgar Hoovers COINTELPRO-Programm auf, das die Unterdrückung von abweichenden politischen Meinungen im Inland mittels Überwachung, Infiltration und andere Taktiken zum Ziel hatte. Diese Enthüllungen führten schließlich zur Einrichtung des Church-Komitees Mitte der 1970er und zu verschiedenen Reformen. Die Hintergründe der COINTELPRO-Erkenntnisse des Church-Komitees und des „Einbruchs“, der dazu geführt hat, sind hier zu finden.

Nachdem ihre „Verbrechen”, die das FBI nie aufklären konnte, verjährt sind, sind die mutigen Täter jetzt in die Öffentlichkeit getreten. Der NYT-Bericht beruht auf einem neuen Buch der Washington Post-Reporterin Betty Medsger und dem in Kürze erscheinenden Dokumentarfilm 1971 (der von meiner journalistischen Partnerin Laura Poitras mitproduziert wird). Dazu sind vier entscheidende Punkte anzumerken:

 

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Kriegssucht Washingtons: Kosmetische Chirurgie

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von Robert C. Koehler


„Im Irak unternahm al-Qaeda eine Offensive, um zwei Städte unter Kontrolle zu bringen, Fallujah und Ramadi, welche die Soldaten der Vereinigten Staaten von Amerika unter schweren Opfern von 2004 bis 2008 von Terroristen gesäubert haben.“

Und so beginnt das neue Jahr mit einer schweren Dosis des selben alten, gleichen alten. Da ist die Leitartikelseite der Washington Post, die Robert Parry als das Megaphon der Neocons bezeichnete, die die Schuld an der Erhebung der al-Qaida im Westen des Irak dem Truppenrückzug Präsident Obamas aus diesem Land zuweist, gemeinsam mit seinem Scheitern hinsichtlich des Einmarsches in Syrien im letzten Herbst, was insgesamt, so der Leitartikel, auf Gleichgültigkeit angesichts der wachsenden Gefahr und auf einen Mangel an Schutz von „lebenswichtigen Interessen der Vereinigten Staaten von Amerika“ hinausläuft.

Und um das Mass voll zu machen vergießt die Washington Post noch Tränen für die Soldaten und die Opfer, die sie für diese lebenswichtigen Interessen gebracht haben. Offensichtlich ist es noch nicht zu früh, die Geschichte der Bush-Ära (‚Mann, wie wir diese Terroristen davonjagten’) kosmetischer Behandlung zu unterziehen, obwohl ihre Auswirkungen noch immer weiter bluten.
 

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DAX für Dummies, letzte Pirouetten vor dem großen Crash

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von Wilfried Kahrs / QPress

 

Bankfurt: Der Dachs DAX hat sich in einem atemberaubenden Tempo an die Zehntausendermarke herangepirscht, ganz zur Freude der kleinen und großen Zocker. Gehobene Feierstimmung macht sich breit. Das Wort „Katerstimmung“ oder „Katzenjammer” ist den Beteiligten offenbar längst wieder aus dem Wortschatz entschwunden. Wer nicht gerade die Gier-Brille auf der Nase hat, der kann mit wenig geistiger Anstrengung schon den alsbaldigen Ausgang der Geschichte erahnen. So wie es aussieht, dreht der DAX bereits ohne Bodenhaftung seine letzten, sehr eleganten Pirouetten in luftiger Höhe, bevor er ganz elegant in die schwerkraftbedingte Abwärtsspirale übergehen wird.

Wir haben nicht vor, an dieser Stelle okkulte Charttechnik zu erläutern oder anderweitige Geld-Geisterbeschwörungen zu betreiben. Eher werfen wir einen nüchternen Blick auf die Rahmenbedingungen und kombinieren ihn mit einer historischen Rückblende, den Blick in den Rückspiegel, der vielen Menschen offenbar schon längst verwehrt ist. Letzteres wird uns erheblich mehr über die nähere Zukunft des DAX vermitteln können als alle Kaffeesatz-Leserei der ProfitEURe, Schein-Geld-Beschwörer und Geld-Propheten.

Wenn man einen bildlichen Vergleich der aktuellen Situation benötigt, dann möge man sich den Zehnmeter-Sprungturm im Freibad vorstellen, als 10.000er-Marke vielleicht. Anders als in echten Schwimmbädern, in denen federnde Sprungbretter im oberen Teil des Sprungturms nicht mehr zulässig sind, verfügt der Zehntausender im großen Geld-Bad auch noch über ein besonders ausgeprägtes Sprungbrett mit Super-Federung, dessen Eigenschaften jetzt vom DAX ausgiebig getestet werden. Die Geld-Jecken sind schon ganz narrisch und wollen den DAX unbedingt auch noch über der 11.000er-Marke sehen. Und zum finalen Sprung wird garantiert erst dann angesetzt werden, wenn auch das Wasser aus dem Becken nachhaltig evakuiert ist. Genau das macht offenbar den Reiz der Geschichte aus.

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Gefahrenzonen auf der Welt im Jahr 2014

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von Eric S. Margolis


Wo befinden sich 2014 die gefährlichsten Gebiete der Erde?


Kaschmir. Größtenteils vergessen, aber hoch gefährlich, der von Indien kontrollierte Teil des umstrittenen Kaschmir. Aufruhr seitens der muslimischen Mehrheit Kaschmirs gegen die indische Herrschaft brodelt wieder. Mehr als 1,6 Millionen indische und pakistanische Soldaten stehen sich gegenüber, unterstützt durch Atomwaffen. Auseinandersetzungen an der kaschmirischen Kontrollinie sind häufig. Die Atomwaffen sowohl Indiens als auch Pakistans befinden sich in ständiger Alarmbereitschaft, mit einer Warnfrist im Fall eines Angriffs von etwa drei Minuten.

 

Ein Fehlalarm bezüglich anfliegender Raketen oder Flugzeuge, oder eine massive Offensive durch Indien, das verärgert ist über Guerillaattacken aus Pakistan, könnte einen Krieg auslösen, der Millionen Menschen töten und den gesamten Planeten mit radioaktivem Staub verseuchen könnte. Abgesehen von Indien und Pakistan denkt kaum jemand an das schöne, abgelegene, gefährliche Kaschmir.

 
Koreas entmilitarisierte Zone (DMZ), der zweitgefährlichste Ort auf der Erde, wo 1,5 Millionen nord- und südkoreanische Soldaten und 28.000 Amerikaner einander gegenüber stehen. Spannung knistert entlang der DMZ. Rund 11.000 nordkoreanische Geschütze und Raketen zielen auf die südkoreanische Hauptstadt Seoul. Es wird angenommen, dass der Norden über 4-6 simple Atomsprengköpfe verfügt, die Südkorea oder Japan erreichen könnten.

 

Im Dezember ließ Nordkoreas neuer Herrscher Kim Jong-un seinen mächtigen Onkel verhaften und hinrichten. Das war ein neues Anzeichen für die Instabilität der Regierung in Pyongyang und das gefährlich unberechenbare Verhalten des jungen hitzköpfigen Führers Kim Jong-un. Entlang der DMZ könnte jederzeit ein Krieg ausbrechen. Genauso ist es auch möglich, dass Nordkorea zusammenbricht und 25 Millionen hungernde Nordkoreaner nach Südkorea flüchten, was Seoul befürchtet.

 

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Bolivien: Evo Morales als Vorreiter für Kinderarbeit

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von Wilfried Kahrs / QPress


Heiße Eisen: Wie jetzt? Sie finden Kinderarbeit nicht gut? Selbstverständlich folgt jetzt reflexartig und wohlstandsbedingt die Reaktion: „das geht doch gar nicht“! Nur auf die Resultate der vielfältigen Kinderarbeit aus aller Herren Länder möchten wir natürlich alle nicht verzichten. Ob es die billigen Jeans sind, die netten kleinen Spielzeuge für unsere eigene Brut oder der tausendfache andere Nippes den wir aus Asien, Afrika und Südamerika unentwegt importieren. Selbstverständlich schützen wir unsere Kinder vor derlei Erscheinungen und feiern es als Modernisierung unserer doch so "zivilisierten" Gesellschaft. Das war es dann auch schon. Danach kommt wieder die Doppelmoral.

Jetzt macht der bolivianische Staatschef Evo Morales von sich reden, indem er gegen ein generelles Verbot von Kinderarbeit votiert und diese auch nicht grundsätzlich für verwerflich hält. Wie zu erwarten, ist derzeit das weltweite Protestgeschrei groß. Zu seiner eigenen Entwicklungsgeschichte muss man anfügen, dass er selbst einst als Kinderarbeiter tätig war (oder sein musste). Er weiß also durchaus wovon er redet. Viel interessanter für diese Debatte sind die sozialen Aspekte, die sich ergeben, wenn man versucht, ein wenig tiefer in seine Argumentationsgründe einzusteigen. Gleiches gilt für die in Südamerika diskutierte Altersgrenze für die Kinderarbeit von 14 Jahren, die er ebenso infrage stellt. Und gleich vorweg setzt er die Prioritäten an einer anderen Stelle, indem er sagt, dass die arbeitenden Kinder angemessen zu behandeln sind. Was immer wir uns jetzt darunter vorstellen mögen. Er verbindet es mit dem Gedanken, dass Kinder grundsätzlich „nicht ausgenutzt“ werden sollen.

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Merkel wehrt sich heftig gegen Koma nach Skiunfall

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von Wilfried Kahrs / QPress

 

Schweiz/Engadin: Nicht nur die Ereignisse überschlagen sich ab und an, manchmal trifft es auch die Kanzlerin. Darüber hinaus sind Schweizer auch dafür bekannt, Geheimnisse gut zu bewahren. Das scheint auch im Fall des überstürzten Falls unserer Kanzlerin gelungen zu sein, denn das majestätische Unglück ereilte unsere Bundesmutti angeblich schon im alten Jahr. Für einen Auftritt bei DSDS reichte die winterliche Partitur aber nicht, der dumpfe Klang des merkelschen Beckens scheint da nicht sonderlich viel herzugeben. Nun ist es halt angebrochen und die Kanzlerin außer Gefecht, könnte man meinen. Skiunfälle Prominenter sind ja derzeit der Top-Renner der Saison.

Unbestätigten Quellen zufolge soll Vizekanzler Gabriel schon vor Tagen gefordert haben, die Kanzlerin unverzüglich in ein zeitlich unbefristetes Koma zu versetzen, damit er ungestört seiner amtlichen Stellvertreterpflicht nachkommen kann. Darüber hinaus solle Merkel weiterhin im Ausland zwischengelagert werden, bis sie gänzlich wiederhergestellt sei. Die marginale Opposition die es in Deutschland noch gibt, bestehend aus Linken und Grünen, warfen daraufhin dem SPD-Chef vor, Rosstäuscherei zu betreiben, denn nachweislich sei die Bundeskanzlerin schon seit vielen Jahren im Dauerkoma.

Unterdessen bemühte sich der Regierungsprecher Steffen Seibert die Wogen klein zu halten. Detailliert beschrieb er, dass Merkel, anders als Michael Schumacher, der lt. Kameraauswertung am Helm mit "angemessener Geschwindigkeit" verunglückt sei, sondern mehr oder minder aus dem Stand (beim Langlauf) umgefallen ist, wörtlich: „Sie ist hingefallen beim Langlauf, wir gehen von niedriger Geschwindigkeit aus.” Letzteres sei aber eine seit langem bekannte Strategie von Angela Merkel und böte deshalb kein Anlass zur Kritik und auch nicht zur Sorge. Zum Thema Koma führte der Regierungssprecher weiter aus, dass Merkel eindeutig erklärt habe, auch unter solchen Umständen weiter regieren zu wollen und verwies den Vize auf die Ränge. Ein Koma der Kanzlerin sei auch der Sache nicht dienlich, weil das Volk dennoch die Schmerzen spüre, die ihm seitens der aktuellen Regierungszusammensetzung (GroKo) zugefügt würden.

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