Auf der Webseite der Stiftung Rosa-Luxemburg-Stiftung Gesellschaftsanalyse und politische Bildung e. V [4]. habe ich die nachfolgende Publikation zum Thema "Sozialökologischer Umbau" gefunden und möchte Euch diese mit freundlicher Genehmigung hier im Kritischen Netzwerk empfehlen.
Sozialökologischer Umbau
Armutsrisiko Energiewende
Mythen, Lügen, Argumente. Luxemburg argumente Nr. 4
Die Energiewende ist unter Beschuss. Im Jahr 2012 wurden Solaranlagen mit einer Leistung von rund 7,6 Gigawatt installiert. Eine gewaltige Menge, mit der fast zwei Millionen Vier-Personen-Haushalte versorgt werden können. Eigentlich ein Grund zur Freude, denn die fossilen Brennstoffe, die bislang noch den größten Teil unseres Stroms liefern, sind hauptverantwortlich für die heute schon spürbaren drastischen Klimaveränderungen. Zudem werden sie in mehr oder weniger naher Zukunft aufgebraucht sein. Gleichzeitig lehnt die große Mehrheit der Bevölkerung Atomkraftwerke ab – aus gutem Grund, wie zuletzt Fukushima gezeigt hat. Da sollte man doch meinen, dass es mit der Energiewende eigentlich nicht schnell genug gehen kann.
Aber statt als Erfolg präsentieren Medien, Industrievertreter und Regierungspolitiker die Nachrichten über den raschen Ausbau erneuerbarer Energieträger als Schreckensszenario. Der Strom werde unbezahlbar, die Versorgungssicherheit sei gefährdet, und man sieht mal wieder den Standort Deutschland bedroht. Besonders peinlich wird es, wenn Vertreter der «Mövenpick-Partei» ihr Herz für Hartz-IV-Empfänger entdecken, die ihre Stromrechnung nicht mehr bezahlen können.
Die Botschaft ist klar: Die schwarz-gelbe Koalition bläst zur Jagd auf die Energiewende. Ihr missfällt vor allem das Tempo, mit der sich der Wandel vollzieht. Erneuerbare Energieträger decken nämlich in Deutschland schon rund 22 Prozent des Strombedarfs und gefährden damit zunehmend die Position der großen Energiekonzerne. Deshalb plant die Bundesregierung für das Frühjahr 2013 eine umfassende Revision des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG), das den Erfolg von Sonne, Wind & Co. erst möglich gemacht hat. Ob sie sich damit allerdings durchsetzen wird, ist noch offen, da der von der Opposition beherrschte Bundesrat hierbei ein wichtiges Wörtchen mitzureden hat.
In der aktuellen Propagandaschlacht scheint es jedoch vor allem darum zu gehen, bei der Bevölkerung die von einer Mehrheit gewollte Energiewende schlechtzumachen und somit die Gesetzesveränderung durchzuboxen. Insofern stellt sich die Frage: Was ist dran an den vielen Mythen, Lügen und Argumenten, mit denen die Öffentlichkeit aktuell bearbeitet wird?
► Inhalt:
Viel zu teuer?
1. «Wegen der Energiewende wird Hartz-IV-Empfängern der Strom abgeklemmt»
2. «Die Energiewende ist unbezahlbar»
3. «Politische, nicht unternehmerische Entscheidungen machen den Strom teurer»
4. «Die Kosten laufen völlig aus dem Ruder»
5. Die Erneuerbaren sind viel teurer als Kohle und Atom
6. «Der rasante Ausbau der Photovoltaik treibt den Strompreis in die Höhe»
7. Die Energiewende führt zur Deindustrialisierung Deutschlands
8. Umweltverschmutzung muss teuer sein, damit die Leute Strom sparen
9. «Der Hartz-IV-Empfänger finanziert die Solaranlage des Professors»
Kann das mit der Energiewende überhaupt funktionieren?
10. «Wenn Deutschland so weitermacht, gehen bald die Lichter aus!»
11. «Deutschland wird abhängig von Stromimporten»
12. Wofür hässliche Windräder hierzulande?
Warum nicht lieber Strom aus der Sahara oder der Nordsee beziehen?
13. Der Netzausbau verteuert den Strom zusätzlich
14. Das Netz muss ausgebaut werden, aber «Wutbürger» verhindern dies
15. «Wir werden auch weiter fossile Kraftwerke als Brückentechnologie benötigen»
16. «Der Ausbau geht zu schnell. Es gibt nicht genug Speicher»
Bloß Luxus und Planwirtschaft?
17. Überall gibt es Widerstand gegen Windräder
18. In der Wirtschaftskrise ist die Energiewende purer grüner Luxus
19. Energiewende heißt: Gute Jobs verschwinden
20. «Die Planwirtschaft erlebt dank der Energiewende ihren größten Triumph auf deutschem Boden»
► die 44-Seiten umfassende Publikation als pdf-Download – hier bitte klicken und weiterlesen [5]
► Infos zum Autor Wolfgang Pomrehn:
Wolfgang Pomrehn (* 1962) ist Diplom-Geophysiker und lebt als freier Journalist in Berlin. War Korrespondent bei den Klimakonferenzen der UN in Berlin, Bonn, Genf, Den Haag und Kyoto. Zahlreiche Zeitungs- und Zeitschriftenbeiträge zu Klimaforschung, -schutz und -politik. Autor des Buches "Heiße Zeiten: Wie der Klimawandel gestoppt werden kann" (Papyrossa Verlag, 2007).
► das Blog zum Heft: neues-deuschtland.de [6]
[4]
Die Rosa-Luxemburg-Stiftung gehört zu den großen Trägern politischer Bildungsarbeit in der Bundesrepublik Deutschland. Sie versteht sich als ein Teil der geistigen Grundströmung des demokratischen Sozialismus. Hervorgegangen aus dem 1990 in Berlin gegründeten Verein »Gesellschaftsanalyse und politische Bildung e. V.«, entwickelte sich die Stiftung zu einer bundesweit agierenden Institution politischer Bildung, zu einem Diskussionsforum für kritisches Denken und politische Alternativen sowie zu einer Forschungsstätte für eine progressive Gesellschaftsentwicklung. An der Arbeit der Stiftung beteiligen sich viele ehrenamtliche Akteure.
Über die Gremien, den Stifungsverbund, die Ziele u.v.m. hier bitte weiterlesen – klick [7]
Kontakt:
Rosa-Luxemburg-Stiftung: Gesellschaftsanalyse und politische Bildung e. V.
Franz-Mehring-Platz 1
10243 Berlin
Telefon: +49-(0)30-44310-0
Fax: +49-(0)30-44310-230
Email: info@rosalux.de
Internet: www.rosalux.de [8]
Anhang | Größe |
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Armutsrisiko_Energiewende_Wolfgang_Pomrehn.pdf [9] | 1023.27 KB |