► von Michael Barth
Allmählich wird es wirr. Platzt da eine Bombe oder sind es doch wieder nur haltlose Gerüchte? Wir staunten jedenfalls nicht schlecht, als uns diese Kehrtwende in den „Panama Papers“ zu Ohren kam. Sollten die Enthüllungen gar von Russland selbst initiiert worden sein?
Sah es doch zunächst danach aus, dass Russlands Präsident Putin Opfer einer schmutzigen Medienkampagne werden sollte, indem sein Konterfei dazu benutzt wurde, das Land zu diskreditieren. Plötzlich dreht die Brookings Institution [2], eine von vielen, aber auch eine der maßgeblichen Denkfabriken der Vereinigten Staaten für Wirtschaft und Außenpolitik, den Spieß um. Putin selbst habe mittels seines Geheimdienstes die Papiere selbst geleakt, um westliche Staatsführer bloß zu stellen und sich selbst eine weiße Weste zu verpassen. In der Tat stünde russischen Hackerexperten die Möglichkeit zur Verfügung, an solch sensible Daten zu kommen.

Losgetreten hat diesen Stein der Russland-Experte des Instituts, Clifford G. Gaddy [3]. Der Wirtschaftswissenschaftler und Autor mehrerer Bücher über die Ökonomie Russlands hat die „Panama Papers“ analysiert und scheint sich seiner Sache sicher. Er vertritt die Ansicht, dass die Dokumente, in denen weder der russische Staatsmann, noch die Vertreter aus den USA sowie vieler westlicher Staaten auftauchen, von Russland manipuliert worden sind, bevor sie den Journalisten übergeben wurden.
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