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Um der Sache und eines zielführenden Diskurses Willen dürfen einige Bemerkungen/Schlussfolgerungen des nachfolgenden Artikels nicht unwidersprochen stehen gelassen werden. Das hat rein gar nichts damit zu tun, die Meinungsfreiheit des Verfassers des Artikels, Wilfried Müller, in Abrede zu stellen. Jegliche [Miss-]Deutungen in diese Richtung werden entschieden zurückgewiesen. Wir erachten es aber als wichtig, unseren Lesern auf den Kommentar unter diesem Artikel hinzuweisen. Danke!
Hass im Internet und anderswo
Die Menschen sind es satt, verarscht zu werden.
Viele Stimmen beklagen den Hass, der sich durchs Internet und die Stadien verbreitet. An dieser Stelle soll die Ansicht vertreten werden, dass das zumeist nicht an übertriebener Hassbereitschaft der Menschen liegt und auch nicht an gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit (GMF [4]), sondern dass es eine Reaktion auf die Politik der letzten beiden Jahrzehnte ist. Speziell sind gemeint:
1. die Behandlung der Bankenkrise 2007-2009,
2. die Griechenlandrettung 2010-2017,
3. die QE-Maßnahmen der EZB seit 2015,
4. die Handhabung der Asyl-Immigration seit 2015,
5. die Handhabung der Klimakrise seit 2019.
Das (Steuer-)Geld der deutschen Bevölkerung (im Fall 1.) und der Eurozonen-Allgemeinheit (2. und 3.) wurde dabei Banken und Staaten zugeschanzt, die sich verzockt und überschuldet hatten. Es wurde jeweils ein anderer Dreh dafür verwendet: über direkte Geschenke (1.), über vorgebliche Staats-Rettung (2.), und über Geldschwemmen (3.). Bei der Asyl-Immigration (4.) geht das Geld an privilegierte Menschen aus der halben Welt, beim Klimaschutz (5.) dürfte am Ende die Industrie profitieren.
Immer geht es um hunderte von Milliarden, teils sogar um Billionen. Gemeinsam ist dem Aktionismus, dass die riesigen Beträge von gleich auf sofort locker gemacht werden. Das Geld wird hopplahopp umverteilt, ohne die Bevölkerung zu fragen, obwohl die sich für die beispiellosen Beträge wohl andere bzw. gerechtere Verwendungsmöglichkeiten gewünscht hätte.
Wo die bankrotten Banken profitierten (1. und 2.), floss das Geld schließlich von arm zu reich. Nicht jeder mochte diesen "Sozialismus für Kapitalisten" unterstützen. Wo die überschuldeten Staaten profitierten (2. und 3.) wurden auch mehr Probleme geschaffen als gelöst, denn ohne Restrukturierungsdruck aus dem allfälligen Staatsbankrott bewegt sich in Griechenland und Italien kaum was. Bei der Asyl-Immigration (4.) profitieren wieder die Falschen, nämlich nicht die Ärmsten vor Ort, sondern eine Auswahl, welche den (hinterrücks errichteten) Hindernisparcours nach Europa bewältigt haben. Bei der Klimakrise (5.) scheint bisher nur festzustehen, dass es teuer wird und ideologischen Maßgaben folgt. Das sind lauter Punkte, die in der Bevölkerung mehrheitlich keine Freude aufkommen lassen und das Aufkommen von Hass zumindest begünstigen.
► Alternativlos
Schließlich werden grundlegendste Prinzipien fast nach Belieben ausgehebelt. Es findet keine Abwägung von Kosten und Nutzen statt. Es gibt keine Diskussion über Gerechtigkeit solcher extremen Maßnahmen. Demokratische Instanzen werden gern ausgehebelt, das Parlament wird umgangen oder über den Tisch gezogen, denn es wird im permanenten Katastrophenmodus gearbeitet. Die Bevölkerung wird auch bei Jahrhundertentscheidungen nicht gefragt. Sie wird mit dummen Sprüchen abgespeist, "alternativlos", "wir schaffen das", oder sie wird mit Gefühlsmassage und Sensationsmache unter Druck gesetzt.
Immer mehr Menschen nehmen das übel. Sie mögen sich nicht bevormunden lassen, und sie haben entschieden etwas dagegen, ihre Errungenschaften ungefragt mit Fremden zu teilen.
Sie wollen kein Geld für verkrachte Spekulanten opfern, die meistens sogar gegen sie spekuliert haben. Sie wollen keine Staaten finanzieren, deren Bevölkerung finanziell bessergestellt ist (man hatte ihnen sogar versprochen, dass sie es nicht müssten). Sie möchten nicht die Deppen sein, welche die Fehler anderer ausbaden müssen.
Sie möchten nicht Bürger zweiter Klasse sein, die der Bürokratie bis ins letzte unterworfen sind, während andere ihren Pass wegwerfen und keine Konsequenzen daraus befürchten müssen. Sie wollen nicht vom Jobcenter in unzumutbare Jobs gedrängt werden oder Leistungskürzungen hinnehmen, während Asyl-Immigranten ihr Hartz IV repressionsfrei kassieren. Sie sehen nicht ein, dass sie enorme Anforderungen (Finanzen, Sprachkenntnisse) erfüllen müssen, um ausländische Ehepartner und Kinder nach Deutschland zu holen, während Asyl-Immigranten den Familiennachzug gratis kriegen (sogar Abgewiesene). Für viele Einheimische ist es nicht vermittelbar, dass sie hohe Abgabem zahlen, die ihnen die Familiengründung erschweren, während Asyl-Immigranten ohne Arbeit voll alimentiert werden, mit unbegrenztem Kindergeld und entsprechender Familiengröße.
Zudem gibt es genug Leute mit prekären Finanzen, für die jede zusätzliche Belastung zuviel ist. Denen muss das tägliche Auskommen wichtiger sein als grenzen- und hirnlose Wohltaten der Politik, z.B. auch beim Klima.
► Unerträglich
Bei dieser Besinnung auf die eigenen Interessen geht es nicht um Verweigerung von Hilfe, um eine "Ideologie der Ungleichwertigkeit" oder um "Selbstaufwertung durch Abwertung anderer" (GMF-Definitionen), sondern um teure Ungerechtigkeiten und zweierlei Maßstäbe, die von vielen als unerträglich empfunden werden.
In die Kategorie unerträglich fällt auch die Tatsache, dass die Kritiker der Hauruck-Politik (1.-5.) verunglimpft werden. Wenn sie die Einhaltung von Versprechen wie "keine Schuldenübernahme" fordern, wird ihnen "Europafeindlichkeit", "Demokratiefeindlichkeit" oder gleich "Menschenfeindlichkeit" vorgeworfen. Dieser Vorwurf zeigt wiederum zweierlei Maßstäbe. "Europa" ist nämlich die zentralistische EU, die sich die Euro-Großpolitik vorstellt. Wer lieber sowas wie eine verbesserte EWG möchte, ist demnach europafeindlich. (> Pro oder Anti? [5])
Die Wirklichkeit ist anders. Wer für eine andere EU ist, ist nicht europafeindlich. Er ist erst recht nicht demokratiefeindlich. Demokratiefeindlich sind diejenigen, welche die Meinung ihrer Mitbürger missachten und ihnen daraus auch noch einen Vorwurf drehen. Die meisten Einheimischen sind ja "europafreundlich" und hilfsbereit; das heißt aber noch lange nicht, dass sie sich ausnutzen lassen mögen.
Es liest sich wie Hohn, dass der GMF-Jargon es zur gruppenbezogenen Menschenfeindlichkeit rechnet, wenn die "Demokratie grundsätzlich angezweifelt" wird. Das tun die Bürger doch gar nicht, bzw. sie werden erst durch die scheindemokratischen Verhaltensweisen der Politik dazu getrieben. Wer hier die Demokratie beschädigt, sind die Politiker mit ihren immer neuen Hauruck- und Willküraktionen.
Nun hilft es nicht mehr, die sog. politische Mitte als rechtsradikal abzuqualifizieren. Hier wird wohlgemerkt nicht den Nazis und Faschisten das Wort geredet, sondern es geht um Normalbürger. Deren "Rechtsextremismus" nach GMF-Ideologie ist gar nicht rechts. Er ist ein Phänomen der Mitte, und deshalb kann man auch nicht von extrem reden. Beispiele für "Rechtsextremismus" laut GMF-Ideologie: "Die schon da sind, sollen Vorrechte gegenüber den Hinzukommenden haben" und "Ausländer sind krimineller".
Das Erstere ist gängige Mehrheitsmeinung; extrem ist eher die linksgrüne Forderung nach totaler Gleichstellung mit allen Menschen der Welt (und auch nur solange es auf Kosten anderer geht). Und zweitens ist die Schwerstkriminalität bei Ausländern gemäß polizeilicher Kriminalstatistik (PKS [6]) tatsächlich viel höher (bei Mord und Totschlag sind die Zahlen der PKS am ehesten zuverlässig).
[Die PKS für die Bundesrepublik Deutschland wird vom Bundeskriminalamt auf der Grundlage der von den 16 Landeskriminalämtern gelieferten Landesdaten erstellt. >> PKS 2018 [7] (ausgewählte Zahlen) und PKS 2018 [8] (deutlich umfangreichere Daten, Bedeutung, Inhalt und Aussagekraft in einer Gesamtübersicht. Im Bereich "Jahrbuch Band 4: Einzelne Straftaten/gruppen und ausgewählte Formen der Kriminalität" sind die detaillierten Zahlen verfügbar [9].(PDF, 7,42MB) Ergänzt H.S.]
► Ideologie
Von Seiten der Radikalen (linksgrüne genauso wie echte rechte) wird Hass und Hetze in die Debatte gebracht. Doch andere Menschen als minderwertig anzusehen ist immer menschenfeindlich, egal ob Nazis das von Asyl-Immigranten denken oder Linksgrüne von konservativen Einheimischen. Was außerdem oft vergessen wird: Es ist auch menschenfeindlich, wenn Frauen unterdrückt werden, wenn sie als Gebärmaschinen missbraucht werden, wenn sie sich verschleiern müssen oder ansonsten als Schlampen beschimpft werden.
Viel vom Unmut der Bevölkerung dürfte daher kommen, dass solche mittelalterlichen Auswüchse in Deutschland toleriert werden, dass Kritik daran tabu ist, während die Kritik an "Rechtsradikalen" nicht laut genug sein kann. Das ist wieder zweierlei Maß, ideologiebedingt.
Ideologiebedingt ist auch das Handhaben der Klimakrise. Wenn das der Vernunft folgen würde, hätte jeder Klimagipfel Forderungen nach Geburtenkontrolle hervorbringen müssen, mit klaren Zielen, wie die Weltbevölkerung schrumpfen soll. Stattdessen herrscht auch da ein Tabu, das zur kritiklosen Hinnahme von unverantwortlicher Vermehrung führt. Wenn die Bevölkerung in Äthiopien, Eritrea oder der Sahelzone sich verfünffacht und die Umwelt entsprechend übernutzt und so ihre eigenen Lebensgrundlagen ruiniert, wird das stillschweigend hingenommen. Wer von dort vor der selbstgemachten Übervölkerung flieht, wird lieber als "Klimaflüchtling" präsentiert. Und wenn er mit der unverantwortlichen Vermehrung im Zielgebiet weitermacht, dann ist das eben auch hinzunehmen.
Viele Einheimische wollen das aber nicht hinnehmen. Sie vertrauen nicht auf das Dogma von der Integration, gemäß dessen sich alles von alleine anpasst. Angesichts von Meldungen über Clans und Parallelgesellschaften ist die Skepsis groß, zumal es keine Untersuchungen gibt, die belastbare Zahlen liefern. Dafür hat die Politik als begleitende Maßnahme gesorgt: Keine realistischen Zahlen. Man weiß praktisch nie, was es wirklich kostet. Man weiß nie genau, wieviele Leute betroffen sind. Das wird schon bei den Arbeitslosen so gehalten, und bei den Asyl-Immigranten ebenso (es gibt keine all-inclusive-Zahlen mit Familiennachzug und Resettlement und Relocation und Illegalen). Es gibt Zahlen über die Geburten (25% sind inzwischen von Ausländerinnen), aber man wird nicht darüber informiert, wie die Fertilitätsraten bei den Asyl-Immigrantinnen ausfallen.
Die staatlichen Zahlenlieferandos teilen alles in viele Einzelposten mit trickreichen Definitionen auf, aus denen sie geschönte Meldungen fabrizieren können. Die maßgeblichen Summen werden nicht ermittelt oder in einem Zahlenkonvolut.versteckt. Daraus resultiert ein ständiger Disput, wie die Zahlen nun wirklich sind. Man weiß nicht, was die Rettungen gekostet haben, man weiß nicht, wieviel Geld die Asyl-Immigration kostet, und fürs Klima soll auch finanzielles Hasard gespielt werden (die EU soll private Kreditrisiken garantieren).
Und wenn es Berichte von den Brennpunkten gibt, wo Integration scheitert, werden keinerlei Anstrengungen unternommen, um die Probleme zu analysieren. Es wird einfach alles weiterhin ignoriert - ein permanentes Ärgernis für den mündigen Bürger.
► Fazit
Die Menschen sind es satt, verarscht zu werden. Am schlimmsten ist die Perspektive, dass die Verarsche immer weiter geht, dass die Politik immer so weiter macht, und dass sich nichts Entscheidendes ändert. Das ist es, was Zorn und Hass allerorten aufkommen lässt. Abgezockt, verdummt und verunglimpft zu werden, gefällt nun mal nicht jedem. In Deutschland kann sich die Unzufriedenheit nicht mal in den Wahlergebnissen niederschlagen, weil es keine stubenreine Partei gibt, die für Klarheit und Wahrheit steht.
Wilfried Müller
► Quelle: Dieser Artikel wurde von Wilfried Müller in einer Vorform am 16. Januar 2020 bei atheisten-info.at veröffentlicht. Atheisten-info.at [10] beinhaltet Materialien für alle, die sich über Ansichten aus der Welt von Atheismus und Freidenkertum informieren wollen und wird von Erwin Peterseil aus 4020 Linz (A) betrieben. Schaut doch mal rein.
► Bild- und Grafikquellen:
1. Bürger im Zorn: Die Bevölkerung wird auch bei Jahrhundertentscheidungen nicht gefragt. Sie wird mit dummen Sprüchen abgespeist, "alternativlos", "wir schaffen das", oder sie wird mit Gefühlsmassage und Sensationsmache unter Druck gesetzt. Immer mehr Menschen nehmen das übel. Sie mögen sich nicht bevormunden lassen, und sie haben entschieden etwas dagegen, ihre Errungenschaften ungefragt mit Fremden zu teilen. Sie wollen kein Geld für verkrachte Spekulanten opfern, die meistens sogar gegen sie spekuliert haben. Sie wollen keine Staaten finanzieren, deren Bevölkerung finanziell bessergestellt ist und sie möchten nicht die Deppen sein, welche die Fehler anderer ausbaden müssen. Sie möchten nicht Bürger zweiter Klasse sein, die der Bürokratie bis ins letzte unterworfen sind. Illustration: geralt / Gerd Altmann, Freiburg. Quelle: Pixabay [11]. Alle Pixabay-Inhalte dürfen kostenlos für kommerzielle und nicht-kommerzielle Anwendungen, genutzt werden - gedruckt und digital. Eine Genehmigung muß weder vom Bildautor noch von Pixabay eingeholt werden. Auch eine Quellenangabe ist nicht erforderlich. Pixabay-Inhalte dürfen verändert werden. Pixabay Lizenz [12]. >> Illustration [13].
2. Dr. Angela Merkel (CDU): "Für ein Deutschland, in dem wir gut und gerne leben". Bildbearbeitung: Elias Schwerdtfeger. Quelle: Flickr [14]. Verbreitung mit CC-Lizenz CC0 1.0 Universell (CC0 1.0) Public Domain Dedication.
3. Bürgerbekämpfung, Entdemokratisierung, Entrechtung, Nutzmenschhaltung, Ausbeutung, Bevormundung, Unterdrückung. Vektorgrafik: OpenClipart-Vectors. Quelle: Pixabay [11]. Alle Pixabay-Inhalte dürfen kostenlos für kommerzielle und nicht-kommerzielle Anwendungen, genutzt werden - gedruckt und digital. Eine Genehmigung muß weder vom Bildautor noch von Pixabay eingeholt werden. Auch eine Quellenangabe ist nicht erforderlich. Pixabay-Inhalte dürfen verändert werden. Pixabay Lizenz [12]. >> Grafik [15].
4. Streetart - Menschenzustrom an Mauer gemalt. Angesichts von Meldungen über Clans und Parallelgesellschaften in Deutschland ist die Skepsis groß, zumal es keine Untersuchungen gibt, die belastbare Zahlen liefern. Dafür hat die Politik als begleitende Maßnahme gesorgt: Keine realistischen Zahlen. Man weiß praktisch nie, was es wirklich kostet. Man weiß nie genau, wieviele Leute betroffen sind. Das wird schon bei den Arbeitslosen so gehalten, und bei den Asyl-Immigranten ebenso (es gibt keine all-inclusive-Zahlen mit Familiennachzug und Resettlement und Relocation und Illegalen).
Es gibt Zahlen über die Geburten (25% sind inzwischen von Ausländerinnen), aber man wird nicht darüber informiert, wie die Fertilitätsraten bei den Asyl-Immigrantinnen ausfallen. Foto: betexion / Bernd Marczak, Berlin. Quelle: Pixabay [11]. Alle Pixabay-Inhalte dürfen kostenlos für kommerzielle und nicht-kommerzielle Anwendungen, genutzt werden - gedruckt und digital. Eine Genehmigung muß weder vom Bildautor noch von Pixabay eingeholt werden. Auch eine Quellenangabe ist nicht erforderlich. Pixabay-Inhalte dürfen verändert werden. Pixabay Lizenz [12]. >> Foto [16].
5. "Selbstdenken schadet ihrer kollektiven Verwertbarkeit!" Grafik: Wilfried Kahrs (WiKa).