► von Eric S. Margolis
Bewaffnete Humanität 2.0. Das ist unsere neue westliche Version des alten Imperialismus des 19. Jahrhunderts, neuerdings feminisiert durch Präsident Barack Obamas Beratungsdamen, rosa eingefärbt und mit der sanften Piano-Begleitmusik, die man in den Werbespots für Frauenprodukte hört.
Letzte Woche klinkte die Obama-Administration sich ein in die Misere der irakischen Jesiden, [1] die von diesen schrecklichen ISIS-Leuten verfolgt wurden – gerade zu einem sehr günstigen Zeitpunkt, um die Aufmerksamkeit von dem Massaker in Gaza abzulenken.
Wie praktisch. Alle drei Netzwerke der Vereinigten Staaten von Amerika und die zunehmend geknebelte BBC wurden angewiesen, die Berichterstattung aus Gaza abzusetzen und ihre Kamerateams auf die leidenden Jesiden und, ganz überraschend, auf Iraks fliehende Christen zu konzentrieren.

Das war ein brillanter Medientrick. Die Welt, die wütend war über die Vereinigten Staaten von Amerika, weil diese die Verwüstung von Gaza und die Tötung von fast 2.000 Palästinensern ermöglichten, wandte nun ihre Aufmerksamkeit auf die bis dato unbekannten Jesiden und die irakischen Christen. Kein Mensch in den Vereinigten Staaten von Amerika hatte je von den Jesiden gehört, aber das war ok. Onkel Sam wird sie retten.
Es wurde in keiner Weise erwähnt, dass die Christen im Irak unter Präsident Saddam Hussein sicher und wohlbehalten – sogar privilegiert – waren, bis Präsident George Bush einmarschierte und den Irak verwüstete. Wir können dasselbe Schicksal für Syriens Christen erwarten, wenn der Schutz des Assad-Regimes durch die von den USA betriebene Aufständischenbewegung weggerissen wird. Dann werden wir Krokodilstränen für die syrischen Christen weinen.
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