► von Ignacio Ramonet - Übersetzung: Susanne Schartz-Laux / amerika21.de
Ignacio Ramonet [1] sprach mit Wikileaks [2]-Gründer Julian Assange [3] über sein neues Buch, globale Überwachung, Googles informelle Außenpolitik und die so genannte Zivilgesellschaft. Das Gespräch fand am 24. Oktober 2014 in London statt. Der Text des Interviews wurde von Julian Assange durchgesehen und korrigiert. Die Übersetzung und erste Niederschrift aus dem Spanischen leistete Marta Sedó.
Seit dreißig Monaten lebt Julian Assange nun in London. Assange, Vorreiter im Kampf um Informationsfreiheit, ist in den Räumen der Botschaft von Ecuador untergebracht. Dieses lateinamerikanische Land hatte den Mut, dem Gründer von Wikileaks diplomatisches Asyl zu gewähren, als dieser von der Regierung der USA und mehreren ihrer Verbündeten, u.a. Großbritannien, Schweden, verfolgt und bedrängt wurde.
Das einzige Verbrechen von Julian Assange besteht darin, dass er die Wahrheit gesagt und via Wikileaks [http://www.wikileaks.org/ [4]] neben anderen Enthüllungen die unheilvolle und verborgene Realität über die Kriege im Irak, in Afghanistan und die Machenschaften und Intrigen der US-Diplomatie veröffentlichte. Ebenso wie Edward Snowden [5], Chelsea Manning [6] und Glenn Greenwald [7] ist Julian Asssange Teil einer neuen Gruppe von Dissidenten. Diese werden derzeit gesucht, verfolgt und bedrängt, weil sie die Wahrheit aufdecken. Und sie werden nicht etwa von autoritären Regimen verfolgt, sondern von Staaten, die vorgeben "vorbildliche Demokratien" zu sein.
In seinem neuen Buch "When Google Met Wikileaks"1 geht Julian Assange in seinen wie immer hervorragend belegten Enthüllungen noch deutlich weiter. Das Buch ist Teil eines langen, im Juni 2011 geführten Gesprächs [Anm. Admin: siehe Transkript [8]] zwischen Juliane Assange und Eric Schmidt [9], dem geschäftsführenden Präsidenten von Google.
Letzterer wollte den Gründer von Wikileaks für ein Essay über die Zukunft der digitalen Ära befragen, das er gerade vorbereitete. Als das Buch "The New Digital Era" 2013 erschien, stellte Assange fest, dass seine Erklärungen falsch wiedergegeben worden waren und dass die von Schmidt verbreiteten Thesen mittelmäßig abgehoben, wenn nicht größenwahnsinnig waren. Das neue Buch des Gründers von Wikileaks ist nun seine Antwort auf die sinnlosen Überlegungen des Google-Chefs.
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