► von Roland Forberger
Es war einmal ein erfolgreicher Manager. Jahrelang hat er hart gearbeitet und vieles entbehrt, um die Karriereleiter emporzuklettern. Unzählige Überstunden in Kauf genommen … auch seine Familie musste einiges an Mangel ertragen. Jetzt endlich wurde er befördert, was mit einer großen Gehaltszulage samt Firmenwagen belohnt wurde. Er fühlte sich am Ziel seiner Träume. Um diesen Erfolg gebührend zu feiern belohnte er sich selbst mit einer Fernreise. Nur das beste Hotel sollte es sein, mit allem Luxus und Komfort.
An dem Urlaubsort angekommen, spürte er einen Drang auch außerhalb der Ferienanlage Land und Leute kennenzulernen. Er lieh sich für einen Tag einen Jeep und machte sich allein auf Achse. In einem kleinen Dorf angekommen merkte er sofort den Unterschied zu seiner Hotelanlage – er befand sich hier wahrlich in der Dritten Welt. Als er dann die meisten Dorfbewohner beim geselligen Beisammensein sah, wie sie palaverten, mit den Kindern spielten oder einfach nur in der Hängematte lagen, war ihm sofort klar, wieso diese Menschen so arm waren.
Er nahm sich vor, diesen Menschen auch etwas an seinem Wohlstand teilhaben zu lassen. Sie sollten erfahren, wie er sich von ganz unten nach oben gearbeitet hatte. Wie er selbst zu einer Führungskraft wurde, dem seine Mitarbeiter folgten. Wie er es geschafft hat, inzwischen nur edelste Hotels nutzend, fremde Länder bereisen zu können. Wie ihm aller Luxus förmlich zuflog.
Schnell fand er einen Mann, der alleine in seinem Schaukelstuhl saß, welcher bei jeder Bewegung vor Altersschwäche knarzte. Routiniert nahm er das Gespräch auf: „Es ist noch nicht einmal Mittag und sie können sich bereits ausruhen. Wie kommen Sie über die Runden?“
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