Waffenstillstands-Verhandlungen vor der Kriegstagung
► von Wolfgang Blaschka, München
Am 13. Februar um 13 Uhr war es soweit: Die Herrschaften von der Creme de la Creme der Welt-Kriegselite wurden umzingelt. Von ihrer eigenen Politik. Und von deren Auswirkungen. Es galt Sicherheitsstufe 1, passend zu einer "Sicherheits"-Konferenz, die dem Planeten und seinen Bewohnern die größte Unsicherheit seit dem Ende des Kalten Krieges bescherte. Wer das auch nur klar beim Namen zu nennen wagte wie der russische Regierungschef Dmitri Medwedew [1], dem wurde Verunsicherung vorgeworfen; allein seine Feststellung fassten die westlichen Kriegsstrategen als "Drohung" mit einem Weltkrieg auf. Dabei ist die Konfrontations-Politik der NATO-Staaten gegen Russland nicht zu übersehen, weder in Syrien noch in der Ukraine. Die Rüstungsspirale ist längst im Gange.
Rund viertausend Menschen formierten sich zu einer Demonstration und zeitgleich zu einer Protestkette durch die Fußgängerzone in Richtung Marienplatz [2], wo die Abschlusskundgebung stattfand. Bereits zum Auftakt der symbolischen Umzingelung wurde schon am Stachus [3] deutlich, worum es derzeit geht: Die Auswirkungen der transatlantischen Krisen- und Kriegspolitik zwingen immer mehr Menschen zur Flucht. Das Mittelmeer wird so zum Massengrab, die Länder entlang der Balkanroute igeln sich ein, die EU schottet sich ab. Das Elend der gewaltsamen kapitalistischen Globalisierung soll möglichst draußen bleiben, nur das große Kapital darf grenzüberschreitend Unheil anrichten. Ein mobiler Stacheldraht-Zaun visualisierte dieses gnadenlose Grenzregime, welches die Profiteure von Banken und Konzernen vor dem Anblick der "Leichen" schützen soll, über die sie gegangen sind. Eine lange "Blutspur der NATO" zog sich eindrucksvoll durch die Kaufingerstraße und gab manch shoppendem Passanten sinnfällig zu denken.
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