
von Dietmar Henning / wsws.org
Trotz Milliardenverlust und Abgasskandal haben die Vorstandsmitglieder des Volkswagen-Konzerns 2015 mehr Geld kassiert als im Jahr davor. Die neun Mitglieder des Vorstands steckten zusammen 63,2 Millionen Euro ein. 2014 waren es noch 54 Millionen gewesen.
Die Vergütungen des Vorstands werden vom Aufsichtsrat abgesegnet, in dem die Vertreter des Betriebsrats, der IG Metall und der SPD-geführten Landesregierung die Mehrheit haben.
Sie stiegen, obwohl die Vorstandsmitglieder die Verantwortung für den Abgasskandal tragen, der tausende Arbeitsplätze gefährdet [1], und obwohl VW das Jahr 2015 mit einem Verlust von 1,6 Milliarden Euro abschloss. Grund für den Verlust waren Rücklagen von 16 Milliarden Euro wegen des Abgasbetrugs. 2014, das erfolgreichste Jahr der Firmengeschichte, hatte VW noch mit einem Rekordgewinn von 12,7 Milliarden Euro abgeschlossen.
Die exorbitanten Gehälter der Vorstandsmitglieder entwickeln sich offensichtlich völlig unabhängig von der Auswirkung ihrer Tätigkeit, obwohl die variablen Teile ihrer Vergütung sich angeblich am Konzerngewinn orientieren.
Der langjährige VW-Chef Martin Winterkorn [2], der im September 2015 wegen der Abgasmanipulationen zurücktreten musste, erhielt für seine letzten neun Monate im Amt gut 7,3 Millionen Euro. Außerdem stehen im Ruhestandsbezüge im Wert von knapp 30 Millionen Euro zu. Winterkorn galt mehrere Jahre lang als bestbezahlter Manager Deutschlands.
❖ [3]weiterlesen [4]