► von Ulrich Gellermann, Berlin
Stillgestanden! Rechts um! In den nächsten Krieg: Marsch! Diese Kurzfassung des AfD-Programms in seinem Militärteil hat sich die Kriegsministerin von der Leyen – in ihrer jüngsten Erklärung zur „Verstärkung für die Truppe“ – diensteifrig zu eigen gemacht: „Im Ergebnis benötigt Deutschland Streitkräfte, deren Führung, Stärke und Ausrüstung an den Herausforderungen künftiger Konflikte orientiert ist und höchsten internationalen Standards entspricht.“ So liest es sich bei der CDU-Nachgeburt unter dem Namen AfD.

Das kann die blutrünstige Ursula natürlich viel eleganter: „Ein Vierteljahrhundert des Schrumpfens der Bundeswehr ist vorbei", verkündete von der Leyen am Dienstag im Bendlerblock. "Es ist Zeit für die Bundeswehr wieder zu wachsen." Und: Sie will hin zu hin „zu einem atmenden Personalkörper“.
Ja, röchelt sie denn die Bundeswehr? Na klar: sie pfeift aus dem letzten Loch. Denn sie ist mit ein paar Tausend Soldaten in vielen Ländern unterwegs, um dem deutschen Export zu neuen Höhen zu verhelfen: Die Feldgrauen treiben sich inzwischen in Syrien herum, in Afghanistan, im Kosovo, im Irak, in Mali und auf allerlei Weltmeeren. Sogar dem Waffenbruder Türkei muss die überforderte Bundeswehr aushelfen. Wie soll man da zum Atmen kommen? Die stolze deutsche Armee jappst nur noch. Da kann es nicht ausbleiben, dass mehr als 100 deutsche Tote auf der Verlustliste der Auslandseinsätze stehen. Ziegenhirten werden nicht mitgezählt. Seit 2002 sinkt die Zahl der verletzten Soldaten nicht mehr unter 5.000 noch atmende Körper jährlich.
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