Abkehr von Konsumismus - hin zu mehr Lebensqualität

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von Peter A. Weber
 
Die Wege, die uns ein „gutes Leben", oder wenn man es utopistischer formulieren will, eine „bessere Welt“ bescheren sollen, führen unabdinglich über die Realisierung der von den britischen Wirtschaftsteoretikern und Ökonomen Robert und Edward Skidelsky als Basisgüter bezeichneten Grundbedürfnisse. Als damit korrespondierende Eckziele sind zu berücksichtigen:
  • Die Verwirklichung der Grundbedürfnisse in Verbindung mit einem angemessenen Lebensstandard.
  • Die Reduzierung der Arbeitszeit zur Erlangung von Einkommen.
  • Die gleichmäßigere und gerechtere Verteilung der Vermögen und Einkommen. 
  • Einführung von Regionalisierung und Dezentralisierung auf allen Ebenen von Wirtschaft und Gesellschaft nach dem Motto: „Lokal vor global!“
Der Soziologe und Philosoph Zygmunt Bauman untersucht in seinem Buch "Leben als Konsum" die Auswirkungen der vom Konsum bestimmten Haltungen und Verhaltensmuster auf verschiedene, scheinbar nicht miteinander verbundene Aspekte des sozialen Lebens: auf Politik und Demokratie, soziale Spaltungen und Schichtungen, auf Gemeinschaften und Partnerschaften, Identitätsbildung und die Produktion sowie den Gebrauch von Wissen und Wertorientierungen.

Mit dem Schwinden der moralischen Integration in Gruppen und Familien mindert sich auch die Bereitschaft, im Kleinen Verantwortung für andere zu übernehmen und im Großen einen Sozialstaat einzufordern. Und die Armen erscheinen nicht mehr als (potentielle) Arbeitskräfte oder Objekte des Sozialstaates, sondern als gescheiterte Verbraucher, als nicht brauchbare Güter.