Alternativen für eine selbstbestimmte Gesellschaft

DruckversionPDF version

 


von Kai Ehlers


Können wir und was können wir dazu aus den Vorgängen in der Ukraine lernen?


Zugegeben, die Fragestellung ist vermessen. Während in Kiew mit einem „Marsch der Würde“ der demokratische Erfolg des Maidan beschworen wurde, allen voran unter Teilnahme des gegenwärtigen deutschen Bundespräsidenten Joachim Gauck, während sich in Moskau, organisiert von aktiven Vaterlandsverteidigern,  Zehntausende unter aufgebrachten Rufen „Kein Maidan in Russland“, „Keine Ukrainisierung in Russland“ zum Protest gegen die „Faschisten“ in Kiew versammelten, während in Sewastopol tags darauf der 23. Februar zum Tag des „Russischen Frühlings“ erklärt wurde, hörte man aus Lugansk und aus Donezk nichts dergleichen. Weder Pro noch Contra wurde demonstriert – Donezk lag stattdessen weiter unter Beschuss seitens der Ukrainischen Truppen, wie selbst regierungsnahen deutschen Medien zu entnehmen war.

Zur gleichen Zeit war aus dem Kiewer Außenministerium zu hören, dass man bereit sei zum „totalen Krieg“, war zu vernehmen, dass die faschistischen Freikorps sich, gedeckt von der Regierung, aber unter eigenem Kommando zusammenschlössen, um weiter gegen die „Terroristen“ vorzugehen. Kanadische, US-Amerikanische, Britische Politiker und auch deutsche, hier zurzeit mehr aus der zweiten Reihe sprechen sich für weiteres, bewaffnetes Vorgehen gegen Russland aus, Führende NATO-Generäle erklären, Russland wolle  NATO-Gebiete erobern. Es wird mit Macht weiter die Kriegspropaganda verschärft; die EU beschließt neue Sanktionen.

Was, fragt sich da manche/r, kann aus der gegenwärtigen Situation, noch ganz zu schweigen von den beiden zurückliegen Weltkriegen, anderes gelernt werden, als dass offenbar nichts gelernt wird?

Die großen Verschiebungen der globalen Kräfteverhältnisse scheinen unaufhaltsam auf eine nicht zu definierende Endstation zuzurasen. Die Weichen scheinen gestellt, die Führung  des Zuges auf Automatik geschaltet, das Zugpersonal darauf beschränkt die Fahrkarten zu kontrollieren. Antworten auf Fragen nach Ort und Zeit des Zielbahnhofs gibt es nicht. Ein Gefühl der Ohnmacht breitet sich unter den Fahrgästen aus. Also, was tun?
 

weiterlesen