“Arbeit macht frei” – Gilt das auch für palästinensische Kinder unter Besatzung?

DruckversionPDF version

 

von Evelyn Hecht-Galinski


Soeben legte die Menschenrechtsorganisation "Human Rights Watch" (HRW) einen Bericht vor, der in schrecklicher Deutlichkeit die Ausbeutung von palästinensischen Kindern durch jüdische Siedler in illegalen, völkerrechtswidrigen Siedlungen im besetzten Palästina darlegt. (siehe PdF-Anhang)

Diese Kinder arbeiten unter furchtbarsten Bedingungen, in größter Hitze, ohne dass sie eine medizinische Versorgung oder Absicherung erhalten. Arbeitsverträge werden nicht geschlossen. Dadurch ist es den Palästinensern auch unmöglich, irgendwelche Rechte durchzusetzen. Die Kinder werden in der Landwirtschaft eingesetzt und müssen dort schwerste Arbeiten übernehmen. Der Jüngste dieser befragten Tagelöhner war erst 11 Jahre alt! Allerdings sind die Arbeitsbedingungen der besetzten Palästinenser generell unerträglich! (⇒ Bericht Internationales Arbeitsamt Genf, 2007)

Nach Informationen der israelischen Menschenrechtsorganisation B´Teselem wurden von 1967 bis Ende 2012 im illegal besetzten Westjordanland 125 jüdische Siedlungen errichtet. hinzu kommen noch rund 100 vom “Jüdischen Staat” nicht genehmigte, “wilde Siedlungen”. (⇒ Statistk)

Nach internationalem Völkerrecht ist dieser Unterschied allerdings falsch, da alle Siedlungen auf besetztem und geraubtem Land illegal sind!

Derzeit leben übrigens mehr als eine halbe Million jüdische Siedler in den illegalen Siedlungen, den “bewachten Wohnanlagen”, inmitten von etwa 2,7 Millionen eingemauerten Palästinensern! Dieser unerträgliche Zustand ist nur die Spitze des Eisbergs, da er zusätzlich zum Elend der Besatzung gegen die palästinensische Bevölkerung speziell das Leiden der besetzten Kinder aufzeigt!
 

 

So ist der neuerliche EU-Vorstoß zu Siedler-Produkten, in dem 16 Außenminister der Europäischen Union die EU-Beauftragte Federica Morgherini dazu aufgefordert haben, die Kennzeichnung von Produkten aus israelischen (jüdischen!) Siedlungen in den besetzten Gebieten eindeutig festzuschreiben. So soll es Verbrauchern ermöglicht werden, diese Produkte zu erkennen und nach Wunsch zu boykottieren!

weiterlesen