Arbeitsarmut durch permanentes Absinken der Reallöhne

Sinkende Kaufkraft, Steigende Kinderarmut,

Profitgier der Abzockerkonzerne

von Susan Bonath

Die Löhne in Deutschland verlieren zunehmend an Kaufkraft. Der seit drei Jahren anhaltende Abwärtstrend setzte sich zu Jahresbeginn fort, wie das Statistische Bundesamt meldet. Besonders hart trifft es Alleinerziehende und ihre Kinder: Bei ihnen ist die Armutsquote am höchsten.

armut-pockets-out-Ausbeutung-Versklavung-kritisches-netzwerk-erwerbsarmut-arbeitsarmut-working-poor-LeiharbeitDeutschlands Arbeiterklasse verarmt. Wie das Statistische Bundesamt am Dienstag meldete, sind die Reallöhne im ersten Quartal dieses Jahres erneut signifikant gesunken. Das bedeutet: Die Einkommen der Lohnabhängigen verlieren im Zuge der anhaltenden Preisexplosion, vor allem bei Grundbedarfen wie Lebensmitteln und Energie, zusehends an Kaufkraft. Die Betroffenen können sich immer weniger leisten. Die Abwärtsspirale hält schon seit drei Jahren an.

► Sinkende Kaufkraft

So meldete die deutsche Statistikbehörde destatis für die ersten drei Monate dieses Jahres einen Reallohnverlust im Vergleich zum gleichen Vorjahreszeitraum um 2,3 Prozent. In den beiden Quartalen davor war die Kaufkraft der Einkommen sogar um jeweils 5,4 Prozent gesunken, im ersten Halbjahr 2022 um 0,9 und 4,2 Prozent. Das Amt stellt dazu fest: "Ein Trend aus dem Jahr 2022 setzt sich somit fort: Die hohe Inflation zehrt das Lohnwachstum für die Beschäftigten auch zum Jahresbeginn 2023 mehr als auf."

Tatsächlich sind die Nominallöhne laut dieser Darstellung gestiegen, und zwar im Vorjahresvergleich zuletzt sogar um mehr als fünf Prozent. Die Verbraucherpreise schlugen danach allerdings mit einem Plus von mehr als acht Prozent zu Buche. Dies verkehrt den Einkommenszuwachs in sein Gegenteil.

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