Brutale Polizeigewalt als Mittel der Repression: Demokratie sieht anders aus

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Blockupy Frankfurt ist ein geflügeltes Wort und seit Samstag, den 1. Juni 2013 für viele Menschen auch der Inbegriff von selbsterlebter Polizeigewalt, dem Entgleisen der Staatsgewalt gegenüber den Bürgern, eine Neuauflage von Stuttgart 21 und noch schlimmer. Hier ein bewegender persönlicher Erlebnisbericht von Axel Köhler-Schnura, einem 64 Jahre alten Ökonomen und couragiertem Aktivist, bekannt für sein Engagement bei Coordination gegen BAYER-Gefahren, Kritische AktionärInnen,  ethecon (Stiftung Ethik & Ökonomie), Gewerkschaft und DKP. Axel wurde, wie viele andere in Frankfurt auch, sinnlos und mutwillig von der Staatsmacht verletzt, ohne dazu Anlass gegeben zu haben … getreten, geprügelt, mit Giftgas bekämpft. Wir bitten ausdrücklich darum, diesen Bericht weiterzuverbreiten.

Blockupy Frankfurt. Getreten, geprügelt, mit Giftgas bekämpft .. Ein Erlebnisprotokoll von Axel Köhler-Schnura

Frankfurt, Basler Platz - Samstag 01. Juni 2013

Um 10 Uhr noch recht leer, strömen bis ca. 12 Uhr zig Tausende zusammen. Wie man es von der letzten Blockupy-Großdemonstration 2012 her kennt: Bunt, laut, phantasievoll. Kinder, Jugendliche, Grauhaarige.

Von nah und fern. Sprachgewirr aus ganz Europa.

Transparente wie: "S21 - bei Brand effizienter als jedes Krematorium". Oder: "Gegen Bankenmacht und Profitgier!" Während verdi- und IG-Metall-Fahnen neben attac, Linkspartei- und anderen Fahnen gut sichtbar waren, habe ich nicht eine einzige Fahne der Grünen gesehen und auch die SPD glänzte durch Abwesenheit.



Die Medien berichteten über Blockupy am Vortag (31.05.2013). Es ging um Aktionen der "Anti-Kapitalisten", wie das Etikett lautete, das jedem, der gegen Machtmissbrauch und Verbrechen der Banken und Konzerne in Frankfurt protestierte, aufgepappt wurde.

Nachdem die Stadt Frankfurt und das Land Hessen bereits bei den vorjährigen Blockupy-Aktionen wegen ihres rüden Umgangs und ihrer mit den Grundrechten in Widerspruch stehenden Haltung zum Demonstrationsrecht aufgefallen waren, gab es im Vorfeld der diesjährigen Aktionstage ab dem ersten Tag ein zähes Ringen zwischen den VeranstalterInnen von Linkspartei, attac, ver.di und anderen und den Behörden:

Das Verwaltungsgericht musste entscheiden. Und hat entschieden: Ja, es darf natürlich auch im Flughafen demonstriert werden. Ja, es darf natürlich eine Großdemonstration am Samstag an der EZB vorbei stattfinden.

Doch das scherte das Innenministerium und die Polizei einen Dreck! Offen und unverhohlen wurden die Urteile missachtet. Die Demonstrationen am Freitag im Flughafen wurden durch Polizeimacht unterbunden, in der Innenstadt gab es bei kleineren Aktionen jede Menge Polizeirepression.

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