Das echte Gold ist weg, Betrugskartell und Scheingold sind geblieben

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von Wilfried Kahrs / QPress


Goldrausch: Kaum nimmt man das Wort Gold in den Mund, beginnen sich die Geister zu scheiden. Seine Faszination als Schmuck hat es nie verloren, auch die Industrie lechzt arg danach und die Förderung des edlen Stoffes, mit rund 2.500 Tonnen pro Jahr, kann den Bedarf kaum decken. Im umfangreichen Kanon der Edelmetalle ist es interessanterweise immer noch die erste Stimme, obgleich es bestimmt ebenso interessante Alternativen zum Gold gibt. Aber so etwas nennt man dann wohl eingebrannte Tradition oder Goldrausch. Und genau so sieht es mit diesem Stoff dann auch bei den Notenbanken und natürlich bei den privaten Anlegern aus.

Bei den physischen Mengen wird es zur Zeit tückisch. Da scheinen sich einige privilegierte Leute mit dem Stoff einzudecken. Dies zu Lasten kleiner und unerfahrener Anleger, die man dann gerne auf dem sogenannten Papiergold sitzen lässt, das legendäre „Scheingold“, welches dem kleinen Mann suggerieren soll, er hätte auch etwas Gold. Anlass zu unserer heutigen Betrachtung ist eine Beobachtung aus den USA. Dort ist der größte Gold-Fonds der GLD-ETF (ETF steht für Exchange Traded Funds). Man konnte und kann dort täglich zum aktuellen Goldkurs entsprechendes „Scheingold” erwerben. Für gewöhnlich, damit wird wenigstens geworben, halten solche Fonds dann die entsprechenden Gegenwerte in Gold und nicht selten wird auch damit geworben, dass man sich jederzeit seinen Anteil in physischem Gold liefern lassen kann.

Soweit zur schnellen Theorie. Jetzt gab es da jüngst ein paar schrille Alarmsignale, die hierzulande nur zu gerne überhört werden. So wurden Kunden des besagten Fonds, die sich ihr Gold physisch liefern lassen wollten, mit den kargen Worten abgespeist, sie könnten wohl das entsprechende Geld bekommen, Gold jedoch werde man nicht ausliefern. King World News ging der Sache mal nach und machte dabei ganz interessante Feststellungen. Deutsch und deutlich fachlicher kann man es auch bei „DER KLARE BLICK” nachlesen, die noch um weitere Details ergänzen.

Obgleich die kleineren Kunden kein Gold mehr bekommen (wir reden hier von den Kunden im Millionen Dollar Bereich), ist das physische Gold wohl schon fast gänzlich aus den Lagern verschwunden. Die nebenstehende Grafik macht dies auf einen Blick deutlich. Dazu beachte man den unteren Teil der Grafik, der angibt, auf wie viel Unzen „Scheingold“ nun eine Unze echten Goldes kommt. Hatte man sich aus Gründen der Lagerhaltung und des „gewöhnlichen Betruges“ schon daran gewöhnt, dass es nicht mehr als eine echte Unze Gold auf zehn Papierene waren, so schoss dieses Verhältnis bei der Comex (New York Commodities Exchange) jetzt durch die Decke. Die dort ebenfalls registrierten physischen Goldbestände sind von akuter Schwindsucht befallen. Aktuell ist nur noch eine Unze Gold für 57 in Papier verkaufte Unzen tatsächlich im Lager vorrätig. Eine Frage die niemand beantwortet: Wo ist das Gold nur geblieben. Nur soviel, es ist weg und irgendeiner der großen Mitspieler wird es schon sicher verwahrt haben, etwas abseits der öffentlichen Aufmerksamkeit.

Die große Goldpreisdrückung

Jetzt wäre ja zu erwarten, dass der Goldpreis bei solch schlimmen Nachrichten durch die Decke schießt. Tut er aber nicht. Anders gesagt: an physisches Gold zu kommen ist fast unmöglich und noch viel unmöglicher zu den offiziellen Preisen. Das ist nun allerdings eine recht seltsame Erscheinung, die zu denken geben sollte. Waren wir doch bislang immer der Meinung. dass Angebot und Nachfrage den Preis regeln. Aber wie es aussieht, wird am Markt nur mit Papiergold umhergeworfen, was auch zu den wahrnehmbaren Preissenkungen führte. Das schöne an der Sache für die großen Player: sie können jetzt, sofern sie den privilegierten Zugang zu den Goldlagern haben, diese sehr günstig ausräumen, während man den kleineren Kunden ein lang Nase zieht … danach kann dann der Preis irgendwann wieder explodieren. Und was lernen wir daraus? Marktmacht macht Markt und nicht Angebot und Nachfrage.

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