Das Kliniksterben in Deutschland geht weiter.

"Masterplan für Kliniksterben und Privatrendite":

Bündnis kritisiert Lauterbachs Reformpläne

Von Susan Bonath

Buendnis_Klinikrettung_Klinikausduennung_Klinikinsolvenzen_Krankenhauskahlschlag_Klinikreform_Klinikschliessungen_Kliniksterben_Klinikstilllegungen_Kritisches-NetzwerkFast zwei Dutzend Einrichtungen wurden dieses Jahr geschlossen, fast 100 weitere stehen vor der Pleite. Lauterbachs Reformpläne befeuerten die Entwicklung zur Freude privater Renditejäger weiter, befürchtet das "Bündnis Klinikrettung" und fordert Umkehr.

Monatelanges Warten auf Operationen und Behandlungen, kein Kreißsaal in der Nähe, kaum Personal auf den Stationen: Wer in Deutschland als gesetzlich versicherter Kassenpatient ernsthaft krank wird, findet zunehmend schwerer medizinische Hilfe. Liegt das wirklich nur am Personalmangel? Die Realität ist wohl komplexer. Immer häufiger sind Krankenhäuser Opfer der desaströsen Wirtschafts- und Sozialpolitik. Allein in diesem Jahr schlossen 22 Kliniken, 5.400 Ärzte und Pflegekräfte verloren dabei ihren Arbeitsplatz.

Das gab das "Bündnis Klinikrettung" in einer Pressekonferenz am Dienstag, 19. Dezember 2023 bekannt. Seit 2020, als die WHO die Corona-Pandemie ausgerufen hatte, gingen demnach bei insgesamt 66 Krankenhäusern die Lichter aus. Das dürfte Zehntausenden medizinischen Arbeitskräften den Job gekostet haben. Mehr noch: Fast 100 weitere Einrichtungen seien im kommenden Jahr direkt von einer Schließung bedroht, konstatierte der Verein.

► Kahlschlag mit System

Der Kahlschlag hat offenbar System: Denn lukrativ für Kliniken sind vor allem häufige Operationen, wie das Einsetzen neuer Knie- oder Hüftgelenke. Geburten, Kinder- und Frauenheilkunde sind dagegen personal- und kostenaufwendiger, bringen aber weniger Zuschüsse ein.

❖ weiterlesen