Der #Bischof bereut. Wird das #Bistum auch Buße tun?

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von Wolfgang Blaschka, München


Beim weltberühmten Knabenchor der Regensburger Domspatzen herrschten jahrzehntelang Angst und Furcht vor Prügelstrafen und sexuellen Übergriffen. Seit 2010 drangen immer mehr Details des Systems einer Schwarzen Pädagogik ans Licht der Öffentlichkeit, doch das Bistum tat sich schwer im Umgang mit den Geschädigten.
 

 

Die SWR-Fernsehdokumentation "Sünden an den Sängerknaben", ein Film von Mona Botros, brachte ab Januar 2015 mehr Schwung in die Aufklärung der Verbrechen, die so lange verschwiegen worden waren und vor allem in den dritten und vierten Vorschulklassen in Etterzhausen und Pielenhofen als Bestandteil eines gnadenlosen Strafregimes verübt wurden von meist klerikalen Tätern. Die sind inzwischen tot oder Greise, ihre Taten juristisch längst verjährt, doch viele Bertoffene leiden noch immer am vorzeitigen Ende ihrer Kindheit und an den Folgen ihrer Traumatisierungen durch brutale Präfekten und Direktoren. Nun organisieren sie sich und stellen Forderungen an die Römisch-Katholische Kirche in einem ihrer reichsten Bistümer.

Dem Beschwerdeführer war es bitter ernst: Er wollte eine detaillierte schriftliche Stellungnahme des Bischofs von Regensburg zu den grausamen Verhältnissen in Etterzhausen, unter deren Nachwirkungen er bis heute leidet, und eine bischöfliche Bitte um Vergebung, wenngleich Dr. Voderholzer für damalige Vorkommnisse keine persönliche Verantwortung trägt. Doch sein Bistum hat die früheren Zustände und deren Folgen sehr wohl zu verantworten.

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