Deutschland - #Kuba: Für gute zwischenstaatliche Beziehungen

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Besuch des kubanischen Außenministers Bruno Rodríguez Parrilla

vom 8. bis 10. Mai 2016


von MdB Wolfgang Gehrcke


Nach den Besuchen des deutschen Außenministers Frank-Walter Steinmeier (Juli 2015) und des deutschen Wirtschaftsministers Sigmar Gabriel (Januar 2016) in Kuba weilte nun der kubanische Außenminister Bruno Rodríguez Parrilla zu einem offiziellen Besuch in der Bundesrepublik Deutschland. Dieser Besuch war ein vorläufiger Höhepunkt in der Neuordnung der Beziehungen der Bundesrepublik zu Kuba. Deutschland hatte im Jahr 2003 die Beziehungen zu dem sozialistischen Land auf Eis gelegt. Ein schon unterschriftsreifes Kulturabkommen wurde damals nicht abgeschlossen, und die Bundesrepublik boykottierte z.B. die Internationale Buchmesse in Havanna, zu der sie als Ehrengastland eingeladen war. Erst ab 2006/2007 gab es von deutscher Seite wieder zaghafte Signale in Richtung Kuba, die Beziehungen wieder verbessern zu wollen.

 

 

Größtes Hindernis für ein gutes Verhältnis beider Länder war und ist der „Gemeinsame Standpunkt“ der Europäischen Union gegenüber Kuba. In diesem 1996 von allen EU-Mitgliedsstaaten beschlossenen Papier verlangt die EU als Bedingung für bessere Beziehungen zu Kuba einen Systemwechsel in dem sozialistischen Land. Deutschland war lange Zeit einer der stärksten Verfechter dieser Politik. Dieses unhaltbare, politisch motivierte Positionspapier entstand in einer Zeit, als sich Kuba durch den Wegfall der Hilfe der sozialistischen Länder eine der schwersten Krisen seiner Geschichte durchlebte.

Kuba aber hat diese entbehrungsreiche Zeit bewältigt und konnte sich im Zuge der politischen Veränderungen in Lateinamerika ab 1999 und durch das Entstehen neuer Staatenbündnisse aus einer jahrzehntelangen politischen Isolation befreien. Mehr noch: Kuba hat durch diese Veränderung der politischen Rahmenbedingungen auch neue internationale Partner gewonnen.

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