

► von Franz Garnreiter
Energy [R]evolution heißt eine Studie, die Greenpeace seit 2005 periodisch wiederkehrend aktualisiert, letztmals im September 2015. Sie behandelt die technische und wirtschaftliche (kostenmäßige) Machbarkeit einer Abwehr der drohenden Klimakatastrophe: Ist es, auf Weltebene, erreichbar, die durch menschliches Handeln verursachten Klimaänderungen auf eine Erwärmung um 2°C zu begrenzen? Greenpeace konzentriert sich bei dieser Frage auf die Hauptquelle der klimazerstörenden Gase, nämlich den Verbrauch und die Verbrennung der fossilen Energieträger Kohle, Öl, Erdgas. Nicht diskutiert wird von Greenpeace in diesen Studien der Einsatz von Öl usw. für den nichtenergetischen Verbrauch (Kunststoffherstellung), die Emissionen aus industriellen Umwandlungen (v.a. Zementherstellung) und die Emissionen aus der Land- und Forstwirtschaft (von der Tropenwaldvernichtung bis zur Rinderzucht). Wie von Greenpeace zu erwarten, wird in ihrem Szenario auch der atomare Energieeinsatz auf null zurück gefahren.
Seit der Rio-Konferenz 1992 ist es Bestandteil des menschlichen Wissens (mal abgesehen von den notorischen Leugnern), dass die Menschen durch eine riesige und immer noch zunehmende Verbrennung von kohlenstoffhaltigen Energieträgern (inkl. der Verbrennung von Holz und inkl. der Emission einiger weiterer klimaschädlicher Gase) das Klima weltweit auf Dauer verändern. Und zwar mit weit überwiegend negativen Auswirkungen. 1992 verständigte man sich darauf, eine maximale Erwärmung um 2°C nicht zu überschreiten. In den vielen Folgekonferenzen wurde dieses Ziel immer wieder feierlich bekräftigt. Als dafür nötige Handlungsorientierung wurde allgemein akzeptiert, den Ausstoß von klimaschädlichen Gasen weltweit bis 2050 auf die Hälfte des Wertes von 1990 abzusenken und speziell in den reichen, industrialisierten Ländern um 90 % zu senken.
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