Die freundliche Maske von König Charles III.

Eine Wohlfühlrede mit Hintergedanken

Von Dagmar Henn

Wären die Zeiten anders, man könnte den Besuch des britischen Königs Charles III. getrost auf die Fotoseiten der Lektüre für Friseursalons verweisen. Aber vor dem Hintergrund des Gemenges aus Brexit und NATO-Krieg handelt es sich um einen hoch politischen Akt.

Der Besuch des britischen Königs Charles III. ist nicht ganz so unschuldig, wie er auf den ersten Blick zu sein scheint. Er dürfte im Vereinigten Königreich noch auf einige Kritik stoßen. Das Publikum im Bundestag war von der Rede begeistert, die er dort halb auf Englisch und halb auf Deutsch hielt, hat es dabei aber geschafft, den einen Punkt, der wirklich bedeutend ist, nicht einmal zu bemerken.

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Es versteht sich von selbst, dass Charles Windsor diese Rede nicht selbst geschrieben hat, auch wenn der Sohn eines deutschen Vaters die Entscheidung, sie teils auf Deutsch zu halten, selbst getroffen haben dürfte. Solche Reden verfassen professionelle Redenschreiber, und keine Rede eines britischen Staatsoberhaupts wird gehalten, ohne von der jeweiligen britischen Regierung abgenommen zu sein.

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