Die Profiteure von #Paris. #Geheimdienste haben nichts verhindert

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von Wolfgang (WOB) Blaschka, München


Seit den Bombenanschlägen von Freitag, dem 13. November, gilt einmal mehr der Ausnahmezustand. Nicht nur in Frankreich über drei Monate, sondern auch in Belgiens Hauptstadt, örtlich auch in Deutschland. In Hannover wird ein Länderspiel abgesagt, am Hauptbahnhof ein Gepäckstück in die Luft gesprengt. Blinder Alarm: Ein Ingenieur hatte seinen Werkzeugkoffer vergessen. Der Innenminister „beruhigt“ die Bevölkerung mit dem Spruch, Details könne er nicht nennen, da „Teile der Information die Öffentlichkeit beunruhigen“ könnten. In München erstürmt ein Sonderkommando ein Hotel. Blinder Alarm: Ein iranisches Ehepaar hatte noch eine Camping-Gaskartusche von der Flucht im Gepäck. So ging es an vielen Orten mit blindem Alarmismus.
 

 

Bayerns Innenminister muss eingestehen, einem Irrtum aufgrund von Namensgleichheit aufgesessen zu sein. In St. Denis feuerte die Polizei 5000 Schuss aus Maschinenpistolen auf ein Türschloss, bevor sich drei Personen dahinter in die Luft sprengten; angeblich sei darunter einer der Drahtzieher von Paris. Brüssels Innenstadt wurde komplett abgeriegelt, die Metro tagelang stillgelegt, 16 verdächtige Personen verhaftet; die angeblich gesuchte nicht darunter.

Den Schülern wird die falsche Lehre vermittelt, Terrordrohungen seien gut für Schulfrei, Hysterie rette vor Hausaufgaben. Die wurden nie gemacht. Die Vorstadt-Dschihadisten kamen nicht von Irgendwo, sondern aus dem kalten Herzen Europas, aus den tristen Banlieues rund um Paris und Brüssel – ausgegrenzt, vernachlässigt, missachtet. Hätte Hollande tatsächlich im Rachefuror die Herkunftsorte der Kids treffen wollen, wären statt Syrien die Peripherie von Paris und die Gemeinde Molenbeek-Saint-Jean in der Hauptstadt Europas zu bombardieren gewesen.

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