Die subversiven Machenschaften der Agro-Gentechnikindustrie

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Wie Lobbyisten mit Steuergeldern gemästet werden und was hinter ihren Aktivitäten steckt


Interview mit dem Aktivisten Jörg Bergstedt (JB), aufgezeichnet 03/2011 von Michael Leitner (ML)


Jörg Bergstedt ist Vollzeitaktivist und recherchiert dabei Fakten, die ihn bei der Agro-Gentechnikindustrie unbeliebt machen. Es geht ihm dabei weniger um ethische oder biologische Motive, sondern um selbstbestimmtes Leben: Er ist dagegen, dass Konzerne und private Interessen die Rahmenbedigungen, in denen wir leben, diktieren und negativ beeinflussen. Ein Schwerpunkt seiner Arbeit sind Recherchen und Aktionen gegen die Gen-Mafia. Wegen des Zerstörens eines gentechnischen Versuchsfeldes wurde er im Herbst 2011 eingeknastet.

In der Haft vollendete er sein Buch über die Seilschaften, die in Deutschland versuchen, genetisch veränderte Pflanzen zu einer sich unkontrolliert ausbreitenden Realität zu machen. Es heißt „Monsanto auf Deutsch“ (ISBN 978-3-86747-043-8). Das Buch ist im SeitenHieb-Verlag erschienen und kann über den Buchhandel, den Verlag und in der Projektwerkstatt, Ludwigstr. 11, 35447 Reiskirchen (www.aktionsversand.de.vu) bezogen werden. Frisch auf dem Knast (Anm.: Haft dauerte vom 23.9.2010 bis 22.3.2011) entlassen führte Michael Leitner ein Interview mit ihn.

ML: Jörg, vor ein paar Tagen bist Du aus dem Gefängnis entlassen worden. 6 Monate Knast, wegen des Zerstörens einiger gentechnisch manipulierter Gerste-Pflanzen ist recht happig!


JB: Es ist in der Tat erstaunlich! 2006 haben wir mit mehreren Leuten das Versuchsfeld mit Gen-Gerste der Uni Gießen befreit, soweit uns das möglich war.


ML: „Befreien“ heißt für Euch, Anbauflächen von den gentechnisch veränderten Pflanzen (gv-Pflanzen) zu befreien, indem ihr sie zerstört. Das ist, obschon durchaus verständlich, immerhin Sachbeschädigung!

 

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