Dr. Gabriele Weber: Federn lassen - Von der Dritten Welt zum globalen Süden

ein Film von Dr. Gabriele 'Gaby' Weber, San Telmo / Buenos Aires (ARG)

gaby_gabriele_weber_san_telmo_buenos_aires_argentinien_dritte_welt_globaler_sueden_lateinamerika_monsanto_nazigeld_mercedes_benz_kritisches_netzwerk_klaus_eichmann_suedamerika.jpgAuf dem G 20-Gipfel in Hamburg am 7. und 8. Juli 2017 sollte, so hieß es, ein Marshallplan für Afrika (Compact With Africa) beschlossen werden. Stattdessen ging es um die Beseitigung von Handelshindernissen. Auch bei den Protesten auf dem Fischmarkt ging es nicht um Afrika. Dort lag Wut in der Luft. Für diese Wut gibt es viele Gründe. Aber der Ruf nach einer neuen Weltwirtschaftsordnung wurde nicht laut.
 
Das war einmal ganz anders in der Bundesrepublik. Ende der sechziger Jahre ging es gegen den Vietnamkrieg, ab 1973 gegen den Militärputsch in Chile, dann kamen die Nord-Süd-Kommission Willy Brandts und die Kampagnen „Waffen für El Salvador“ und Brigadisten für Nicaragua. Davon ist nichts mehr zu hören. Nicht nur, weil die Welt unübersichtlicher geworden ist, sondern auch, weil uns allen irgendwie klar ist, dass wir unser bequemes Leben so nicht weiter führen können.

Ich hab Anfang der 70er immer gesagt, Leute, wenn wir nicht mehr für Afrika machen, dann kommen wir unter einen Einwanderungsdruck, der uns zum Polizeistaat machen kann. Aber es hat kein Mensch zugehört“ – so der 90-jährige Erhard Eppler im Film.

Die 45-minütige Sendung bringt Bilder vom G20-Gipfel aus Hamburg und Interviews mit der ehemaligen DLF-Redakteurin Karin Beindorff, dem Historiker Jürgen Dinkel, dem früheren Entwicklungshilfe-Minister Erhard Eppler, dem einstigen RAF-Mitglied u. heute Weltfriedensdienst Lutz Taufer, dem Sprecher der unabhängigen Gewerkschaft FAU Clemens Melzer, den Lateinamerikanisten Klaus Meschkat und Urs Müller-Plantenberg, Petra Schlagenhauf vom Forschungs- und Dokumentationszentrum Chile-Lateinamerika (FDCL), Rainer Rehak von Cyberpeace und Andreas Wehr vom Marx-Engels-Zentrum.

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