Flüchtlingstote vor Lampedusa. Fragt sich nur – wofür und für wen?

DruckversionPDF version

von Prof. Dr. Arian Schiffer-Nasserie


In "Streifzüge - Magazinierte Transformationslust", einer Publikation des Vereins für gesellschaftliche Transformationskunde in Wien / A, ist der nachfolgende Artikel vom 08. Oktober 2013 zum Thema „Schiffsunglück vor der Mittelmeerinsel Lampedusa“ und den gravierenden Verfehlungen einer vernünftigen Flüchtlingspolitik nachzulesen. Daran hat sich bis heute nichts geändert - im Gegenteil.

Einer der schwersten Unglücksfälle ereignete sich dort 3. Oktober 2013, als beim Untergang eines Schiffes vor der Küste der Insel ein mit etwa 545 Flüchtlingen aus Somalia und Eritrea beladener 20 Meter langer Kutter sank, der aus der libyschen Hafenstadt Misrata kam. Nach einem Motorschaden steckte nach Zeugenaussagen der Kapitän eine Decke als Notsignal wegen Seenot in Brand. Das Feuer geriet außer Kontrolle. Durch die Panik der dicht gedrängt ohne Bewegungsmöglichkeiten stehenden Passagiere kenterte das Schiff. Die italienische Küstenwache und einheimische Fischer konnten vorerst 155 Überlebende retten. Schätzungsweise 390 Menschen ertranken.

Der tunesische Kapitän wurde wegen mehrfachen vorsätzlichen Totschlags und Havarie festgenommen. Die italienische Staatsanwaltschaft hat gegen die Überlebenden ein Ermittlungsverfahren wegen Illegaler Einwanderung eingeleitet. Dieses Standardvorgehen ist in der italienischen Politik jedoch umstritten.
 

weiterlesen