Freitag, der 13.: Wer Terrorkriege befeuert, wird Kriegsterror ernten

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von Wolfgang Blaschka, München


Ist nun Krieg oder nicht?

Wenn nein, wo ist er dann? Richtig: Anderswo, weit weg von hier im Mittleren Osten! In Europa sei er nicht, meinen viele, die bangen und hoffen, dass es keiner sei, zumindest dass er nicht auch noch zu uns kommen möge. Ansonsten müsste das kriegführende Europa seinen unverdienten Friedensnobelpreis beschämt zurückgeben.


Und dennoch tobt er.

Geplant und ausgebrütet in den USA, gezeugt und in blutige Realität gesetzt von der "Koalition der Willigen" (klick auf die Liste), gepäppelt und aufgezogen von allen wichtigen NATO-Staaten inklusive Deutschland, dessen BND als Geburtshelfer die Kriegslüge von den Massenvernichtungs-Waffen Saddam Husseins beizusteuern wusste. Er kam im Irak sehr schnell auf die Beine und verbreitete sich mit ungeheurer Brutalität, infizierte alles und jeden in der Region. Beinahe wäre er auch noch in den Iran hinein geraten, der missratene Racker, angestachelt von Israel. Er stand kurz davor im Atomkonflikt auf vermintes Gelände zu treten. Das schien seinen Urhebern denn doch zu unwägbar. Er sollte konventionell bleiben, um weiterhin führbar zu sein; wie am Stachelhalsband wurde er zurückgezerrt.

 

    
Der Krieg im Anderswo ist gar nicht so weit entfernt.

Nun hat ihn Paris in Ansätzen zu spüren bekommen, wie vorher bereits Madrid und London: 132 Menschen hat er kalt dahingerafft. So wie es unter seiner grausigen Herrschaft üblich ist, in Bagdad, in Tripolis, in Damaskus, Homs oder Aleppo, worüber im Westen weniger getrauert wird mangels unmittelbarer Betroffenheit.

Doch manchmal scheint der Furor Heimweh zu bekommen. Er war schon vor Jahren ausgegangen, hatte sich von Lügen-Phrasen und Rachegelüsten berauscht fit gemacht und zog über die Länder, über Staaten hinweg wie über ein Schachbrett seine blutige Spur: Von Afghanistan in den Irak, von dort im Ausfallschritt nach Libyen und Mali, schließlich nach Syrien, wo er über 13 Millionen Menschen in die Flucht schlug, nachdem er sie mit unkontrollierbarem Treiben heimatlos gemacht hatte: Die Häuser zerbombt, die Existenzen kaputt, die Lebensperspektiven in Trümmern! Todesangst und Schreckensfurcht vor Bomben und Terror sind seine liebsten Gastgeschenke. Wo immer er hinkommt, hinterlässt er seinen welken Strauß aus Hass und Rachegefühlen, schwarz bebändert von Trauer und Schmerz.

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