Gesichtsverlust für Merkel kein Problem: ein bisschen Krieg muss schon sein

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von Wilfried Kahrs / QPress
 

K®anzler Eck: Meinte Mutti zunächst wohl noch, sie könne womöglich mit einer ablehnenden Haltung zum bereits beschlossenen Syrienkrieg ein paar Punkte bei der Bundestagswahl sammeln, scheint sich diese Hoffnung aus diversen Gründen elend zerschlagen zu haben. Klar, wer will schon Krieg, außer im Fernsehen? Die Menschen sicher nicht, aber es gibt da doch noch einige Interessengruppen, die haben richtig Freude daran und so kam es dann am Ende auch ganz anders. Jetzt ist auch Merkel für Krieg! Wir sinnieren mal wie so ein Sinneswandel binnen 24 Stunden passieren kann und was damit alles verbunden ist.


Spannend bei dieser Beobachtung ist die Rolle der großen Medien. Gemeint sind damit insbesondere die „unabhängigen Medien“, die auf die große Kohle der Konzerne für Werbung angewiesen sind. Über diverse Ecken und Verflechtungen ist da auch die Waffenlobby nicht fern. Nehmen wir nur ein Beispiel der wunderbaren Meinungsmache und Kriegshetze. So bescheinigte unter anderem auch n-tv.de der Merkel eine „Regierung ohne Rückgrat“, Issio Ehrich … nix isso ehrlich, so heißt der Schreiber des Kommentars. Wenn doch alle „guten Führer“ nach einem friedvollen Vergeltungskrieg schreien, das war so der Gipfel (G-20), dann kann sie sich doch nicht einfach diesem Gerechtigkeitschor verweigern. Die Kriegsmüdigkeit der Völker darf bei der Durchsetzung vitaler Konzerngerechtigkeit keine Rolle spielen. So liest sich die Botschaft, ohne die Strippenzieher zu benennen.

Gesichtverlust … wie jetzt

Hier beginnen sich die Geister zu scheiden. Die großen Medien lobpreisen seither Merkels wahrhafte und aufrechte Kriegsbegeisterung, wenngleich die erst mit 24 Stunden Verspätung ausbrach, was den Gesichtsverlust verursacht haben soll. Dazu musste der Westerwelle sich in Vilnius noch eigens die Watschen seiner Amtskollegen abholen, danach ging es Merkel dann wohl besser und die Weltgemeinschaft kann jetzt auch auf Muttis Rache gegenüber Assad bauen. Dies ist besonders wichtig, weil die Nahost-Waffen-Promotion-Show bestimmt auch allerhand gutes deutsches Kriegsgerät aufzufahren hat.

Ok, wenn die Amtskollegen, nebst der Waffenindustrie, tatsächlich so wild auf Krieg sind und meinen Gerechtigkeit müsse explosiv sein, dann hat Merkel jetzt tatsächlich ihre Gesicht verloren. Da ist auch keine Fratze mehr. Wie einplaniert kann sie jetzt den 80 Millionen „kriegsunwilligen Deutschen“ die frohe Botschaft verkünden: „Wir sind auch dabei“! Blöd nur, dass ausgerechnet diese Botschaft niemand hören wollte und die Mehrheit der Menschen gar keinen Bock auf echten Krieg hat. Nun, da sie aber doch die vermeintlich rechtmäßige Vertreterin dieser stimmlosen 80-Millionen-Masse ist, sehen diese ziemlich alt dabei aus. Macht aber nix, denn so beginnen stets alle UN-vernünftigen Kriege.

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