Gewalt und Freiheit

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von Peter A. Weber


Dieses Thema zieht sich wie ein roter Faden durch die Geschichte, und täglich tauchen in den Medien dazu neue Meldungen auf. Der seit 2012 schlagzeilenträchtigste Fall ist der Bürgerkrieg in Syrien. Ständig schwelen irgendwelche gewaltsam ausgetragenen Konflikte in der Welt, die meistens  gar nicht als explizite Kriege gehandelt werden. Immer öfter verschwimmen dabei die Fronten zwischen den Guten und den Bösen, den Verteidigern und den Aggressoren, was besonders in Bürgerkriegsszenarien wie in Syrien oder Ägypten die Übersicht und eine fundierte Bewertung erschwert.


Die hohe Anzahl derartiger Gewaltexzesse in den zahlreichen Brennpunkten der Welt, wozu auch weiterhin Afghanistan, der Irak oder in Palästina durch die Okkupation durch Israel (siehe Anhänge), lassen den auf gleichgeschaltete und "embeddede" Mainstreammedien vertrauenden unkritischen Menschen keine differenzierte Betrachtungsweise und persönliche Betroffenheit mehr zu. Die Menschen stumpfen ab und schalten im Kopf und auf der Gefühlsebene häufig auf Durchzug. Die brutalen Geschehnisse, völkerrechtswidrige Verbrechen und Ungerechtigkeiten prasseln täglich auf uns ein. Die für die (Mainstream-)Medien interessantesten und Quote versprechenden werden sensationsgierig ausgeschlachtet und exhibionistisch vermarktet. Die Meldungen verkommen zur Routine und verblassen, bis sie nur noch einen Zweizeiler wert sind oder ganz unter den Tisch fallen. Dann wird die nächste Sau durchs Dorf getrieben.

Die machtpolitischen Interessen stehen im Vordergrund. Die betroffenen Menschen sind zu Statisten und Bauernopfern verdammt, die im Spiel der Strippenzieher nur als manipulierbare Masse oder Kollateralschaden vorkommen. Jede Konfliktpartei sieht sich im Recht. Die Terroristen sind immer diejenigen, die gegen die Machthaber angehen, während die Inhaber der Staatsgewalt sich stets als Verteidiger der Freiheit und Gerechtigkeit feiern. Die Großmächte mißbrauchen dabei permanent regionale Auseinandersetzungen – wie z. B. aktuell im Fall Ukraine – oder Kriege für ihre egozentrischen macht- und geostrategischen Interessen.
 

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