Hintergründe um das Atomabkommen mit dem Iran

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Wie ein schwächerer Iran den Hegemon dazu brachte, die Sanktionen aufzuheben


von Gareth Porter


Iranischer Gegendruck gegen die Vereinigten Staaten von Amerika durch sein Atomprogramm zwang letztlich die Obama-Administration, Verhandlungen aufzunehmen. Jetzt, wo dieses Atomabkommen mit dem Iran fertiggestellt ist, konzentriert sich die Aufmerksamkeit der westlichen Nachrichtenmedien und Kommentatoren absehbar überwiegend auf die Opposition gegen das Abkommen im US-Kongress und von Seiten Israels und der sunnitisch-arabischen Koalition unter Führung Saudiarabiens.

Dieser Medienschwerpunkt geht vorbei an der wirklichen Bedeutung des umfassenden gemeinsamen Aktionsplans, nämlich dass der Iran erfolgreich ein Abkommen mit den USA[1] ausgehandelt hat, das sein nationales Recht auf ein Atomprogramm trotz des enormen Machtunterschieds zwischen den beiden Staaten bestätigt hat. Diese Ungleichheit der Macht zwischen dem globalen Hegemon und einer militärisch schwachen, aber politisch einflussreichen „mittleren Macht“ hat nicht nur die Verhandlungsstrategien der beiden Seiten im Lauf der Verhandlungen gestaltet, noch wichtiger ist aber, wie sie anfänglich überhaupt in Gang gekommen sind.
 

 

Die Nachrichtenmedien haben sich die Sichtweise der Obama-Administration zu eigen gemacht, dass die Verhandlungen das Ergebnis der internationalen Sanktionen gegen den Iran waren. Das Problem mit dieser allgemeinen Sichtweise ist nicht, dass der Iran es nicht eilig gehabt hätte mit der Aufhebung der Sanktionen, sondern dass er dazu schon lange motiviert war, bevor die USA zu Verhandlungen bereit waren.


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