Kinder & Jugendliche zunehmend Opfer einer Verdummungskampagne
Piepegalpakt 2.0: Eine Runde digitaler Antibildung ist nicht genug
Schulische Leistungen werden kontinuierlich schlechter
► von Ralf Wurzbacher | NachDenkSeiten
Der „Digitalpakt Schule“ war gestern. Deshalb braucht es schleunigst ein Anschlussprogramm, finden nicht nur IT-Industrielle und -Lobbyisten, sondern auch die hiesigen Gewerkschaften. Dass bisher so technikverliebte Länder wie Dänemark und Schweden die Flucht zurück zum Analogen ergreifen, um das Klassenzimmer wieder zum Bildungsraum zu machen, stört sie nicht, so wenig wie ein allgemeines Schulleistungsniveau im freien Fall. Bleibt nur die Hoffnung auf Gegenwehr durch Eltern, Lehrer und vielleicht ja sogar die größten Leidtragenden – die Kinder. Und darauf, dass die Politik für das Quatschprojekt kein Geld zusammenkratzt.
Die IT-Industrie macht sich Sorgen. Am Donnerstag [16.5.] war der „Digitalpakt Schule“ ausgelaufen, und noch steht nicht fest, wie es danach weitergeht. „Eine zeitgemäße Bildung darf nicht dem anhaltenden Gerangel um Budget und Kompetenzen zwischen Bund und Ländern zum Opfer fallen“, befand kürzlich der Präsident des Branchenverbands Bitkom, Ralf Wintergerst. Mit dem Ausbleiben einer rechtzeitigen Anschlussfinanzierung und einer gemeinsamen Lösung verpasse Deutschland die Chance, die Schulen digital auf die Höhe der Zeit zu bringen. „Einmaliges Geld zur Anschaffung von Technik reicht nicht aus“, mahnte der Cheflobbyist, und man ist versucht, ihm in den Mund zu legen: Es braucht zweimaliges Geld, besser noch, es braucht Geld ohne Ende! [>> Artikel auf bitkom.org.].
Wofür? Vor fünf Monaten hat sich Dänemarks sozialdemokratischer Minister für Kinder und Bildung, Mattias Tesfaye, in aller Öffentlichkeit dafür entschuldigt, Schülerinnen und Schüler zu „Versuchskaninchen in einem digitalen Experiment“ gemacht zu haben, „dessen Ausmaß und Folgen wir nicht überblicken können“. [>> Artikel auf /futur-iii.de/].