Kurdisches Leben in Rojava

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von Ercan Ayboga / via marx21.de


Seit dem Angriff des IS auf die Stadt Kobanê ist der Name Rojava in aller Munde. Aber was ist das eigentlich und wie leben die Menschen dort? Marx21.de sprach mit Ercan Ayboga, der die Region im Sommer besucht hat.


marx21.de: Du warst im Sommer in der autonomen Region Rojava. Was ist das eigentlich, kurz gesagt?


Ercan Ayboga: Mit Rojava sind die mehrheitlich kurdisch besiedelten Regionen innerhalb des syrischen Staatsgebietes gemeint. Die Kurdinnen und Kurden bezeichnen dieses Land als Westkurdistan, wofür der Begriff Rojava steht. Rojava besteht aus den drei nicht zusammenhängenden Gebieten Kobanê, Cizîrê und Afrin, die auch als Kantone bezeichnet werden.

 


marx21.de: Konntest Du Rojava so einfach erreichen?


Ercan Ayboga: Ich bin mit einer Freundin und einem Freund von der Kampagne „Tatort Kurdistan“ über Südkurdistan, also den Nordirak eingereist, wofür wir uns zuvor mit den Rätestrukturen in Rojava in Verbindung gesetzt haben. Wir fuhren im Mai 2014 von Sulaimaniya kommend über Mossul nach Cizîrê in Rojava. Dafür benutzten wir den Grenzübergang Til Kocer (Rabia), was seit dem 2. Juni aufgrund der IS-Präsenz nicht mehr möglich ist. Unsere Einreise verlief aber noch weitgehend unproblematisch.

Während Cizîrê leicht zu erreichen ist, sieht es mit Afrin und Kobanê deutlich schwieriger aus. Denn da kann der Mensch nur über die Türkei. Diese hat die Grenzen dicht gemacht; es kommt de facto niemand durch. So bleibt nur die illegale Einreise.
 

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