

Zur Idee ungenutzten Landes in Afrika am Beispiel Tansanias
► von Mag. Andreas Exner, Graz/A
„Dieses Land ist ungenutzt, ungenutzt, ungenutzt“, hört man den Vertreter der staatlichen Entwicklungsagentur im tansanischen Rufiji-Delta sagen. Nachgerade unwirsch reagiert er auf die Nachfrage der Reporterin von CNN. Im Rufiji-Delta leben doch viele Bäuerinnen und Bauern, sagt diese. Doch die tansanische Entwicklungsbehörde will Investoren holen. Sie sollen die Landwirtschaft entwickeln, den Ertrag steigern. Das alles wäre nur zum Besten, versichert der Vertreter.
Dieser Ausschnitt eines Interviews ist bezeichnend für die gegenwärtige Debatte um Biofuels, offshore-Farming und die afrikanische Landwirtschaft. Das Schlagwort vom „Landraub“ oder des „Land Grabbing“ kennen viele. Doch kaum bekannt sind manche Hintergründe, die dabei eine Rolle spielen. So eben auch die Frage des ungenutzten Landes. Selbst unter Expertinnen und Experten ist das Unwisssen, ist die Unsicherheit dazu momentan noch groß. Doch wird das häufig nicht unbedingt kenntlich gemacht.