Von Eva Haule / amerika21.de
Beitrag zur Demokratisierung des Zugangs zu Informationstechnologien. Länder sehen Chance für technologische Souveränität
Brasília. Der Einsatz von freier Software wird in Lateinamerika immer wichtiger. Dies berichtete unlängst der lateinamerikanische Nachrichtensender Telesur. Die frei nutzbare Software mit offenem Quellcode trage zur wissenschaftlichen und technologischen Entwicklung der Länder und zur Demokratisierung des Zugangs zur Informationstechnologie und Kommunikation bei. Sie biete darüber hinaus mehr Sicherheit: Durch den Zugriff auf den Quellcode von Betriebssystemen und Programmen könne man erfahren, was die Software tatsächlich macht - im Gegensatz zu den Bezahl-Systemen, die das Innenleben der angebotenen Programme für sich behalten.
Ein wichtiger Punkt sind laut Telesur die niedrigen Kosten beim Erwerb und der Entwicklung von Open-Source-Betriebssystemen. Dies werde als Chance für die technologische Unabhängigkeit und Souveränität der Länder begriffen. Die Möglichkeit, Programme je nach den spezifischen Bedürfnissen der einzelnen Institution zu ändern, führt dazu, dass immer mehr Regierungen daran interessiert sind, freie Software in der öffentlichen Verwaltung einzusetzen, entweder indem ihre Server vollständig umgestellt werden oder in einer teilweisen Anwendung in bestimmten Bereichen wie Bildung.
Kuba, Venezuela, Uruguay, Ecuador, Brasilien und Bolivien setzen bislang am stärksten auf freie Software-Projekte. Diese Länder seien sich auch einig in der Ablehnung der Privatisierung und der Ungleichheit beim Zugang zu Informationen und Kommunikationstechnologien. Die freie Software trage zur technologischen Souveränität bei. Dies sei mit einer Kostenersparnis verbunden, die wiederum die Umsetzung von inklusiven Sozialpolitiken ermögliche, so Telesur.