Mutti der Kompanie: Bundeswehr soll familienfreundlicher werden

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von Wolfgang Blaschka, München


Nachdem sich Mutti Merkel nicht um alles kümmern kann, hat sie leyenweise die Ursula als Dienstherrin über die Bundeswehr delegiert, bevor die dereinst ihre Nachfolgerin werden kann. Nachdem Frau Beimer aus der Lindenstraße nicht mehr als Mutter der Nation zur Verfügung steht, musste anderweitig für Ersatz gesorgt werden. Wer wäre da besser geeignet als die zweite Frau im Staate mit eingebauter wetterfester Stahlhelmfrisur? Den Soldaten und Soldatinnen soll es eine Freude bereiten und ein Pin-Up im Spind wert sein. Endlich bekommen sie einen ordentlichen, familienverträglichen Job mit Gleitzeit, Teilzeit, Elternzeit, mit dreizehntem Monatsgehalt und Weihnachtsgeld, Schlechtwetterzulage und vielleicht demnächst sogar zivileren Umgangsformen. Ein Job wie jeder andere, nur eben besser. Gerade für Eltern und solche, die es werden wollen. Vorausgesetzt, sie haben ein Faible für Strampelanzüge in olivgrün.

 


Vorbei die Zeiten, als der Spieß die Mannschaftsdienstgrade ruppig anraunzen konnte: "Schütze Meyer, Hand vom Sack!" Künftig könnte es heißen: "Ach, wären Frau Gefreite mal eben so nett, die Munitionskiste nach vorne zu tragen?" Aber gern doch. "Wenn Sie mir Ihren Helm kurz ausborgen wollten, es regnet. Ich möchte mir ungern meine Frisur ruinieren". Schon wäre das Arbeitsklima so attraktiv, dass an Schnuppertagen selbst hartgesottene Taliban in die Dienste der Besatzerarmee eintreten würden, sofern neben dem Haarnetz nach der Dienstvorschrift auch ein Bartnetz zulässig wäre. Da wäre Musik drin in der Vision einer durchhumanisierten Armee, die noch dazu mit umweltfreundlichen 3-Liter-Panzern patrouillieren würde, um die kahlen Hochebenen ihrer Besatzungsterritorien nicht zu zerklüften. Kuscheln am Hindukusch! Mit tuffigen Wattebällchen. Zumindest aber mit lustigen Luftballon-Spielen im Tarnnetz auf deutschen Kasernenhöfen.

 

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