Nestlé Waters: Schon wieder Ärger in der frz. Gemeinde Vittel

Erst waren es zwei, jetzt neun wilde Deponien

von Tobias Tscherrig für die Online-Zeitung INFOsperber

Vittel-Vittelwasser-Mineralwasser-Mineralwassermarke-Nestle-Waters-Mineralwasservermarktung-Wasserprivatisierung-Wasserrechte-Kritisches-Netzwerk-PlastikmuellUnweit der Abfüllanlage von 'Nestlé Waters' in Vittel kommen immer mehr wilde Deponien mit verrotteten Plastikflaschen zum Vorschein.

Der multinationale Nahrungsmittelkonzern Nestlé mit Sitz in Vevey und die französische Gemeinde Vittel im Département Vosges: Das ist keine Liebesgeschichte. Immer wieder stand der Nahrungsmittelkonzern in der Kritik, weil der Wasserspiegel in der Region seit Jahren sinkt. Die Schuldigen waren rasch gefunden: 'Nestlé Waters' und eine industrielle Käserei [Fromagerie L'Ermitage in Bulgnéville; H.S.] pumpen das Wasser ab. Im Fall von Nestlé wird es in Flaschen gefüllt und unter der Marke «Vittel» verkauft.

Die Aufregung um den sinkenden Grundwasserspiegel schlug vollends in Empörung um, als eine Pipeline gebaut werden sollte, mit der die Einwohnerinnen und Einwohner von Vittel mit Wasser aus den umliegenden Gemeinden versorgt werden sollten. Aufgrund des grossen Drucks musste das Projekt begraben werden, Nestlé verpflichtete sich, die geförderte Wassermenge zu reduzieren.

Zusätzlich gab es eine Klage wegen angeblich illegaler Wasserentnahmen und einen Prozess gegen eine lokale Mandatsträgerin wegen illegaler Bevorzugung zugunsten des Nahrungsmittel-Konzerns. Französische und luxemburgische Medien berichteten in grossen Reportagen über ein «System der Einflussnahme», das sich der Konzern in Vittel aufgebaut haben soll.

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