

► von Ernst Wolff / Autor des Buches „Weltmacht IWF- Chronik eines Raubzugs“
Varoufakis riskiert den Grexit... Tsipras provoziert den Graccident...
Die Pokertaktik der Syriza reißt Europa in den Abgrund...
Ein ums andere Mal bläuen die Mainstream-Medien ihrem Publikum in diesen Tagen ein, dass die griechische Regierung Europas Zukunft gefährdet, weil sie ihren Gläubigern eine Einigung im Schuldenstreit verweigert. Viele Menschen sind inzwischen überzeugt, dass das Problem einzig und allein an der starren Haltung von Finanzminister Yanis Varoufakis und seinem Premier Alexis Tsipras liegt und nur durch ein Erzwingen ihres Entgegenkommens gelöst werden kann.
Nichts könnte weiter von der Wahrheit entfernt sein als diese Annahme. Selbst wenn SYRIZA sich den Bedingungen der Troika - eine Kooperation von Europäischer Zentralbank, Internationalem Währungsfonds und Europäischer Kommission. - zu einhundert Prozent unterwerfen und die Renten ein weiteres Mal kürzen, die Mehrwertsteuer erhöhen und den Mindestlohn senken würde, wäre keines der Probleme des Landes gelöst. Im Gegenteil: die Durchsetzung dieser Maßnahmen würde auf direktem Weg in einen Volksaufstand und möglicherweise in einen Bürgerkrieg führen.
► Griechenlands Probleme sind unlösbar
Der Grund für die Ausweglosigkeit der gegenwärtigen Situation lässt sich in einem Satz zusammenfassen: Die Probleme um Griechenland sind nur ein Teil der Probleme der Eurozone und unter den gegebenen Bedingungen unlösbar. Grund ist, dass die Finanzindustrie durch die Deregulierung des Bankensektors, die Einführung des Euro und eine Orgie hochriskanter Spekulationsgeschäfte die wirtschaftlichen und finanziellen Grundlagen Europas ausgehöhlt und nachhaltig zerstört hat.