#Politiker – Traumberuf für Selbstdarsteller und Sprücheklopfer

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Politicien – emploi de rêve pour egomaniacs et bagout marchands


Politician – dream job for egomaniacs and patter merchants


von Helmut Müller, Wien


Viel reden, wenn der Tag lang ist, und wo am Ende nicht viel Positives oder Gescheites dabei herauskommt. Wer denkt da nicht an aktive Politiker? Und es sind ihrer wenige, die wenigstens im Alter oder nach ihrem Ausscheiden aus der Politik plötzlich von bemerkenswerter Einsicht geplagt würden. Daher gehen heute unzählige Mandatare, so wie sie ihr Amt ausgeübt hatten, mit Blindheit geschlagen, aber bestens versorgt, in die Luxusrente oder wechseln bloß den Einkommensstandort.

Noch aktiv in der Politik, spielt sich aber so mancher Sprücheklopfer als narzistischer Edler von Gut auf, derselbe aber seine Wähler in Wirklichkeit geringschätzt und diese auch noch hinten und vorne belügt. Zum Beispiel, wenn er die ach so hehren Absichten der Putschisten in der Europäischen Union der Konzerne ins Treffen führt. Oder als bestellter und geschätzter CO2-Märchen-Erzähler der Atom-Lobby wärmstens zuarbeitet. Da kann natürlich jede Polkappe nur so dahinschmilzen.

Der französische Wirtschaftswissenschaftler und ehemalige Präsidentenberater Jacques Attali gibt kein Geheimnis preis, wenn er sagt, ich zitiere aus der Erinnerung: Politiker seien in Wirklichkeit entpolitisierte Marionetten und frönten dem Spektakel. Sie hätten keine Visionen für eine klare Zukunft, sondern bloß leicht hingeworfene Worte, die man morgen schon wieder vergessen oder ignorieren könne. Attali, zwar auch nicht über jeden Verdacht erhaben, hat ja ausnahmsweise nicht ganz unrecht. Für ihn wie für einige andere auch gilt: Nachher ist man meistens klüger.
 

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