Sotschi – Olympia ad adsurdum geführt

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von Peter A. Weber
 
Die heute zur Eröffnung anstehenden XXII. Olympischen Winterspiele bieten ein ausuferndes Spektakel von 15 Grundwettbewerben, aufgeteilt in Männer und Frauen  und Unterdisziplinen mit insgesamt 92 Entscheidungen, d. h. Goldmedaillen, um die sich die tapferen Kämpfer, die zu einem großen Teil Militärangehörige sind, im fairen Wettkampf der ungdopten Jugend streiten. Dazu gehören dann traditionelle olympische Sportarten mit einer ungeheuren Basis im Breitensport wie Freestyle-Skiing, Snowboard, Militär-Disziplin Biathlon, Curling, Skeleton und Shorttrack (was das auch immer sein mag).
 
Das Ganze ufert aus als Exzess der Selbstdarstellung Putins und seines übersteigerten Geltungsbedürfnisses. Das Prestigeobjekt Sotschi als Sinnbild des Monumentalismus soll über 50 Milliarden $ Kosten (es gibt unterschiedliche Angaben) verursachen. Aber als nationalistisches Vehikel und Mittel zur Demonstration von Rußlands Größe und zur Anmeldung internationaler Machtansprüche ist diese Olympiade die ideale Plattform zum Glänzen.
 
Dabei ist Wladimir Wladimirowitsch Putin die geeignete Führerpersönlichkeit und Identifikationsfigur für Subordination. Da fehlt nur noch eine Bronze gegossene titanische Siegesstatue: Putin mit nacktem Oberkörper auf einem Pferd als Retter und Erneuerer des neosowjetischen Imperialismus.
 

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