Süddeutsche Zeitung sorgt sich um arbeitslose US-GIs in Afghanistan

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von Peter A. Weber


Joachim Käppner, Ressortleiter bei der Süddeutschen Zeitung, drückte in der Ausgabe vom 26.2.2014 in seinem Artikel „Die Zukunft des Krieges“ sein Bedauern darüber aus, daß die USA massiven Truppenabbau zugunsten des Einsatzes von hochtechnologischen ferngelenkter Waffen durchführen. Käppner sehnt sich offensichtlich zurück nach den seligen Zeiten, in denen es noch handfeste und anständige Kriege gab, in denen Mann noch gegen Mann kämpfte. In dieser Welt waren die Krieger noch Helden und wahre Beschützer der Freiheit sowie Freund und Helfer der Bevölkerung. Er träumt von einer Scheinwelt, in der eine klare Trennung zwischen dem Guten und dem Bösen existiert. Aber diese schöne heile Welt gibt es nicht und hat es nie gegeben.


Zunächst einige inhaltsschwangeren Stellen aus Käppners Beitrag, um seine geistigen Irrwege zu bezeugen:

  • Experten bauten in den Dörfern Krankenstationen und Brunnen.
  • Er fordert: Soldaten, die Frieden schaffen, mehr Soldaten, um ihn zu sichern; Helfer, um Vertrauen zu gewinnen, noch mehr Helfer für das nation building.
  • Je mehr Unschuldige durch ein Militär sterben, das sich doch als ihr Beschützer ausgibt, desto weniger werden die Menschen ihm vertrauen. Um die Bevölkerung aber zu gewinnen und ihre Sicherheit zu gewährleisten, sind Bodentruppen notwendig, und besser nicht zu wenige.
  • … wie nachhaltig der begrenzte Sieg nach dem Abzug der Nato-Truppen Ende 2014 sein wird, ist fraglich genug. Sie zeigt aber exemplarisch, wie ein asymmetrischer Krieg erfolgreich geführt werden kann: mit "boots on the ground", Soldaten am Boden.
  • Dies aber könnte ein folgenschwerer Irrtum sein; er war es schon im Irak 2003, als die USA einen ohnehin überflüssigen Krieg führten, das Land mit viel zu wenig Truppen besetzten und bald die Kontrolle verloren.
  • Nach 9/11 ist die Nato ja nicht aus Abenteuerlust an den Hindukusch gezogen, sondern weil die al-Qaida dort ihre Terrorbasis errichtet hatte.
  • Zu guter Letzt bemüht er George Orwell, um seine fragwürdigen Thesen zu untermauern, mit diesem Zitat: "Menschen schlafen nur deshalb friedlich in ihren Betten, weil raue Männer bereitstehen, um sie notfalls mit Gewalt zu verteidigen." Das wird noch lange so bleiben, vielleicht immer.

 

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