US-Finanzministerium probt den Untergang

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von Wilfried Kahrs / QPress

 

Waschen Schminken: Offenbar ist das US-Finanzministerium in Anbetracht der äußerst angespannten Lage nervöser als es bislang nach außen den Anschein machte. Immerhin bleiben der US-Regierung bis zum monetären Supergau nur noch ca. 5 Tage und rein gar nichts hat sich in der Zwischenzeit bewegt. Wie mehrere Zeitungen nun berichten, hat das Finanzministerium die ganze Palette der verbleibenden Optionen durchgespielt. Danach soll das Ergebnis ziemlich ernüchternd gewesen sein, sofern sich nicht Demokraten und Republikaner, wie üblich, in letzter Sekunde im Schuldenstreit einig werden.

Zum Vergleich: als 2007 die Finanzkrise losbrach, war die Ursache in dem Fall die Lehman-Pleite, gerade mal 500 Milliarden Dollar schwer. Sollte jetzt tatsächlich die US-Schuldenbombe hochgehen, so hätte diese mit mehr als 16 Billionen Dollar in etwa das 32-fache Kaliber. Das ist eine Ansage! Es dürfte anständig scheppern und kaum mehr reparabel sein. Dazu muss man wissen, dass sich die Szene bis heute nicht wirklich von der Lehman-Pleite erholt hat, das Geldsystem lässt es auch nicht zu.

Die Großinvestoren laufen Sturm und jaulen laut auf, warnen und mahnen, bescheinigen beiden Parteien absolute Verantwortungslosigkeit und schreien vorsorglich noch „die Märkte, die Märkte“. Natürlich meinen sie damit vornehmlich die eigenen fetten Pfründe. Ihre Angst um die vielen schönen Dollars wird spürbar. Mit Sicherheit werden bereits im Hintergrund die Republikaner getreten was das Zeugs hält.

Das „US-Finanzmysterium” hat eine eigene Unterabteilung, Council of Inspectors General on Financial Oversight (CIGFO), monatelang schuften lassen, um zu ergründen, was im Falle einer Nichteinigung auf politischer Ebene noch zu machen wäre. Um den ganzen Quatsch hier nicht wiedergeben zu müssen, kann man es in einem Satz zusammenfassen: es gibt keine Lösung, jedenfalls keine die man sich heute offiziell anzusprechen getraute.

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