#Volkswagen: erst skrupellos betrogen, dann schamlos abkassieren

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Die Gier der VW-Oligarchen

 


von Dietmar Henning / wsws.org


Der Streit um die Millionen-Boni für die superreiche Vorstandselite bei Volkswagen zeigt exemplarisch, wie die Führung des Autokonzerns auf den Abgasbetrug und die damit verbunden massiven Verluste und zu erwartenden Strafzahlungen reagiert: Nicht der Vorstand und die Kapitaleigner, sondern die Beschäftigten und ihre Familien sollen für die Krise bezahlen.

Dieselbe kriminelle Energie mit der der Abgasbetrug begangen und Millionen Käufer getäuscht wurden, richtet sich jetzt gegen die Beschäftigten. Um ihre Profite und Millionen-Einkommen zu verteidigen, bereiten sie massive Sparprogramme, Arbeitsplatzabbau und Rationalisierungsmaßnahmen vor.

Hinter der aggressiven Verteidigung der Vorstandseinkommen in Millionenhöhe, von denen die Boni nur einen kleinen Teil ausmachen, steht die Entschlossenheit einer herrschenden Klasse, ihre Profite und Privilegien unter allen Umständen zu verteidigen.


Ein Blick auf die Fakten ist aufschlussreich:

Martin Winterkorn stand seit 2007 an der VW-Spitze. Während dieser Zeit wurden die Vorstandseinkommen systematisch erhöht. 2014 erhielt er als Vorstandsvorsitzender 16 Millionen Euro. Das sind 1,3 Mio. im Monat. Später wurde bekannt, dass er bereits im Frühjahr 2014 über die Manipulation der Diesel-Abgaswerte informiert worden sei. In Medienberichten hieß es, ein entsprechender Vermerk an den damaligen Konzernchef sei aufgetaucht.

Im September letzten Jahres trat Winterkorn als VW-Chef zurück, verlangte aber die Erfüllung seines Vertrages, der bis Ende 2016 läuft. Bis dahin bezieht der Ex-VW-Chef, der für die größte Krise der Unternehmensgeschichte verantwortlich ist, weiterhin sein Gehalt plus Sonderzahlungen. Da sich letztere unter anderem aus den Ergebnissen der Vorjahre zusammensetzen, kommt Winterkorn laut Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung auf eine Summe von mehreren Millionen Euro. Dazu kommen Rentenansprüche im Umfang von 28 Millionen Euro.

Ein anderes Beispiel für die Bereicherungsorgie im VW-Vorstand ist Ex-Finanzvorstand Hans Dieter Pötsch.

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