Was man liebt, das versucht man zu bewahren.

Ein Deutschland, das niemandem gehört – kann man es lieben?

Jede Integration braucht ein Wohin!

Von Dagmar Henn

Deutschlandflagge_Heimatliebe_Heimatgefuehle_Nationalbewusstsein_Nationalgefuehl_Einwanderungsland_Etabliertenrechte_kollektive_Identitaet_Staatsbuerger_Kritisches-NetzwerkDarf man sein Land lieben oder nicht? Und kann man es überhaupt lieben, wenn man nicht das Gefühl haben darf, dass es das eigene ist? Wie soll ein Land funktionieren, das niemand mehr liebt? Wie ein vernachlässigtes Kind?

Das ist ein bösartiger Text, dieser Gastbeitrag von Prof. Dr. Naika Foroutan, veröffentlicht am 30. August 2023 für das Magazin Focus. Die Überzeugung, die er wiedergibt, lässt sich Tag für Tag ablesen: an den Straßen, am Zustand des Ahrtals zwei Jahre nach der Flut, an Berliner U-Bahn-Stationen, an den Obdachlosen, die in Hauseingängen schlafen, ebenso wie am zerfallenden Gesundheitssystem oder an der sich ankündigenden Bildungskatastrophe. An einer Quadratmeter für Quadratmeter spürbaren Lieblosigkeit:

»Dieses Land gehört per se niemandem.«

Ja, genauso sieht es aus. Ein Land braucht nämlich Menschen, die es, die sie lieben und denen es etwas bedeutet. Die bereit sind, Zeit und Mühe aufzuwenden, damit es besser, schöner wird. Wenn man mit offenen Augen durch die Welt geht, kann man den Unterschied erkennen. Was einem gleichgültig ist, das lässt man verfallen. Was man liebt, das versucht man zu bewahren.

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