Wenn Geld Tore schießt: Vom Ende des Kulturguts Fußball

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Aus dem Hintergrund müßte Rahn schießen, er schießt, Tor Tor Tor. Jeder von uns ist dieser Kommentar bekannt, selbst wenn er wie ich noch gar nicht geboren war. Ein Volk am Boden, nach zwei verlorenen Weltkriegen war es wieder wer. Plötzlich kam auch die Wirtschaft wieder ins Rollen, weil jeder begriff, dass man etwas erreichen kann, wenn man daran glaubt. Fußball, nach dem Krieg so ziemlich die einzige Kultur, die sich der normale Arbeiter leisten konnte, brachte diesen durch die schwere Arbeitswoche. Montags bei Schichtbeginn sprach man über die Spiele am Wochenende, ab Dienstag freute man sich auf das nächste Spiel.


Fußballblick - Foto © Gisela Peter / Quelle: pixelio.de


Für jemanden der kein Fußballfan ist, mag die Faszination nur schwer nachvollziehbar sein. Ich komme aus dem Ruhrpott, einer Region wo man in den 70er schon als Kind auf Fragebögen im Feld für Religion BVB S04 RWE MSV RWO oder VFL eintrug. Bolzplätze gab es an jeder Ecke und die größte Sorge war, ob jemand einen Ball hatte.

Dann am Wochenende das Spiel. Schon hunderte Meter vor dem Stadion und über eine Stunde vor dem Anpfiff fangen einen die Gesänge tausender Fans ein. Je näher man kommt, verschmilzt man mehr und mehr zu einem einzigen emotionalen Mob. Ist man erst mal in der Fankurve, reißt einen die Menge emotional mit. Die Fans waren zu fast 100% männlich und die paar Frauen würden wohl heute den Beinamen Kampflesben bekommen. Man war unter Männern und brauchte sich nicht viel um Etikette zu kümmern. Egal was man tat, es brauchte einem nicht peinlich sein. Man konnte richtig die Sau raus lassen. Man war frei.

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