West-Bomben gut - Russen-Bomben böse

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In Syrien siegt bisher nur der Kampf der Luftwaffen

 

von Ulrich Gellermann / RATIONALGALERIE


Ja dürfen die das denn? Die Russen? Dürfen die denn auch bomben? Herr Steinmeier kritisiert den Einsatz der russischen Luftwaffe, Frau Merkel ist "in tiefer Sorge" über russische Luftangriffe in Syrien, der NATO-Chef Jens Stoltenberg ist ebenfalls besorgt, der britische Verteidigungsminister Michael Fallon sieht die Falschen bombardiert und Barack Obama ist gleichfalls nicht einverstanden. Folgsam wie gewohnt hat die deutsche Medienlandschaft auch eine Meinung, nur keine eigene.

Wie aus einem tiefen Schlaf aufgewacht meldet sich der Westen mit scheinbar antimilitaristischen Tönen.

  • Hatte man was von Sorgen gehört oder gelesen, als die Israelis 2007 mal eben Luftangriffe auf syrisches Gebiet flogen?
  • Gab es aus Washington oder Berlin Proteste, wenn die israelische Armee zum x-ten Mal die syrische Grenze überschritt und zum Beispiel im Januar 2015 dort einen iranischen General umbrachte?
  • Haben sich die deutschen Medien verängstigt gemeldet, als US-Tarnkappenbomber, gemeinsam mit Personal aus Saudi-Arabien, aus Katar und anderen Terror-Finanzierungs-Staaten angeblich al-Quaida-Stellungen in Syrien bombardierten?
  • Hat die NATO zur Bombardierung Syriens durch die Briten (im August) oder durch die Franzosen (im September) auch nur Bedenken formuliert?

Dazu gab es keinen Ton. Denn im Denken des Westens ist ein primitiver Reflex angelagert: West-Bomben gut - Russen-Bomben böse.

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