Widerstandskämpfer Gauck: Reflektionen über den Kriegseinsatz

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Bundespräsident Gauck und seine Rechtfertigungsversuche ......eine Kritik von Peter A. Weber


Gerade wollte ich nach getaner Arbeit den PC zuklappen und den geruhsamen Sonntag im Krankenhaus genießen, da erhaschte ich noch gerade das Wort zum Sonntag unseres Bundespastors Joachim Gauck. 

 
Der wirkt bei mir immer wie ein Aufputschmittel, so daß ich nicht eher zur Ruhe komme, bevor ich mich abreagiert habe. Ich muß zugeben, der Gauck macht es mir aber sehr leicht, denn er ist äußerst gut zu berechnen, weil er immer wieder in die gleichen Fettnäpfchen tritt und dieselben Stereotypen und Klischees bemüht. Eines seiner Lieblingsthemen ist bekanntlich die Verteidigung der Freiheit und der Auslandseinsatz der Bundeswehr, den er stets zu rechtfertigen versucht.
 
Die von Gauck konstruierte Rechtfertigungsfassade sowie sein naives Weltbild sind leicht zu durchschauen, weshalb es mir eigentlich schon Spaß bereitet, ihn zu zitieren. Seine Appelle an Patriotismus , Vaterlandsliebe sowie seine wirtschaftstreuen Bekenntnisse können leicht als nationalistische Impulse aufgegriffen werden und in falsche Bahnen geraten. Das ist aber eine Absicht, die ich Gauck nicht unterstelle. Er ist wegen seiner Herkunft DDR noch so besoffen und irrational vom kapitalistischen Paradies und von der dort angeblich herrschenden Freiheit derartig beeindruckt, daß er offensichtlich nicht in der Lage ist, sich rational und realistisch mit der existierenden Wirklichkeit auseinander zu setzen.
 

Quelle: Wikimedia • Foto von Gauck: Michael Lucan / Pixeldost • CC-BY-3.0 unportet

bearbeitet von Wilfried Kahrs / QPress.de

 

Anlaß der neuesten Proklamation Gauck war übrigens der 69. Jahrestag des Hitler-Attentats, dessen gestern im Bendlerblock in Berlin-Plötzensee gedacht wurde. Deshalb greife ich nun die dort zum Besten gegebenen vielsagenden Zitate auf. Dabei beginn ich mit dem Regierenden Bürgermeister Berlins, Klaus Wowereit (SPD), der die Widerstandskämpfer rund um von Stauffenberg als Helden feiert:
 
„Das Attentat auf Hitler vom 20. Juli 1944 war eine Tat von beispiellosem Mut“
 
Es ist nicht in Abrede zu stellen, daß es sich um eine mutige Tat gehandelt hat. Allerdings sollte man sich auch einmal der Motivationen von Stauffenbergs und seiner Mitverschwörer aus den gehobenen und geadelten Offizierskreisen erinnern. Ich kann nicht ausschließen, daß die Attentäter tatsächlich in Hitler einen Unmenschen, Faschisten, eine Gefahr für Deutschland und Völkermörder erblickten, der zum Wohle der gesamten Menschheit ausgeschaltet werden müßte. Aber man sollte doch einmal darüber reflektieren, ob Stauffenberg & Co. lupenreine Gutmenschen und uneigennützige Philantropen waren und sich nur aus dieser moralischen Haltung heraus zum Märtyrern machten. Sie konnten ja nicht voraussehen, daß sie posthum heilig gesprochen wurden! 
 
Es gilt als erwiesen, daß die betreffenden Offiziere als Mitglieder des reaktionären preußischen Adels darauf bedacht waren, ihre persönliche Ehre und die ihrer militärischen Tradition zu wahren. Sie standen grundsätzlich hinter den aggressiven territorialen Eroberungszielen Hitlers, weil sie aufgrund ihrer Herkunft und Privilegien Patrioten oder gar Nationalisten waren. Ihre rationalen Überlegungen brachten sie jedoch zu der Ansicht, daß Hitlers Strategien über ein realistisch zu erreichendes Ziel hinausschossen, unausgewogen waren und unweigerlich zu einer Niederlage führen mußten. Dieses Resultat konnten sie nicht akzeptieren, weil es gegen ihre Berufs- und Standesehre verstieß. Die Protagonisten waren wahrscheinlich auch nicht als destruktive Wahnsinnige einzuschätzen, die ihrem Ziel die Zerstörung ganz Deutschlands geopfert hätten, wie Hitler dies in Kauf nahm. Aber die ihnen heute zugedachten Attribute besaßen sie auch nicht – oder nur zum Teil. Das sollte zumindest einmal erwähnt werden.
 

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