Zivilcourage

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von Peter A. Weber


Ein Artikel der Studiengesellschaft für Friedensforschung e.V. München mit dem Titel „Zivilcourage als Chance zur Veränderung unserer bedrohten Welt“ hatten wir im Kritischen Netzwerk vorgestellt und zum Nachlesen empfohlen. Er dient als Basis für die nachfolgenden Gedanken, deshalb hier bitte zunächst weiterlesen.

Wir leben in einer Gesellschaft, in der Konformität (⇒ auch Gruppen- oder Konformitätsdruck) einen großen Stellenwert besitzt. Es ist sicher nicht übertrieben zu behaupten, daß diese am Markt und dessen materiellen Werten ausgerichtete Gesellschaft nur aufgrund des Anpassungsverhaltens der Mehrheit überleben kann. Wenn sie, ihre Meinungsführer und die sie dominierenden Kreise tatsächlich Systemkritik und die damit unzertrennlich verbundene Zivilcourage ernst nehmen würden, dann wären unsere Lebensbedingungen schon längst ganz andere.

In Zeiten eines Kampfes um die besten Plätze werden diejenigen, der aus der Reihe tanzen und gegen den Strom schwimmen, ganz schnell gegen die fleißigsten Anpasser aussortiert. Der Geist der Konformität fordert vom einzelnen Opfer. Es wird eine Haltung erwartet, die vorgegebenen gesellschaftlichen und politischen Normen und Prinzipien bedingungslos zu akzeptieren und sie durch Gehorsam zu manifestieren. Wer gegen diese Regel verstößt, wird leicht zum Außenseiter und von den Trögen ausgesperrt. In der Warteschlange stehen genügend Bewerber an, die zur rückhaltlosen Unterwerfung bereit sind und die mit wenig oder keinem Skrupel ausgestattet sind.