Zoon politikon: Lebewesen in der Polisgemeinschaft

Menschen als soziales und politisches Lebewesen

Seine Bindung und Dressur.

Von Gerhard Mersmann | NEUE DEBATTE

Bei der Erziehung eines Hundes spricht man von zwei essenziellen Faktoren: Bindung und Dressur. Je nach Rasse u. Temperament sind beide Komponenten zu berücksichtigen. Die eher eigenwilligen, selbstständigen Charaktere gewinnt man über die Bindung.

Die Beziehung zwischen Mensch und Tier ist das Entscheidende. Stimmt diese Beziehung, ist sie von Vertrauen und Verständnis geprägt, dann ist damit zu rechnen, dass das Tier mit einem ausgeprägten eigenen Willen dennoch zu einer guten Beziehung mit dem Menschen fähig ist und das Auftreten beider in der Gesellschaft ohne Probleme gewährleistet ist. Stimmt die Beziehung nicht, ist keine Bindung vorhanden, dann ist das Chaos vorhersehbar.

Hundeerziehung_Hundetraining_Anpassungsfaehigkeit_Beziehung_Bindung_Dressur_Gehorsam_Gesellschaftsfaehigkeit_Unterordnung_Kritisches-Netzwerk

Bei anderen, eher angepassten Charakteren reicht es aus, die Gesellschaftsfähigkeit über Dressur herzustellen. Das Verhalten wird eingeübt. Regel und Sanktion. Negativ wie positiv.

► Die Bindung der Wölfe

Die so konditionierten Individuen funktionieren, solange der Dompteur in der Nähe ist, und sie scheren auch nicht in die Wildnis aus, wenn der Herr und Meister nicht vorhanden ist. Sie verkümmern. Anders bei den Individuen, die sich nur durch Bindung domestizieren lassen.

Ihre Chance, auch ohne den Menschen klar zu kommen, ist weitaus größer. Sie sind fähig, eigene Entscheidungen zu treffen. Je mehr Wolf im Spiel ist, desto wichtiger die Bindung. Und je höher die Domestizierungsanteile, desto wichtiger die Dressur.

Ja, es ist gewagt und pointiert, aber die Übertragung auf die politischen Verhältnisse unserer Tage hat doch einen gewissen Reiz. Betrachten wir es als eine von der Dramaturgie gesponserte Übung!

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