Kultur gegen Krieg
Kritische Anmerkungen zur sog. "Sicherheits"konferenz München
100 Jahre nach dem Beginn des Ersten Weltkrieges und 75 Jahre nach dem Beginn des Zweiten fällt den Regierungsvertretern und "Sicherheits"-Politikern, den Generälen und Rüstungslobbyisten nichts anderes ein, als ihre imperialen Interessen mit Waffengewalt durchzusetzen. Seit 50 Jahren propagieren sie ihre Kriegslogik im Auftrag der Kapitalbesitzer aus den reichen und mächtigen Industriestaaten des Nordens - Anfang Februar 2014 auch in München, ursprünglich als Wehrkundetagung, heute als "Sicherheitskonferenz [3]".
Was sie unter Sicherheit verstehen, ist für abertausende Menschen der Tod, für viele Länder die Eskalation von Chaos und Zerstörung. Denn Bomben schaffen keinen Frieden. Der wäre aber geschäftsschädigend, denn Krieg ist ihr Geschäft. Sie agieren als militärischer Arm der kapitalistischen Globalisierung. Die NATO-Staaten schwangen sich zur Nordatlantischen Terror-Organisation auf und missachten Völkerrecht [4] und UN-Charta [5], Menschenrecht [6] genauso wie jegliche Vernunft. Ihrer Kriegsbegründungslügen sind Legion.
In Wahrheit tauschen sie sich nur darüber aus, in welchen Konflikt sie "eingreifen", welche unbotmäßige Regierung sie wegbomben und welche "Koalitionen der Willigen" sie jeweils eingehen wollen, um ihre geostrategischen Ziele zu erreichen, um Marktzugänge, Ressourcen und Handelswege zu sichern und den Globus bis in den letzten Winkel ihrer ungerechten Weltwirtschaftsordnung zu unterwerfen. Ihr Weltbild ist rassistisch und menschenverachtend. Was für sie einzig zählt, ist der Profit. Dafür gehen sie über Leichen.
Die Folgen sind bekannt. Noch jede ihrer "humanitären Interventionen" hinterließ namenloses Elend,
- kaputte Infrastruktur,
- zerschlagene Staatsgebilde,
- verstrahlte Landschaften,
- Besatzungsregimes, die mit Terror, Folter und Wahlbetrug Ausbeutung und Unterdrückung zementieren.
Endlose Flüchtlingsströme werden so produziert, generationenlanger Hass potenziert, und auf der anderen Seite immense Gewinne generiert. Am Rande der Kriegskonferenz wird so manches Rüstungsgeschäft eingefädelt und über Drohnen schwadroniert.
Friedliche Konfliktlösungs-Modelle sollen von vornherein ausgeschlossen werden wie kürzlich erst in Syrien, das dem "Westen" als Sprungbrett zum Iran dienen soll. Die USA und ihre Verbündeten traten als Ankläger, Richter und Henker auf, um eine "Strafaktion" zu exekutieren. Nun liefern sie Waffen in den Bürgerkrieg. Auf die Unschädlichmachung ihrer eigenen chemischen Waffenarsenale wartet die Welt bis heute vergeblich.
Es ist längst an der Zeit, dagegen etwas grundlegend anderes ins Feld zu führen: Eine Kultur des Friedens, zivile Denkmuster, Kultur gegen Krieg. Dazu soll unser Protest gegen die 50. Sicherheitskonferenz (kurz: SiKo) Anlass geben, reichlich Phantasie zu entwickeln. Wir wollen in dem Bewusstsein demonstrieren, dass zwei Drittel der Bevölkerung gegen militärische "Lösungen" stehen, auch wenn die Regierenden bislang darüber frech hinweg gehen.
Eine kleine brutale Minderheit, die uns unter dem Vorwand des (Anti-)Terrorkrieges ausspionieren lässt, fürs Sterben werben möchte, medial für blöd verkaufen und belügen will, die die letzten Reste an Demokratie aushöhlt, das Grundgesetz aushebelt und für einen Militäreinsatz im Inneren die Aufstandsbekämpfung gegen die Bevölkerung trainieren lässt, verschanzt sich unter massivem Polizeischutz im Bayerischen Hof.
Wir gehen auf die Straße, um lautstark und unübersehbar entgegenzuhalten: Nein zum Krieg! Die Krisen-Rezepte und Konfliktlösungs-Methoden, das Katastrophen-Management und die Kapitalrettungs-Politik der Banken und Konzerne sind von gestern und haben keine Zukunft. Wir wehren uns, empören uns und kämpfen für eine andere Welt als die ihre, ewiggestrig verheerende, weil wir nicht mit ihnen untergehen und in Barbarei versinken wollen. Ohne sie ginge es ohne Kriegspolitik. Wir plädieren entschieden für das Leben.
für alle weiterführenden Informationen:
MÜNCHNER BÜRGERINITIATIVE FÜR FRIEDEN UND ABRÜSTUNG (BIFA)
Isabellastr. 6 "Friedensbüro"
80798 München
Tel. 089 - 18 12 39
info@sicherheitskonferenz.de
http://sicherheitskonferenz.de/ [7]
Wolfgang Blaschka, München